Rudi Schneider

österreichischer Motor-Mechaniker und parapsychologisches Medium

Rudolf „Rudi“ Albert Schneider (* 27. Juli 1908 in Braunau am Inn;[1]28. April 1957 in Weyer) wurde so wie sein Bruder Willi (1903–1971) durch seine angeblichen übersinnlichen, medialen Fähigkeiten bekannt.

Rudi Schneider, 1929

Der Vater der Schneider-Brüder, Josef Schneider, war Schriftsetzer und Maschinenmeister in einer Buchdruckerei.[1] Vieren seiner sechs Söhne, Willi, Rudi, Hans und Karl, wurde nachgesagt, übersinnliche, insbesondere telekinetische Kräfte zu haben, den letzteren zwei jedoch nur im geringen Maße. Rudis Geschichte wird meist als die interessanteste von all seinen Brüdern angesehen.

Rudi Schneider wurde am 27. Juli 1908 als Sohn von Josef Schneider (* 29. Juni 1871) und dessen Ehefrau Elisabeth (geborene Krempl; * 14. Februar 1869) in Braunau am Inn geboren und am 2. August 1908 auf den Namen Rudolf Albert getauft.[1] Seine Eltern hatten am 7. Februar 1898 in Braunau geheiratet.[1][2]

Von Beruf war er Motor-Mechaniker.

Die spiritistische Erziehung erlangte er durch Albert von Schrenck-Notzing in München. Rudis mediale Fähigkeiten wurden das erste Mal im Alter von 11 Jahren ausgemacht. Die erste spiritistische Sitzung (Séance) hielt er 1919 in Braunau ab. Berichte über ihn und seine Fähigkeiten erschienen.[3] Thomas Mann erwähnt den Bruder Willi Schneider in seinem 1923 erschienenen Essay Okkulte Erlebnisse.[4]

1927 besuchte u. a. Dr. Walter Prince eine Serie von Séancen in Braunau und Stuttgart. Seine Aufzeichnungen darüber wurden 1928 unter dem Titel Experiments with Physical Mediums in Europe veröffentlicht. Darin erklärte er, die beobachteten Phänomene könnten leicht erklärt werden. Dies dämpfte Rudis Ansehen.

In den Jahren 1929 und 1930 machte Harry Price mit Rudi Schneider zwei Serien von Versuchen an den Laboratorien für Para-Forschung in München. Sie werden von Harry Price in seinem Buch Rudi Schneider geschildert. Seine Untersuchungsmethoden wurden jedoch später u. a. von Dr. Eugene Osty (1874–1938) angezweifelt.[5]

1930 und 1932 gab Rudi Schneider zahlreiche weitere Séancen.

Berichte

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  • Anita Gregory: The Strange Case of Rudi Schneider. Scarecrow Press, Metuchen, NJ 1985, ISBN 9780810817111.
  • Harry Price: Rudi Schneider: A Scientific Examination of his Mediumship. Methuen & Co. Ltd., 1930.
  • Albert von Schrenck-Notzing: Experimente der Fernbewegung (Telekinese) im psychologischen Institut der Münchener Universität. Union, Stuttgart 1924
  • Albert von Schrenck-Notzing: Die Phänomene des Mediums Rudi Schneider. Aus dem Nachlass hrsg. von Gabriele von Schrenck-Notzing. Mit einer Einleitung von Eugen Bleuler. De Gruyter, Leipzig 1933.

Einzelnachweise

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  1. a b c d Taufbuch Braunau am Inn, tom. XXI, fol. 110 (Faksimile), abgerufen am 27. März 2024
  2. Trauungsbuch Braunau am Inn, tom. XIV, fol. 51 (Faksimile), abgerufen am 27. März 2024
  3. Journal ASPR, Dezember 1925, Prof. Thirring; Jan/Feb 1926, Harry Price; März 1926, Capt. Kogelnik und Mai/Juni 1926, Prof. Gruber
  4. Thomas Mann: Okkulte Erlebnisse. Häger, München 1924.
  5. Dr. Osty: Artikel von Revue Metapsychique, April, 1933 (L'Etrange Conduit de M. Harry Price)