Rosentalbrücke
Die Rosentalbrücke ist eine Fußgängerhängebrücke in der nordwestlichen Innenstadt von Braunschweig. Sie wurde 1880 erbaut und verbindet den Inselwall mit dem Rosental. Die Rosentalbrücke ist die einzige Hängebrücke in der Stadt und steht unter Denkmalschutz.[1]
Rosentalbrücke | ||
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Die Rosentalbrücke im Jahre 2007 vom Inselwall aus gesehen. | ||
Überführt | Fußgänger | |
Unterführt | Oker | |
Ort | Braunschweig | |
Konstruktion | Hängebrücke | |
Längste Stützweite | 36 m | |
Fertigstellung | 1880 | |
Planer | Barth | |
Lage | ||
Koordinaten | 52° 16′ 7″ N, 10° 30′ 51″ O | |
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Geschichte
BearbeitenVorgeschichte
BearbeitenDie Braunschweiger Innenstadt wird seit dem Mittelalter von der Oker umschlossen. Der östliche und der westliche Flussarm, auch „Okerumflut“ genannt, bildeten jahrhundertelang den äußeren Verteidigungsring der Befestigungsanlagen der Stadt Braunschweig.
Ende des 18. Jahrhunderts hatten sich jedoch Waffentechnik und Kriegsführung so grundlegend verändert, dass derartige Befestigungsanlagen wirkungslos geworden waren. Um die Wende zum Jahr 1800 entschloss sich daher die Stadt Braunschweig, die Wallanlagen nach Plänen des Architekten Peter Joseph Krahe schleifen zu lassen und sie zum einen als Parkanlagen, zum anderen als neue Wohngebiete für die wachsende Stadtbevölkerung zu nutzen. So wuchs Braunschweig über seine mittelalterlichen Stadtgrenzen hinaus.
Dort, wo heute die kleine Sackgasse Rosental liegt, befand sich ursprünglich ein Ravelin, ein vorgelagerter Teil der Stadtbefestigung.[2] Nach Abschluss der Schleifung der Wallanlagen, wurden dort Gärten angelegt, in denen u. a. Rosen gezog wurden.[3] Diese Gärten mussten ab ca. 1875 neuen Wohngebieten weichen. Nach Fertigstellung der ersten Wohnhäuser existierte jedoch im Bereich zwischen dem Petritor und Wendentor keine direkte Verbindung für die Anwohner zur Innenstadt.[1]
Bau und Architektur
BearbeitenHauseigentümer Zahn, der ein Mietshaus im Rosental besaß, richtete deshalb 1879 ein Gesuch an die herzoglich-braunschweigische Baudirektion für die Errichtung einer Fußgängerbrücke. Dem Gesuch wurde unter der Auflage stattgegeben, dass sich das neue Bauwerk architektonisch in den Charakter der Wallanlage einzufügen habe. Eine Bauherrengemeinschaft bestehend aus mehreren Anwohnern des Rosentals brachte schließlich in einer Privatinitiative das notwendige Kapital auf, sodass die Brücke 1880 nach einem Entwurf des Architekten Barth[4] fertiggestellt werden konnte. Es handelte sich um einen der ersten Fußgängerüberwege über die Oker. Die Brücke verband den südlichen Teil der von Krahe gestaltete „Insel-Promenade“ (später „Inselwall“) mit dem „Rosental“.
Auf beiden Ufern befinden sich massive, ca. ein Meter dicke, gemauerte Pylonen aus gelbem Ziegelstein, die horizontal mit Einzelreihen dunkelroter Steine durchzogen sind. Jeder Pylon hat einen großen rundbogigen Durchlass und darüber je sechs Blendarkaden. Die Spannweite der Brücke beträgt 36 m, der Fußgängerüberweg ist 1,7 m breit. Der Bau ist eine Mischung aus Historismus und Gründerzeit-Architektur. Die Auflager der Eisenbänder für die Hängekonstruktion der Brücke befinden sich oberhalb der Rundbogendurchlässe.
Der hölzerne Brückenbelag und die eisernen Geländer wurden 1950 erneuert.[1] Ende 2008 war die Brücke mehrere Monate gesperrt, da sie, inkl. der Pylone und Zuwegung, grundlegend restauriert wurde.
Impressionen
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Hängebrücke
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Im Winter
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Restaurierung 2008
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Torbogen
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Hängebrücke
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Tor
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Eingang
Literatur
Bearbeiten- Elmar Arnhold, Sándor Kotyrba: Okerbrücken am Braunschweiger Wallring, Braunschweig 2012, ISBN 978-3-942712-20-0.
- Jürgen Hodemacher: Braunschweigs Straßen – ihre Namen und ihre Geschichten. Band 2: Okergraben und Stadtring, Cremlingen 1996, ISBN 3-927060-12-7.
- Wolfgang Kimpflinger: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Band 1.1.: Stadt Braunschweig, Teil 1. Hameln 1993, ISBN 3-87585-252-4.
- Simon Paulus, Ulrich Knufinke: Der Braunschweiger Wallring. Wegweiser zur Geschichte und Architektur eines kulturhistorischen Denkmals, mit Fotografien von Heinz Kudalla, Appelhans Verlag, Braunschweig 2011, ISBN 978-3-941737-59-4.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Wolfgang Kimpflinger: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Baudenkmale in Niedersachsen, Band 1.1.: Stadt Braunschweig, Teil 1, S. 245
- ↑ Paulus, Knufinke: Der Braunschweiger Wallring. Wegweiser zur Geschichte und Architektur eines kulturhistorischen Denkmals, S. 89
- ↑ Jürgen Hodemacher: Braunschweigs Straßen – ihre Namen und ihre Geschichten, Band 2: Okergraben und Stadtring, S. 253
- ↑ Arnhold, Kotyrba: Okerbrücken am Braunschweiger Wallring, S. 52