Robin Geiß

deutscher Völkerrechtler und Hochschullehrer in Glasgow

Robin Geiß (* 8. November 1974) ist ein deutscher Völkerrechtler und Hochschullehrer. 2021 wurde er von UN-Generalsekretär Antonio Guterres zum Leiter des UN-Instituts für Abrüstungsforschung (UNIDIR) in Genf ernannt.[1] Zuvor war er Professor für Internationales Recht und Sicherheit an der Universität Glasgow sowie Inhaber des Schweizer Lehrstuhls für humanitäres Völkerrecht an der Genfer Akademie für humanitäres Völkerrecht und Menschenrechte.[2]

Robin Geiß informiert den UN-Sicherheitsrat (2024)

Geiß studierte Rechtswissenschaften an der Universität Bielefeld, der University of Edinburgh und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Anschließend erwarb er als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes einen Master an der New York University (NYU). 2004 promovierte Geiß mit einer Arbeit zum Thema Failed States am Walther-Schücking-Institut für Internationales Recht.

Geiß war Rechtsberater beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) in Genf und IKRK-Delegierter beim UN-Menschenrechtsrat. Anschließend war er Professor für Völker- und Europarecht an der Universität Potsdam, bevor er 2013 einen Ruf an die Universität Glasgow annahm.

Gastprofessuren hatte Geiß am Paris Center of International Affairs der Sciences Po, der Universität Wien und der Ruhr-Universität Bochum inne. Von 2016 bis 2017 war er Gastwissenschaftler an der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin.

Von 2013 bis 2017 leitete er ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziertes Projekt über Sicherheitsgovernance in Räumen begrenzter Staatlichkeit innerhalb des Sonderforschungsbereichs 700: „Governance in Räumen begrenzter Staatlichkeit“.[3]

Von 2009 bis 2013 war Geiß Mitglied einer internationalen Expertengruppe, die auf Einladung des NATO Cooperative Cyber Defence Centre of Excellence in Tallinn, Estland das Tallinn Manual on the International Law Applicable to Cyber Warfare verfasste.[4]

Geiß ist Mitglied des Forschungsbeirats der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP)[5], Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des vom Rat der EKD unterstützten Konsultationsprozesses „Orientierungswissen zum gerechten Frieden“[6], Mitglied des Preisrichtergremiums des Francis Lieber Preises der Amerikanischen Gesellschaft für Internationales Recht sowie Mitglied des Fachausschusses Humanitäres Völkerrecht des Deutschen Roten Kreuzes.[7]

Geiß ist verheiratet und hat drei Kinder.

Positionen

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Robin Geiß ist Mitglied der International Gender Champions, die sich für Geschlechtergleichstellung in nationalen und internationalen Organisationen einsetzt.

Veröffentlichungen (Auswahl)

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  • Failed States: Die normative Erfassung gescheiterter Staaten, Duncker & Humblot (2005), DOI:10.3790/978-3-428-51615-5
  • Völkerrecht im Cyberwar, IPG 2015
  • Die völkerrechtliche Dimension autonomer Waffensysteme, Studie, Friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin 2015
  • Wenn Maschinen Menschen töten, Süddeutsche Zeitung, 7. Juni 2015
  • Autonomous Weapons Systems - Law, Ethics, Policy, Cambridge University Press 2016, mit N. Bhuta, C. Kress, S. Beck und H. Liu
  • Humanizing the Laws of War: The Red Cross and the Development of International Humanitarian Law, Cambridge University Press (2017), mit A. Zimmermann u. S. Haumer
  • The Oxford Handbook of the International Law of Global Security, Oxford University Press (2021), mit N. Melzer
  • Protecting Societies - Anchoring a new protection dimension in international law during armed conflict: An agenda for discussion, EJIL: Talk! (2021), mit H. Lahman
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Einzelnachweise

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  1. Mr. Robin Geiss of Germany - Director of the United Nations Institute for Disarmament Research. 5. Februar 2021, archiviert vom Original am 5. Februar 2021; abgerufen am 5. Februar 2021 (englisch).
  2. University of Glasgow - School of Law - Our staff - Robin Geiss. University of Glasgow, archiviert vom Original am 5. Februar 2021; abgerufen am 6. Februar 2021 (englisch).
  3. Teilprojekt C11. 3. April 2014, abgerufen am 22. Januar 2018.
  4. "Ein Gegenschlag ist nicht legal". In: sueddeutsche.de. 3. August 2012, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 22. Januar 2018]).
  5. Organe der Stiftung. Abgerufen am 22. Januar 2018.
  6. Wissenschaftlicher Beirat. Abgerufen am 22. Januar 2018 (deutsch).
  7. Deutsches Rotes Kreuz: National Committee on International Humanitarian Law - DRK e.V. 22. Januar 2018, abgerufen am 22. Januar 2018 (englisch).