Rotschwanzguan
Der Rotschwanzguan (Ortalis ruficauda) ist ein Vertreter aus der Ordnung der Hühnervögel der Neotropis und ist allgemein bekannt für seine markanten durchdringenden Rufe, obgleich er in der Wipfelregion der Urwälder kaum gesehen wird.
Rotschwanzguan | ||||||||||||
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Rotschwanzguan | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ortalis ruficauda | ||||||||||||
Jardine, 1847 |
Aussehen
BearbeitenDie Vögel werden meist 53 bis 58 Zentimeter lang, die Weibchen wiegen etwa 540 g und die etwas größeren Männchen 640 g. Sie tragen ein braunes Federkleid, welches am Bauch etwas heller ist. Der Kopf ist grau bis schwarz, der Schnabel silbern gefärbt und der Schwanz läuft in einer rötlich-braunen bis weißen Spitze aus. Als auffälliges Merkmal besitzen die Vögel einen roten Hautlappen unter dem Schnabel.
Lebensweise
BearbeitenDie Tiere leben sozial, oft im Familienverband oder kleinen Gruppen.[1] Diese Vögel fallen im Urwald, wo sie die oberen Etagen der Baumriesen bewohnen, meist durch ihre grellen, lauten Rufe auf, die besonders häufig in den Morgenstunden erschallen. Sie bevorzugen Bäume mit einer Wuchshöhe über 6 Meter. Zu ihrer Nahrung zählen Früchte, Samen, Blätter und andere Pflanzentriebe, zu denen sie oft auf den Ästen gehend gelangen.[2]
Fortpflanzung
BearbeitenDas offene Nest wird aus Gras, Zweigen und Blättern in Bäumen oder Büschen angelegt. Das Weibchen, welches bis zu drei weiße Eier legt, übernimmt das Brutgeschäft.
Verbreitung
BearbeitenDer Rotschwanzguan bewohnt primär die Ur- und Sekundärwälder in Nord-[3] und Zentral-Venezuela,[1] in Nordost-Kolumbien und die Westindischen Inseln.[2]
Gefährdung
BearbeitenAufgrund ihrer weiten Verbreitung und ihrem Vorkommen auch in vom Menschen veränderter Umgebung wird die Art von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingestuft. Allerdings schrumpft ihr Habitat durch Rodungen erheblich, außerdem werden die Vögel bejagt.[3]
Besonderheiten
BearbeitenDer Rotschwanzguan ist neben dem Scharlachsichler einer der beiden Nationalvögel Trinidad und Tobagos und ist auch auf dem Wappen des Inselstaates abgebildet.
In Venezuela trägt der Vogel den Namen Guacharaca, benannt nach dem lauten Schrei der Vögel. Das gleichnamige südamerikanische Musikinstrument soll die Lautäußerungen dieser Vogelart imitieren.
Literatur
Bearbeiten- Goetz Rheinwald (Hrsg.), Cyril Walker: Atlas der Vogelwelt. Unipart, Remseck bei Stuttgart 1994, ISBN 978-3-8122-3399-6, S. 80.
Weblinks
Bearbeiten- Ortalis ruficauda in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2014.3. Eingestellt von: BirdLife International, 2012. Abgerufen am 16. Dezember 2014.
- Der Rotschwanzguan auf Myanimals. Abgerufen am 18. März 2021.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Angela Schmitz-Ornés: Group size and nesting in the Rufous-vented Chachalaca (Ortalis ruficauda) in north and central Venezuela. In: Ornitologia Neotropical, Band 9, 1998, S. 177–184 (PDF).
- ↑ a b P. William Smith, Susan A. Smith: The Rufous-vented Chachalaca (Ortalis ruficauda) in the West Indies. In: Journal of Caribbean Ornithology, Band 12, Nr. 3, 1999, S. 83–84 (PDF).
- ↑ a b Angela Schmitz-Ornés: Vulnerability of Rufous-vented Chachalacas (Ortalis ruficauda, Cracidae) to man-induced habitat alterations in northern Venezuela. In: Ornitologia Neotropical, Band 10, 1999, S. 27–34 (PDF).