Roter Wasserstoff

Wasserstoff unter Nutzung von kernenergieerzeugtem Strom
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Roter Wasserstoff bezeichnet Wasserstoff, der unter Nutzung von Kernenergie Strom erzeugt. Zur Wasserstoffherstellung wird der chemische Prozess der Wasserelektrolyse genutzt, der neben Strom nur Wasser benötigt. Wasserstoff ist von Natur aus ein farbloses durchsichtiges Gas. Um die Herstellungsmethode unterscheiden zu können, wird Wasserstoff mit verschiedenen Farben charakterisiert.[1][2]

In Frankreich soll mit rotem Wasserstoff zumindest ein Teil des heutigen Verbrauchs von fossiler Energie ersetzt werden. Im Gegensatz zu Strom wird mit Wasserstoff speicherbare Sekundärenergie gewonnen. Auf diese Weise kann eine zeitliche und örtliche Entkopplung zwischen Erzeugung und Verbrauch erreicht werden.

Eigenschaften

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Roter Wasserstoff gilt als weitgehend klimaneutrale Möglichkeit der Wasserstoffgewinnung. Die Herstellungskosten lagen mit Stand 2021 etwas unter grünem Wasserstoff, aber deutlich über blauem oder grauem Wasserstoff. Auch liegt der Wasserverbrauch bei rotem Wasserstoff bei einem Vielfachen aller anderen Arten der Wasserstofferzeugung. Politisch-rechtlich wurde die Kernenergie 2023 in der EU als nachhaltige Übergangstechnologie deklariert (s. u.). Wissenschaftlich und gesellschaftlich ist diese Entscheidung aber wegen der besonderen Risiken bei Störfällen und der in aller Regel ungelösten Endlagerung der Abfallprodukte umstritten.[3]

Roter Wasserstoff im EU-Regelwerk

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In einem 2024 von der EU-Kommission vorgelegten Regelwerk für die Herstellung von Wasserstoff erwirkten die Betreiber der Kernenergie in Frankreich die Anerkennung ihrer Technologie. Demnach gelten Ausnahmen für Produktionsanlagen eines Landes, die weniger als 65 Gramm CO2-Äquivalent pro Kilowattstunde ausstoßen, wobei in der EU nur Frankreich mit seinen Atomkraftwerken und Schweden dieses Kriterium aller 27 Mitgliedstaaten erfüllen. Zudem sollen alle grünen Kriterien, die europäischen Herstellern auferlegt werden, auch für aus dem Ausland importierten Wasserstoff gelten. Frankreichs Energieministerin Agnès Pannier-Runacher verdeutlichte vor der EU-Kommission die französische Sicht der „real bestehenden Gefahr, dass die Diskussionen in Brüssel dazu führen, dass sehr hohe Ziele für erneuerbaren Wasserstoff für die Industrie auferlegt werden […], ohne den Anteil des Wasserstoffs zu berücksichtigen, der aus Strom nuklearen Ursprungs erzeugt werden kann.“ Was bedeute, „dass ein Land wie Frankreich Gefahr läuft, daran gehindert zu werden, seinen kohlenstofffreien Strom zur Erzeugung von Wasserstoff zu nutzen“.[4][5][6]

Literatur

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  • Thomas Schmidt: Wasserstofftechnik: Grundlagen, Systeme, Anwendungen, Wirtschaft. Hanser, München 2020, ISBN 978-3-446-46001-0.
  • Christian Synwoldt und David Novak: Wasserstoff: Technik – Projekte – Politik, Wiley-VCH Verlag, 2022
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Einzelnachweise

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  1. Bundesministerium für Bildung und Forschung: Wissenswertes zu Grünem Wasserstoff. Wie unterscheidet sich Grüner Wasserstoff von Blauem, Grauem und Türkisem? Abgerufen am 16. Januar 2023.
  2. Wasserstoff Farbenlehre. In: solarify.eu. 18. März 2020, abgerufen am 16. Januar 2023.
  3. Wasserstoff – Welche Bedeutung hat er im Energiesystem der Zukunft? Roter Wasserstoff, S. 8. In: akademienunion.de. Februar 2024, abgerufen am 23. September 2024.
  4. Nikolaus J. Kurmayer: Sieg für Frankreich: Brüssel macht Atomstrom-Wasserstoff grün. 13. Februar 2023, abgerufen am 22. September 2024 (deutsch).
  5. Florian Reiter: Es geht um Milliarden. Frankreich gegen Deutschland: Der große Zoff um Wasserstoff. In: focus.de. 26. Februar 2023, abgerufen am 22. September 2024.
  6. gooddev.de: Frankreich blockiert Abstimmung zur Erneuerbare-Energien-Richtlinie | Deutscher Naturschutzring. Abgerufen am 22. September 2024.