Roland Streiner

österreichischer Chorleiter, Arrangeur, Komponist und Musikpädagoge

Roland Streiner (* 3. November 1961 in Klagenfurt) ist ein österreichischer Chorleiter, Arrangeur, Komponist und Musikpädagoge, Direktor des ehemaligen Kärntner Landeskonservatoriums und seit 2019 Rektor der Gustav Mahler Privatuniversität für Musik in Klagenfurt.[1]

Leben und Wirken

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Streiner erhielt neben dem Schulbesuch am Bundesrealgymnasium Klagenfurt Viktring[2] (musikalischer Zweig) am Kärntner Landeskonservatorium Unterricht in Klavier bei Hanna Inzko und Walter Langer sowie Posaune bei Rupert Hörmannseder. Ab 1980 studierte er Musikpädagogik[2] an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (u. a. Gesang[2] bei Rotraud Hausmann und Klavier bei Hans Wolleitner) sowie am Konservatorium Privatuniversität Wien den Fachbereich Jazz[2] bei Roland Batik (Jazz-Piano) und Heinz Czadek (Jazzarrangement). Ab 1987 folgten drei Studienjahre für Lied und Oratorium unter Erik Werba an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Zudem absolvierte er verschiedene Meisterkurse im klassischen Liedgesang u. a. bei Peter Schreier.

Ab 1983 entwickelte sich neben kleineren solistischen Engagements als Bariton[3] eine Zusammenarbeit mit dem Vienna Art Orchestra[4][5][6] und Wolfgang Puschnig,[7] die für Streiner prägend war. Er war Mitglied des Arnold Schoenberg Chores und dort auch Assistent von Erwin Ortner.[2] Ebenfalls prägend waren Einstudierungen der Wiener Staatsoper im Rahmen der Wiener Festwochen[8] sowie die Zusammenarbeit des Arnold Schönberg Chores mit Nikolaus Harnoncourt.

Streiner wirkte mehrere Jahre als musikalischer Aufnahmeleiter für klassische Produktionen[9][10] im österreichischen Rundfunk[2] (1988–1991) und bei Produktionen unter Labels wie Teldec, Koch Records. 1998 erhielt die unter seiner Aufnahmeleitung erfolgte Produktion „Franz Schubert – Das gesamte weltliche Chorwerk“ mit dem Arnold Schönberg Chor zahlreiche internationale Preise.[11] Für zwei Jahre war Streiner Bühnenkapellmeister an der Wiener Staatsoper.[2] 1993 übernahm er eine Lehrtätigkeit für Gesang, Chorleitung und Korrepetition am Kärntner Landeskonservatorium.[2] Von 2001 bis 2019 war er Direktor dieses Instituts und war außerdem bis 2014 künstlerisch verantwortlich für die Kooperation mit der Universität Klagenfurt im Fachbereich Angewandte Musikwissenschaft.

Die Schwerpunkte der Lehrtätigkeit lagen im klassischen Liedgesang (Interpretation), der chorischen Komposition und Satztechnik, der Fachdidaktik und dem Musikmanagement. Im Jahre 2000 gründete Streiner die Chorakademie Kärnten,[12] deren Leitung er Jahr 2003[2] abgab. Seit 1995 leitete er Vokalprojekte im Rahmen der Ausbildung für Chorleiter am Kärntner Landeskonservatorium und gründete dazu 2005 das Vokalensemble StudioVokal Kärnten,[2] das sich stilistisch hybride Programmatiken zum Ziel setzt.

In den Jahren 2000–2012 entstanden zahlreiche Kompositionen, Bearbeitungen und Werke für Vokal- und Instrumentalensembles. Ende 2017 wurde mit der Umwandlung des Kärntner Landeskonservatoriums zur Gustav Mahler Privatuniversität für Musik begonnen, welcher Streiner seit Juli 2019 als Rektor vorsteht.[1][13]

Sein Vater war der Chorleiter und Komponist Hans Streiner (1931–2024).[14][15]

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Einzelnachweise

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  1. a b Rektorat | Gustav Mahler Privatuniversität für Musik. Abgerufen am 28. Dezember 2019.
  2. a b c d e f g h i j Karin Waldner-Petutschnig: Kärntner des Tages. In: Kleine Zeitung Kärnten. PressReader.com - Zeitungen aus der ganzen Welt, 13. Oktober 2019, abgerufen am 28. Dezember 2019.
  3. Liederabend im Rahmen des Carinthischen Sommers mit Erik Werba (Klavier), 1990.
  4. Mathias Rüegg, Vienna Art Choir, From No Art To Mozart, LP, Contemporary Jazz, Mitwirkung: Roland Streiner, 1983, Germany
  5. Mathias Rüegg, Vienna Art Choir, Five Old Songs, LP, Contemporary Jazz, Mitwirkung: Roland Streiner, 1984, Germany
  6. Mathias Rüegg, Vienna Art Orchestra, Jazz-Revue „Sens“, Live-Musik/Lichtregie: Roland Streiner, Wiener Festwochen, 1987, Wien
  7. Wolfgang Puschnig - Pieces of The Dream, Vokalensemble (Mitwirkung; Roland Streiner), Jazz, LP, Amadeo, 1988
  8. Franz Schubert, Fierrabras, mit Protschka, Mattila, Studer, Gambill, Hampson, Holl, Polgar, Arnold Schönberg Chor, The Chambers Orchestra of Europe, Claudia Abbado, Wiener Festwochen 1988, Produktion der Deutschen Grammophon, CD-Box, Wiener Staatsoper 1990, Dirigat Bühnenmusik: Roland Streiner
  9. Wiener Jeunesse Orchester. Werke von Antonin Dvorak, Symphonie Nr. 7 d-moll, Aufnahmeleitung: Roland Streiner, 1999, Konzerthaus Wien
  10. Felix Mendelssohn Bartholdy, Lieder im Freien zu singen, Arnold Schönberg Chor, Erwin Ortner, Aufnahmeleitung: Roland Streiner, 2007, ASC Edition
  11. Franz Schubert, Complete Secular Choral Works (7 CDs), Arnold Schönberg Chor, Wiener Concert-Verein, Erwin Ortner (Aufnahmeleitung Roland Streiner), TELDEC, 1997, Preis der deutschen Schallplattenkritik, Frankreich: Preis Diapason d'or, Belgien: Prix Caecilia, Japan: Grand Prize of the Academy Awards 1997
  12. ORF.at: Zehn Jahre Chorakademie Kärnten - Kärnten-Magazin. Abgerufen am 28. Dezember 2019.
  13. kaernten ORF at red: Langer Weg zu zweiter Uni in Kärnten. 21. November 2019, abgerufen am 27. Dezember 2019.
  14. Michael Kurz: Liederfürst Hans Streiner verstorben. In: meinbezirk.at. 23. Oktober 2024, abgerufen am 24. Oktober 2024.
  15. Prof. Hans Streiner. In: pax-requiem.at. Abgerufen am 24. Oktober 2024.