Robert Sapolsky

amerikanischer Neuroendokrinologe, Professor der Biologie, Neurowissenschaft und Neurochirurgie an der Stanford University, Forscher, Wissenschaftler und Autor

Robert Maurice Sapolsky (* 6. April 1957 in Brooklyn, USA) ist ein US-amerikanischer Professor für Biologie, Neurologie und Neurochirurgie an der Stanford University.[1]

Robert Sapolsky, 2023

Sapolsky erwarb einen Bachelor of Arts an der Harvard University und einen Ph.D. in Neuroendokrinologie an der Rockefeller University. 1987 wurde er Forschungsstipendiat der Alfred P. Sloan Foundation (Sloan Research Fellow). Er ist zurzeit Hochschullehrer der Biologie, Neurologie und Neurowissenschaft und mit Sondererlaubnis ebenfalls der Neurochirurgie an der Stanford University. Zusätzlich ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an den National Museums of Kenya.[2] Sapolsky arbeitet auf den Gebieten der Neurowissenschaft, der Neurobiologie, der Biologie, der Anthropologie und in der Primatologie, die er vor allem in seinem Hauptwerk Gewalt und Mitgefühl interdisziplinär miteinander verbindet. Dabei geht es ihm vor allem um die biologischen Wurzeln unseres Verhaltens, insbesondere um das Verhältnis zwischen Aggression und ihrer Begrenzung durch moralische Verhaltensweisen:

„Viele unserer besten Manifestationen von Moral und Mitgefühl sind nicht einfach ein Produkt der menschlichen Zivilisation, sondern haben weit tiefere und ältere Wurzeln […] Wir haben uns evolutionär nicht dahin entwickelt, »egoistisch«, »altruistisch« oder irgendetwas sonst zu sein – die Evolution hat dafür gesorgt, dass wir uns in spezifischen Situationen auf spezifische Weise verhalten […] (Wir) können Aggression nicht verstehen, ohne Furcht zu verstehen […] Unsere schlimmsten Verhaltensweisen, diejenigen, die wir verdammen und bestrafen, sind die Produkte unserer Biologie. Aber vergessen wir nicht, dass das gleiche auch für unsere besten Verhaltensweisen gilt.“

Robert Sapolsky: Gewalt und Mitgefühl[3]

Auszeichnungen

Bearbeiten

Veröffentlichungen (Auswahl)

Bearbeiten
  • Endocrinology al fresco: Psychoendocrine studies of wild baboons. In: Recent Progress in Hormone Research. Band 48, 1993, S. 437–459.
  • als Co-Autor: Hypercortisolism associated with social isolation among wild baboons. In: Archives of General Psychiatry. Band 54, 1997, S. 1137–1143.
  • The Physiology and Pathophysiology of Unhappiness. In: D. Kahneman, E. Diener, N. Schwarz (Hrsg.): Well Being: The Foundations of Hedonic Psychology. New York 2000.
  • Being Human: Life Lessons from the Frontiers of Science, a course by the Teaching Company in 2012.[4]
  • Biology and Human Behavior: The Neurological Origins of Individuality, a course by the Teaching Company in 2005.[5]
  • Stress and Your Body, a course by the Teaching Company in 2010.[6]
  • Stanford: Introduction to Human Behavioral Biology auf YouTube, 1. Februar 2011, abgerufen am 14. November 2024 (englisch).
Bearbeiten
Commons: Robert Sapolsky – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Academic Appointments. In: profiles.stanford.edu. Abgerufen am 14. November 2024 (englisch).
  2. Robert Sapolsky (Memento vom 7. September 2014 im Internet Archive)
  3. Robert Sapolsky: Gewalt und Mitgefühl. Hanser, München 2017, S. 862–864 (englisch: Behave. The Biology of Humans at our Best and Worst. 2017. Übersetzt von Hainer Kober).
  4. Robert Sapolsky: Being Human: Life Lessons from the Frontiers of Science (Memento vom 7. Juni 2012 im Internet Archive) (englisch).
  5. Robert Sapolsky: Biology and Human Behavior: The Neurological Origins of Individuality, 2nd edition (Memento vom 29. September 2011 im Internet Archive) (englisch).
  6. Stress and Your Body (Memento vom 29. September 2011 im Internet Archive)