Roderich (Vorname)

männlicher Name

Roderich ist ein männlicher Vorname.

Herkunft und Bedeutung

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Der Name Roderich ist gotischen Ursprungs (von gotisch hroþeigs ‚siegreich‘),[1] und hat sich ausgehend vom Westgotenreich in Hispanien sowohl im germanischen wie im romanischen Sprachraum verbreitet.[2] Der Name ist zweigliedrig und setzt sich aus den auch im Althochdeutschen bezeugten Elementen hröd[3] (‚Ruhm, Ehre, Fama‘; vgl. altnordisch hróðr, angelsächsisch hréð)[1] und rīhhi[4] (‚reich, mächtig, ansehnlich‘; vgl. altnordisch ríki, gotisch reikeis)[4] zusammen,[5] bedeutet also svw. „ruhmreich“ oder „reich an Sieg/Ruhm/Ehre“. Über das altnordische HrøríkR[5]/Hrörekr[2] gelangte der Name in der Form R(j)urik auch ins Slawische.[2]

Verbreitung

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Im deutschen Sprachraum wird der Name Roderich heute nur noch selten vergeben.[6] In Österreich erhielten laut amtlicher Statistik zwischen 1984 und 2022 nur vier Jungen den Namen ‚Roderich‘.[7]

Varianten

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Eine zusammengezogene Schreibweise des Namens lautet Rodrich.

Die weibliche Form des Vornamens lautet im Deutschen Roderika, latinisiert auch Roderica. Auch die männliche niederdeutsche Namensform Roderik ist im deutschen Sprachraum geläufig.

Andere Sprachformen:

Namenstag und Namensgeber

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Als Namenstag wird der 13. März gefeiert, der Gedenktag des heiligen Roderich (Rudericus, Rodrigo), eines Priesters, der 857 in Corduba in Andalusien starb und zu den cordobesischen Märtyrern (9. Jahrhundert) gehört.[8]

Bekannter als dieser Heilige ist allerdings der Westgotenkönig Roderich, der legendäre „letzte Gotenkönig“ Rodrigo zur Zeit der islamischen Eroberung Hispaniens im 8. Jahrhundert.[2]

Ebenfalls sehr bekannt und auch als Namensgeber verbreitet ist der spanische Nationalheld Rodrigo Díaz, genannt El Cid (11. Jahrhundert).[2]

Die in der Nestorchronik beschriebene Gestalt des Warägers Rjurik (auch Rurik) ist als Gründer der Kiewer Rus bzw. der sie beherrschenden Dynastie der Rurikiden bekannt (9./10. Jahrhundert).

Namensträger

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Roderich

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Roderick

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Kurzform „Rod“

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Siehe auch

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Wiktionary: Roderich – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. a b Moritz Schönfeld: Wörterbuch der altgermanischen Personen- und Völkernamen (= Germanische Elementar- und Handbücher, Reihe IV, Band 2). Carl Winter’s Universitätsbuchhandlung, Heidelberg 1911, S. 142 (Eintrag zu Chrodebertus, Digitalisat).
  2. a b c d e Roderik. In: Nederlandse Voornamenbank. Meertens Instituut, abgerufen am 23. September 2024 (niederländisch).
  3. HROD. In: Nordic Names. Judith Ahhrholdt, abgerufen am 23. September 2024 (englisch).
  4. a b RIK. In: Nordic Names. Judith Ahrholdt, abgerufen am 23. September 2024 (englisch).
  5. a b Roderich. In: Nordic Names. Judith Ahrholdt, abgerufen am 23. September 2024 (englisch).
  6. Roderich. In: Vornamen Weltweit. Matthias Grönert, abgerufen am 29. Juli 2022.
  7. Vornamen der Geborenen. In: STATISTIK AUSTRIA - Die Informationsmanager. STATISTIK AUSTRIA, abgerufen am 29. Juli 2022.
  8. Friederike Tschochner: Art. Roderich (Rodrigo) und Salomon, in: Lexikon der christlichen Ikonographie. Band 8, Freiburg im Breisgau 1968, Sp. 278. Vgl. a. d. Eintrag Roderich im Ökumenischen Heiligenlexikon. Genauer: Kenneth Baxter Wolf: Christian Martyrs in Muslim Spain. Cambridge University Press, Cambridge 1988. ISBN 978-0-521-34416-6 (Nachdruck 2014: ISBN 978-1-107-63481-7), S. 32 f. (online).