Roitzschjora
Roitzschjora ist ein Ortsteil der Gemeinde Löbnitz im Landkreis Nordsachsen des Freistaates Sachsen. Die Gemeinde mit ihren Ortsteilen Roitzsch und Jora wurde am 1. September 1973 nach Löbnitz eingemeindet.
Roitzschjora Gemeinde Löbnitz
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Koordinaten: | 51° 36′ N, 12° 29′ O |
Einwohner: | 255 (Juni 2022)[1] |
Eingemeindung: | 1. September 1973 |
Postleitzahl: | 04509 |
Vorwahl: | 034208 |
Geographische Lage
BearbeitenDer Ortsteil Roitzschjora liegt zwischen Löbnitz im Westen und Bad Düben im Osten an einem Altarm der Mulde, der in diesem Bereich die Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt bildet. Nördlich des Orts beginnt die Dübener Heide.
Geschichte
BearbeitenRoitzsch und Jora waren ursprünglich zwei Orte, die im Vergleich zu den Nachbarorten sehr spät erwähnt wurden. Kirchlich gehörten sie zur Löbnitzer Kirche, bezüglich der Grundherrschaft zum Rittergut Löbnitz. Roitzsch wurde 1466 in einem Lehnbrief für die Brüder von Schönfeldt als wüste Mark bezeichnet. Ab Ende des 15. Jahrhunderts wurden Roitzsch und Jora auch als „große“ und „kleine Sorge“ oder Sorgau bezeichnet. Im Dreißigjährigen Krieg wurden beide Ort 1637 zerstört und lagen um 1642 für mehrere Jahrzehnte wüst. Die Brüder Erich und Adolph von Schönfeldt veranlassten den Wiederaufbau von Roitzsch.
Roitzsch und Jora gehörten bis 1815 zum kursächsischen Amt Delitzsch.[2] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kamen beide Orte zu Preußen und wurden 1816 dem Kreis Delitzsch im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt.[3] 1836 fand der Zusammenschluss von Roitzsch und Jora statt und es wurde erstmals ein gemeinsamer Gemeinderat für den nun als „Roitschjora“ bezeichneten Ort gewählt.[4]
Im Zuge der Kreisreform in der DDR 1952 wurde Roitzschjora dem Kreis Delitzsch im Bezirk Leipzig zugeteilt. Zwei Jahre später brach durch ein Hochwasser der Damm der nördlich des Orts gelegenen Mulde. Im Jahre 1962 wurde in der Roitzschjoraer Muldenaue durch die LPG „Aufbau“ erstmals mit ökologisch orientiertem Wegebau in der DDR begonnen.[5]
Roitzschjora wurde am 1. September 1973 nach Löbnitz eingemeindet.[6] Mit diesem kam der Ort 1994 zum Landkreis Delitzsch und 2008 zum Landkreis Nordsachsen.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenDie Bockwindmühle von Roitzschjora erhielt 1843 ihren heutigen Standort (51° 35′ 7,7″ N, 12° 29′ 5,2″ O ). 2017 war die Bockwindmühle nicht mehr am Standort feststellbar.
Verkehr
BearbeitenIm Ort befindet sich der Flugplatz Löbnitz-Roitzschjora.[7] Südlich des Orts verläuft die B 183a.
Weblinks
Bearbeiten- Roitzschjora im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Roitzschjora auf der Website der Gemeinde Löbnitz
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Ortsteile – Internetauftritt der Gemeinde Löbnitz. Abgerufen am 10. Februar 2023 (deutsch).
- ↑ Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 56 f.
- ↑ Der Landkreis Delitzsch im Gemeindeverzeichnis 1900
- ↑ Landesarchiv Sachsen-Anhalt, D 9, D XVIb g Nr. 15
- ↑ Heimat DDR. Erlebnisse. Betrachtungen. Erkenntnisse. Dokumente, darin Ekke Abicht: „Zwei Semester wurden lebensbestimmend“, Hrsg. Horst Jäkel, GNN-Verlag Schkeuditz 2015, S. 117 ff., ISBN 978-3-89819-416-7
- ↑ Roitzschjora auf gov.genealogy.net
- ↑ Homepage des Verkehrslandeplatzes Roitzschjora