rock’n’popmuseum

Museum in Gronau

Das rock’n’popmuseum (Eigenschreibweise: rockⁿpopmuseum) ist ein Museum für Populärkultur in Gronau (Westf.). Es zeigt in der Ausstellung die Kulturgeschichte der Popularmusik des 20. Jahrhunderts. In der Dauerausstellung finden sich zahlreiche Exponate der Musikgeschichte. Das Museum ist bundesweit einzigartig für dieses Genre der Musikgeschichte.[1]

rock’n’popmuseum gGmbH
Logo des rock’n’popmuseum Gronau
Daten
Ort Gronau
Art
Museum der Musikgeschichte
Eröffnung 21. Juni 2004
Leitung
Thomas Albers
Website
ISIL DE-MUS-788616

Geschichte

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Die Idee zur Gründung des rock’n’popmuseums lieferte der in Gronau geborene Rockmusiker und Maler Udo Lindenberg. Unter Beteiligung des Museumsamtes und des Kreises Borken wurde ein Finanzierungsplan aufgestellt. Anschließend konnte die Fachmesse für Musik und Unterhaltung „Popkomm“ dafür gewonnen werden, das Museumskonzept inhaltlich mit auszuarbeiten. Im Jahr 2003 wurde das Konzept vollendet. Es erfolgte die Gründung der rock’n’popmuseum gGmbH, eine gemeinnützige Gesellschaft, die das Museum bis heute betreibt. Als Gebäude für das Museum dient die ehemalige Turbinenhalle des Textilunternehmens Mathieu van Delden. Die Baukosten des Museums beliefen sich auf insgesamt circa 15,5 Mio. DM. Nach rund vierjähriger Bauzeit wurde das rock’n’popmuseum am 21. Juli 2004 eröffnet.[2] Zu diesem Anlass erschienen auch Udo Lindenberg und der damalige Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens, Peer Steinbrück, und enthüllten das Schild am „Udo-Lindenberg-Platz“, die offizielle Hausanschrift des Museums.

„Die Turbinenhalle wird zu Windmaschine, sie pustet stets frischen Wind und quirlige Bewegung in die Gesellschaft. (…) Das Rockmuseum wird ein Jungbrunnen für Gronau sein. Das wünsch’ ich euch, von ganzem frischen Rock’n’Roll-Herzen.“

Udo Lindenberg

Inzwischen hat das Haus eine tiefgreifende Umorientierung des inhaltlichen und räumlichen Konzepts erfahren. Die Ergebnisse der Planungs- und Umbauarbeiten konnten mit der Wiedereröffnung am 23. November 2018 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden. Der zentrale Raum des Museums, die Turbinenhalle, beherbergt nun die Dauerausstellung. Eine Besonderheit dieser Konzeption ist der Pophimmel, der in einem festen Turnus den Besucher in ein emotionales Konzerterlebnis entführt. Inhaltlich wurde auf eine chronologische Bearbeitung der Popkultur zugunsten eines thematischen Zugriffs verzichtet. Die Dauerausstellung umfasst neun Themenbereiche wie zum Beispiel „Beginning of“, „Rebellion“ oder „Performance“, die Pop nicht definieren, sondern das Feld seiner Erscheinungsformen kartieren. Die Präsentation besonderer Objekt wird nun mehr Raum und Bedeutung geschenkt. Im Fokus steht dabei nicht nur die deutsche und internationale Popmusikgeschichtsschreibung, auch die Entwicklungen der Popkultur in den benachbarten Niederlanden bilden einen Schwerpunkt. Mit der Turbine, den Räumlichkeiten im Untergeschoss des Museumsgebäudes, steht nun auch ein Veranstaltungsbereich zur Verfügung, der 250 stehenden Besuchern Platz bietet. Erstmals ist das rock’n’popmuseum damit in der Lage, ein kontinuierliches Veranstaltungsprogramm anzubieten. Das 20-jährige Jubiläum des Museums wurde vom Kabarettisten und Musikwissenschaftler Dr. Pop moderiert, „nicht akademisch-trocken (...), sondern mit zahllosen Tonbeispielen und witzigen Anekdoten.“[3]

Zentraler Gegenstand des rock’n’popmuseums ist die Musik. Die Ausstellung verknüpft das Musikerlebnis mit Information und vor allem die sinnliche Erfahrung mit Interaktion. Mediale Installationen machen die Musik für den Besucher erlebbar. Die über 100 Jahre andauernde Entwicklung der Populärmusik wird für die Besucher hör- und fühlbar gemacht. Das Museum vermittelt einen umfangreichen Hintergrund zu rund 100 Jahren Rock- und Popgeschichte. Regelmäßige Sonderausstellung und Themenschwerpunkte ergänzen die Dauerausstellung um einzelne Aspekte der Rock- und Popgeschichte.

Das rock’n’popmuseum versteht sich als Ort der Wissenschaft und Bildung. Workshops und Seminare für Lehrer unterschiedlicher Fächer ergänzen das Ausstellungsprogramm. Ein Beispiel dafür ist die Lehrerfortbildung im Rahmen der Sonderausstellung über die Scorpions „Winds of change – Rockmusik in Deutschland im gesellschaftspolitischen Spannungsfeld zwischen Imitation, Agitation, Progression und Affirmation“. Nach der Wiedereröffnung hat das rock’n’popmuseum sein Angebot im Bereich der Museumspädagogik erweitert. Darüber hinaus ist das Museum Mitinitiator und aktives Mitglied des Archivnetzwerks Pop, mit dem die bundesweite Forschungsinfrastruktur zur Geschichte der Popkultur verbessert werden soll.

Ausstellung

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Die Dauerausstellung wird mehrfach im Jahr durch wechselnde Sonderausstellungen ergänzt.

Sonderausstellungen

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Ausstellung Zeitraum
Udo Lindenbergs Likörelle Juli 2004 – Januar 2005
Nur für Erwachsene Januar – Mai 2005
Like Anselm Kiefer Juni – Oktober 2005
Musiker-Selbstportraits Dezember 2005 – Februar 2006
Rockpalast
Fotografien von Thomas von der Heiden und Rainer Laigraf in Kooperation mit dem WDR Fernsehen.
Februar – Juni 2006
Just wanna See His Face
Die Geschichte der Rolling Stones. Mit Bildern von Sebastian Krüger und Fotografien von Carl van der Walle.
Juli – Dezember 2006
Na BRAVO!
50 Jahre Jugendkultur.
Dezember 2006 – März 2007
Das Phänomen Udo Lindenberg März – August 2007
The Relic Show September – Oktober 2007
Geschichte der Tonstudios Oktober 2007 – Februar 2008
Too much future. Punk in der DDR Mai – Juli 2008
On The Road
Unterwegssein – ein Mythos der Popkultur
August 2008 – Januar 2009
Pinups
Airbrush auf alten Autoteilen
Januar – Februar 2009
The Sun Ain’t Gonna Shine Anymore
Tod und Sterben in der Rockmusik. Eine Ausstellung der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen.
März – August 2009
Techno
Ein Blick zurück in die Zukunft
November 2009 – April 2010
Music Was My First Love September – November 2010
The Art of John Lennon
Ausstellung über den Ex-Beatle John Lennon.
Dezember 2010 – Februar 2011
Imageb(u)ilder
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Videoclips.
Januar – Juli 2011
Scorpions – Rock You Like A Hurricane
Eine Ausstellung über die Band Scorpions anlässlich ihrer Abschiedstour.
Januar 2011 – August 2012
ESC
Die Geschichte des Eurovision Song Contest.
April 2011 – Mai 2011
Rock’n’revolution Oktober – November 2011
Freddie Mercury
A Kind Of Magic
November 2011 – Januar 2012
50/fifty – Rolling Stones
Eine Ausstellung anlässlich des 50. Bühnenjubiläums der Rolling Stones – mit Gemälden von Sebastian Krüger und Fotografien von Fritz Werner Haver.
Mai – August 2012
Vom Winde verweht – Jimi Hendrix
Jimi Hendrix und das Fehmarn-Festival, eine Ausstellung anlässlich Hendrix 70. Geburtstags.
November 2012 – März 2013
ShePOP – Frauen.Macht.Musik
Thematische Behandlung von Frauen in allen Bereichen der Rock- und Popmusik, von der Künstlerin über die Managerin bis hin zum Groupie.
März – September 2013
Marilyn intim
Die Privatsammlung von Ted Stampfer.
Juni – September 2013
Mythen und Legenden

Das Artwork von Andreas Marschall

Oktober – Dezember 2013
Elvis Presley
From Graceland to Gronau
Dezember 2013 – März 2014
Michael Jackson
Die Dittmar-Collection
Juni – September 2014
100 Jahre deutscher Schlager! März – Dezember 2014
Seitensprünge – Malende Musiker Dezember 2014 – Februar 2015
MusikMekkaMünster

Popstars in Schwarzweiß

März 2015 – August 2015
Styles – HipHop in Deutschland! Juni 2015 – Februar 2016
Dead Rock Heads

Gemälde von Ole Ohlendorff

Mai 2016 – August 2016
We’re Only in It for the Money

Die Ware Musik

August 2016 – September 2016
Päpste des Pop

Fundstücke aus dem Lippmann+Rau-Musikarchiv Eisenach

Mai 2017 – Oktober 2017
Demos Discos Denkanstöße

Die 70er in Westfalen

Dezember 2017 – April 2019
Hopped-Up Mai 2019 – August 2019
Eddie van Halen

The Last Guitar God

23. Oktober 2020 – 30. Oktober 2020
Ludwig lebt!

Beethoven im Pop

25. April 2021 – 03. Oktober 2021
Grenzenloses Tanzvergnügen

Musikgeschichte(n) zwischen Gronau und Enschede von 1920 bis 1960

11. September 2022 – 02. April 2023
DISCO - COOL, CHIC, CRAZY 20. August 2023 – 03. März 2024

CAN-Tonstudio

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Museumsbesucher können seit 2007 das originalgetreue Studio der avantgardistischen Band Can besichtigen. Das Tonstudio wurde im ehemaligen Kinosaal in Weilerswist ab- und im rock’n’popmuseum wieder aufgebaut.

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Literatur

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  • Alfred Hagemann, Elmar Hoff (Hrsg.): Insel der Träume: Musik in Gronau und Enschede 1895–2005. Klartext-Verlagsgesellschaft, Essen 2006.

Einzelnachweise

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  1. Revitalisierung durch Kultur – Das rock’n’popmuseum in Gronau. lwl.org
  2. rock'n'popmuseum - MUSEUM. 12. November 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. November 2014; abgerufen am 20. September 2020.
  3. Westfälische Nachrichten: Akteure stellen Chronik zum 20-jährigen Bestehen des Rock- und Popmuseums vor. Abgerufen am 16. September 2024.