Robert Zinner

österreichischer Berg- und Landschaftsmaler, Grafiker und Alpinist

Robert Zinner (* 26. Februar 1904 in Wien; † 22. Januar 1988 in München, bestattet in Mondsee) war ein österreichischer Berg- und Landschaftsmaler, Grafiker und Alpinist.

Robert Zinner wurde 1904 in Wien als Sohn eines Beamten geboren. Zinners Talent zum Malen wurde bereits in den Jugendjahren von Professor Siegfried Stoitzner erkannt. Im Dezember 1920 besuchte Zinner die Nachlassausstellung von Gustav Jahn im Wiener Künstlerhaus. Diese Schau war prägend für den weiteren Weg des heranwachsenden jungen Malers, der fortan den Wunsch hatte, ebenfalls Bergmaler zu werden.[1]

Durch den frühen Tod seines Vaters und die schwierigen Lebensbedingungen in der Zeit um den Ersten Weltkrieg konnte Zinner seinen Wunsch, die Kunstakademie zu besuchen, nicht verwirklichen. Er war gezwungen, einen kaufmännischen Beruf zu erlernen. Seine Tätigkeit als kaufmännischer Angestellter führte in nach Rumänien und Italien. Nach drei Jahren Tätigkeit als Angestellter, gelang es Zinner, sich als Grafiker und Maler selbständig durchzuschlagen. Er erstellte Illustrationen für alpine Zeitschriften und Bücher und zeichnete alpine Anstiegsrouten. Zinners Hauptbestreben lag aber darin, sich in der Malerei zu verwirklichen.

Robert Zinner war Autodidakt. Dachstein-Südwand ist sein erstes großes, alpines Gemälde. Er malte seine Gemälde vorwiegend im Freien vor Ort. Durchschnittlich waren die Bilder in 2–4 Stunden fertig erstellt. Zu Zinner's bevorzugten Malorten gehörten u. a. Südtirol, die Wachau, die Ramsau und das steirische Salzkammergut.

1936 erhält Zinner den Auftrag für ein Plakat[2] zu den neu gebauten Autobahnen in Deutschland. Das futuristisch ausgeführte Plakat wird in deutscher und englischsprachiger Version zu den Olympischen Spielen 1936 veröffentlicht.[3]

1944 bis 1946 lebte Zinner in Ramsau. 1947 erhielt Zinner zusammen mit dem Kunsthistoriker Josef Weingartner den Auftrag für ein Buch über Südtirol. Robert Zinner verlegte für die Arbeiten am Buch seinen Wohnsitz vorübergehend nach Bozen. Er unterhielt in dieser Zeit ein Atelier im Garten des Hotel Greif.[4] Es entstanden neben hunderten von Illustrationen auch großflächige Ölgemälde von den Südtiroler Dolomiten. Das Buch erschien 1950 unter dem Titel „Südtirol: Landschaft, Kunst, Kultur“.

In den folgenden Jahren arbeitete Zinner u. a. in der Wachau, in Süddeutschland und in der Ramsau. Es entstehen zahlreiche Ölbilder und Aquarelle u. a. von den Dachsteinbergen. 1955 erschien das Buch vom Gardasee, verfasst mit dem Kunsthistoriker Franz Hieronymous Riedl, 1956 Meran und das Burggrafenamt, verfasst mit Josef Weingartner, 1957 Die Wachau: romantisches Donauland, 1965 Romantik in Österreich und 1969 Zwischen Rothenburg und Gardasee.

Ab Ende der 60er Jahre wohnte Zinner in Mondsee. Robert Zinner malte bis zu seinem Tode am 22. Januar 1988 zahlreiche Gemälde. 1986 erschien sein letztes Buch Malerisches, romantisches Südtirol.

Werke von Robert Zinner befinden sich heute im Historischen Alpenarchiv der Alpenvereine in Deutschland, Österreich und Südtirol.

Ausstellungen (Auswahl)

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  • 1934: Gesamtausstellung in Mailand, gezeigt u. a.: Föhn, Letzte Sonne, Der Aufstieg, Monte Soura, Es taut, Sella, Geislergruppe, Höhenblick, Laserz, Langkofel.
  • 1936: Kollektivausstellungen in Innsbruck, Chemnitz, Dresden und Hannover.[5]
  • 1956: Ausstellung in Meran[6], gezeigt u. a.: Sella, Langkofel, Drei Zinnen.[7]
  • 2003: I colori del Pelmo. Il trono di dio nell' iconografia e nell' arte, Ausstellung in San Vito di Cadore.[8]
  • 2004: Robert Zinner 1904–1988, Ausstellung in Ramsau.[9]

Literatur

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  • Zinner, Robert. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 5: V–Z. Nachträge: A–G. E. A. Seemann, Leipzig 1961, S. 210 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  • Josef Tritscher: Eröffnungsrede zur Ausstellung Robert Zinner 1904–1988, Ramsau 2004
  • Josef Tritscher: Pressemitteilung zur Ausstellung Robert Zinner 1904–1988, Ramsau 2004
  • Margarete Zinner: Eröffnungsdarstellung zur Ausstellung Robert Zinner 1904–1988, Ramsau 2004
  • Robert Zinner: Mein Werdegang als Maler: eine Selbstdarstellung. In: Südtirol in Wort und Bild, 1986, 30. Jg., Heft 3, S. 22–25
  • Josef Soyka: Die Alpen, ihre Maler und Robert Zinner. In: Der getreue Eckart. 1934, 11. Jg., Bd. 2, H. 7, S. 559–564
  • Der Bergmaler Robert Zinner. In: Deutsche Alpenzeitung. München 1935, S. 161–164
  • Ernst Hanausek: Der Bergmaler Robert Zinner. In: Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins. 1936, Jg. 62, H. 5, S. 124 (Digitalisat)
  • Aus Wien, Illustration in: Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben, 1936, Jg. 41, H. 1, S. 796 (Digitalisat)
  • Aus Bozen, Illustration in: Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben, 1936, Jg. 41, H. 1, S. 797 (Digitalisat)
  • Motiv aus dem Stiftshof in Dürnstein (Wachau), Titelblatt zu: Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben, 1937, Jg. 42, H. 15, Titelblatt (Digitalisat)
  • Gebändigte Wasser von Rudolf Werner mit Farbbildern von Robert Zinner. In: Der getreue Eckart. 1939/40, 17. Jg., S. 192–193
  • Josef Weingartner / Robert Zinner: Südtirol: Landschaft, Kunst, Kultur. Wien: Adolf Holzhausen 1950
  • Franz Hieronymous Riedl / Robert Zinner: Das Buch vom Gardasee. Wien 1955
  • Josef Weingartner / Robert Zinner: Meran und das Burggrafenamt. Wien 1956
  • Robert Zinner: Die Wachau: romantisches Donauland. Wien 1957
  • Robert Zinner: Romantik in Österreich. Wien 1965
  • Robert Zinner: Zwischen Rothenburg und Gardasee: eine romantische Malerfahrt. Wien 1969
  • Robert Zinner: Malerisches, romantisches Südtirol. Wien 1986

Einzelnachweise

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  1. Homepage der Familie Gustav Jahn, abgerufen am 11. Dezember 2013
  2. Robert Zinner: Abbildung zum Plakat Speeding along german Reichsautobahn, 1936 (Digitalisat)
  3. Thomas Zeller: The Landscape's Crown: Landscape, Perceptions, and Modernizing Effects of the German Autobahn System, 1934 to 1941. In: Technologies of Landscape: from reaping to recycling, ed. David E. Nye. University of Massachusetts Press, Amherst 1999, S. 220–221 (Digitalisat (Memento des Originals vom 5. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ghaly.union.edu, abgerufen am 12. Dezember 2013)
  4. Book reviews. In: The American Alpine Journal, 1954, Vol. 9, S. 163 (Digitalisat)
  5. Fußnote zu Ernst Hanausek: Der Bergmaler Robert Zinner. In: Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, 1936, Jg. 62, H. 5, S. 124 (Digitalisat)
  6. Der Standpunkt, 12. Oktober 1956, S. 6 (Digitalisat)
  7. Tiroler Tageszeitung. 1956, Nr. 239, S. 2
  8. Bepi Pellegrinon: I colori del Pelmo: il trono di dio nell' iconografia e nell' arte. Belluno, Nuovi Sentieri Editore 2003
  9. Gemeindenachrichten Ramsau am Dachstein, 2004, H. 3, S. 21 (Digitalisat (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive), abgerufen am 12. Dezember 2013)
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