Robert Quitta

österreichischer Theaterregisseur und Theaterleiter

Robert Quitta (* 19. September 1955 in Wien) ist ein österreichischer Theaterregisseur und Theaterleiter.

Robert Quitta studierte Philosophie an der Universität Wien (Dissertation: Nietzsches Ende als Vollendung seiner Philosophie).[1] 1989 gründet er den Verein „Österreichisches Theater“ und hat seither über 50 Inszenierungen realisiert.

Theaterarbeit

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Mit seinem Theaterverein „Österreichisches Theater“ versucht Robert Quitta seine eigenen Vorstellung von Theater umzusetzen. Seine Inszenierungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich während des Probenprozesses entwickeln. Alle Mitwirkenden nehmen im Laufe dieses Prozesses Einfluss auf die Entwicklung des Stückes. Darüber hinaus bedient er sich weder eines geschriebenen Stücktextes, noch einer gewöhnlichen Theaterbühne. Durch diese Arbeitsweise versucht Robert Quitta sich einer herkömmlichen Definition des Theaterbegriffes zu entziehen und ein neues Bewusstsein hinsichtlich des Stückes und Ortes zu schaffen und Erwartungen der Zuschauer zu brechen.

Das Stück

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Robert Quitta verwendet für seine Stücke „nichtdramatische Texte“, die er in anderen Genres und Gattungen findet und die er in eine eigene Dramaturgie montiert. Er bedient sich meist historischer Figuren und verwendet Originalzitate, die als Grundlage seiner Theaterstücke dienen. Es entsteht eine Textcollage, die in einer nicht dialogartigen Form vor allem während des Probenprozesses erarbeitet wird. Die Theaterarbeit von Robert Quitta könnte somit mit dem Begriff Postdramatisches Theater, der von Hans-Thies Lehmann geprägt wurde, in Verbindung gebracht werden, da der Text nicht mehr als Vorlage bzw. als alleinstehendes Werk gesehen wird, sondern seine Funktion vor allem in Verbindung mit einer Aufführungssituation erhält.[2]

Der Spielort

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Der Ort, an dem Robert Quittas Theater stattfindet, nimmt eine eben so wichtige Funktion ein, wie der Text oder die Darsteller. Die Aufführungen finden an einem ausgewählten Ort statt, der sich thematisch stark mit den dargestellten Figuren verbinden lässt. Die Spielstätte (Theater) wird dadurch zu einem Teil der Handlung, ohne die das Stück in sich nicht geschlossen wäre. Die Produktion Galilei in der Sternwarte (1994) z. B. fand in der Universitätssternwarte Wien statt oder Lachendes Glück (1999) ließ er im Wiener Moulin Rouge aufführen. Die jeweilige Spielstätte erhält somit eine gewichtige Aufgabe und wird Handlungsträger des Stückes. Robert Quitta verwendet aber auch konventionelle, traditionelle Spielstätten wie z. B. bei dem Stück Julian und die Götter 1993 im Volkstheater (Wien). Durch die Verwendung verschiedener Arten von Spielorten entsteht für Robert Quitta eine „Bi-Polarität“, die sich durch ortsspezifischen Eigenheiten einerseits und die fiktive Darstellung realer Orte andererseits auszeichnet.

Auszeichnungen

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Werkverzeichnis

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  • 1989
    • „Kafka in Kierling“, Premiere: 3. Juni 1989, Theater im Konzerthaus
    • „Josef Roth in Paris“, Premiere: 1. Oktober 1989, Theater im Künstlerhaus
    • „Rimbaud im Bräunungsstudio“, Premiere: 7. Dezember 1989, Sun Club Strozzigasse
  • 1991
    • „Gretchen“, Virgilkapelle
    • „Pound in Pisa“, Theater im Künstlerhaus
    • „Onassis und Bloch“, Theater im Künstlerhaus
    • „Oscar Wilde und André Gide in Blida“, Schauspielhaus (Wien)
    • „Byron schwimmt“, Stadthallenbad
  • 1992
    • „Penthesilea in der Reithalle“, Premiere: 27. Februar 1992, Wiener Reitinstitut
    • „Howard Hughes im Penthouse“, Premiere: 31. März 1992, Plaza Hotel, Suite 1013
    • „Platon in Syrakus“, Premiere: 17. Juni 1992, Theater im Konzerthaus
  • 1993
    • „Da Ponte in New York“, Premiere: 18. Februar 1993, 2 Uhr früh, McDonald’s Schwarzenbergplatz 17, 1010 Wien
    • „Karl Marx in Algier“,[3] Premiere: 20. März 1993, 20 Uhr, Theater im Künstlerhaus
    • „Julian und die Götter“, Premiere: 11. Mai 1993, 20 Uhr, Volkstheater (Wien)
    • „Goldberg schläft-Farinelli singt-Gould spielt“, Premiere: 26. Juni 1993, 22 Uhr, Theater im Konzerthaus
  • 1995
    • „Tschechow in Badenweiler“, Premiere: 6. Juli 1995, Südbahnhotel, Semmering
    • „Die zwölfte Nacht“,[5] Premiere: 19. Dezember 1995, Theater des Augenblicks
  • 1996
    • „Beckett im Altersheim“, Premiere: 26. März 1996, Theater im Künstlerhaus
    • „Rossini kocht“, Premiere: 28. Juni 1996, Hotel Intercontinental
  • 1998
    • „Ovid fischt“,[7] Premiere: 16. April 1998, Theater im Künstlerhaus
    • „Artaud in Rodez“, Premiere: 17. November 1998, Theater des Augenblicks
  • 1999
    • „Lachendes Glück“[8], Premiere: 27. März 1999, Moulin Rouge Wien
    • „Stalin im Vatikan“, Premiere: 5. November 1999, Katakomben Schottenstift Wien
  • 2002
    • „Feydeau im Irrenhaus“,[11] Foyer des Jugendstiltheater Wien
    • „Nestroy lacht“[12][13] dietheater Künstlerhaus
  • 2003
    • „Jünger und Nabokov jagen“,[14] dietheater Künstlerhaus
    • „Büchner seziert“[15] Theater des Augenblicks
  • 2006
    • „Celan im Schwarzwald“[20][21], Premiere: 18. Jänner 2006, Theater des Augenblicks
    • „Freud analysiert sich“[22], Premiere: 9. Dezember 2006, Theater im Nestroyhof
  • 2013
    • "Zarathustra sprach", (in deutscher Sprache), Österreichisches Kulturforum, Teheran
    • "Zartosht doft", (in persischer Sprache), Garten des Musikmuseums, Teheran

Einzelnachweise

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  1. Robert Quitta: Nietzsches Ende als Vollendung seiner Philosophie. Diss. Univ. Wien. 1988.
  2. Lehmann, Hans-Thies: Postdramatisches Theater. Frankfurt am Main: Verlag der Autoren. 20053. S. 13. ISBN 3-88661-284-8
  3. [1] abgerufen am 7. April 2012
  4. [2] abgerufen am 7. April 2012
  5. [3] abgerufen am 7. April 2012
  6. [4] abgerufen am 7. April 2012
  7. [5] abgerufen am 7. April 2012
  8. (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wink.at abgerufen am 16. Februar 2012
  9. [6] abgerufen am 7. April 2012
  10. [7] abgerufen am 7. April 2012
  11. [8] abgerufen am 28. Februar 2012
  12. [9] abgerufen am 16. Februar 2012
  13. [10] abgerufen am 7. April 2012
  14. [11] abgerufen am 7. April 2012
  15. [12] abgerufen am 16. Februar 2012
  16. [13] abgerufen am 16. Februar 2012
  17. [14] abgerufen am 9. Februar 2012
  18. [15] abgerufen am 7. April 2012
  19. [16] abgerufen am 7. April 2012
  20. wienerzeitung.at abgerufen am 8. Februar 2012
  21. http://www.david.juden.at/kulturzeitschrift/66-70/70-urbanek.htm abgerufen am 9. Februar 2012
  22. derstandard.at abgerufen am 8. Februar 2012