Rudolf-Hildebrand-Schule Markkleeberg
Die Rudolf-Hildebrand-Schule ist ein Gymnasium in der sächsischen Stadt Markkleeberg. Neben einem mathematisch-naturwissenschaftlichen und einem gesellschaftswissenschaftlichen Profil bietet die Schule als Gymnasium mit vertiefter Ausbildung eine musische Intensivausbildung an. Für Schüler der musischen Vertiefungsrichtung steht ein schuleigenes Internat zur Verfügung.
Rudolf-Hildebrand-Schule Markkleeberg | |
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Schulform | Gymnasium |
Gründung | 1924 |
Adresse | Mehringstraße 8 04416 Markkleeberg |
Ort | Markkleeberg |
Land | Sachsen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 51° 16′ 42″ N, 12° 21′ 11″ O |
Träger | Stadt Markkleeberg |
Schüler | etwa 1000 |
Leitung | Constanze Ambrosch |
Website | www.rudolf-hildebrand-schule.de |
Geschichte
BearbeitenAm 7. April 1924 wurde im Leipziger Stadtteil Connewitz die „Staatliche Oberschule für Mädchen“ eröffnet, die zunächst in gemieteten Räumen und einem Notgebäude untergebracht war. 1930 zog die Schule in ein eigenes Gebäude, 1931 wurde die Schule nach dem Germanisten Rudolf Hildebrand benannt. In den folgenden Jahren wurde die Schule in eine sechsstufige höhere Mädchenschule umgewandelt, außerdem wurde ein größeres Schulareal errichtet. Während der Luftangriffe auf Leipzig am 4. Dezember 1943 wurde die Schule komplett zerstört.[1]
Das Schulwesen wurde daraufhin in das benachbarte Markkleeberg verlegt. Nach einigen Jahren in provisorischen Quartieren erfolgte 1947 die Eröffnung der „Vereinten Grund- und Oberschule für Knaben und Mädchen“ in Markkleeberg-Mitte, die 1948 wieder den Namen „Rudolf-Hildebrand-Schule“ erhielt. Das schuleigene Internat wurde 1950 eröffnet. In den Zeiten der DDR wurde die Schule in die „Grundschule Markkleeberg-Mitte“ und die „Rudolf-Hildebrand-Oberschule“ unterteilt. Seit 1976 werden musikalische Spezialklassen mit der Hauptausrichtung auf Chormusik angeboten.[1]
Nach der Wende wurde die Schule nach Markkleeberg-West verlegt, 1992 erfolgte die Umstrukturierung zu einem Gymnasium mit vertiefter Ausbildung. Aufgrund steigender Schülerzahlen wurden in den 1990er Jahren mehrere Schulerweiterungen vorgenommen. Das heutige Gebäude am Ostufer des Cospudener Sees wurde 2004 eröffnet, das Internat wurde im Jahr 2007 umfassend renoviert.[1]
Projekte
BearbeitenDer Chor der Rudolf-Hildebrand-Schule gilt als einer der renommiertesten Jugendchöre in Deutschland und wurde sowohl auf nationalen, als auch auf internationalen Veranstaltungen mehrfach ausgezeichnet.[2]
Die AG Spurensuche beschäftigt sich mit der Geschichte Markkleebergs zur Zeit des Nationalsozialismus. Die Arbeitsgemeinschaft übersetzte das Buch Snow flowers der Holocaust-Überlebenden Zahava Szász Stessel ins Deutsche und vertreibt es gemeinsam mit der Stadtverwaltung Markkleeberg.[3] Im Jahr 2017 wurden nach dreijährigen Recherchen der Gruppe sieben Stolpersteine in der Stadt verlegt.[4]
Auszeichnungen
Bearbeiten- 2017 erhielt die Rudolf-Hildebrand-Schule als eine von zehn sächsischen Schulen den Titel „Sportfreundliche Schule“.[5]
- Die Arbeitsgemeinschaft Spurensuche wurde 2017 mit dem Sächsischen Bürgerpreis ausgezeichnet.[6]
- 2021 erhielt die Rudolf-Hildebrand-Schule den Titel „Schule ohne Rassismus Schule mit Courage“
Partnerschulen
BearbeitenDie Rudolf-Hildebrand-Schule unterhält Partnerschaften zur Roncalli High School in Indianapolis in den USA, zur RSG Noord Oost-Veluwe in Epe in den Niederlanden sowie zur Lycee General et Technologique „Camille Corot“ in Morestel in Frankreich.[7]
Ehemalige Lehrer
Bearbeiten- Fritz Reuter (1896–1963), Musikwissenschaftler, Musikerzieher, Komponist und Kapellmeister
- Karsten Schütze (* 1966). Lehrer und Kommunalpolitiker (seit 2013 Oberbürgermeister von Markkleeberg)
- David Käbisch (1975–2024), Studienreferendar
Weblinks
Bearbeiten- Website der Schule
- Schulporträt in der Sächsischen Schuldatenbank
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Chronik der Rudolf-Hildebrand-Schule. Rosemarie Barth in Zusammenarbeit mit der Rudolf-Hildebrand-Schule, abgerufen am 17. Mai 2018.
- ↑ Renommierter Jugendchor zu Gast im Völkerschlachtdenkmal. Leipziger Internetzeitung, 30. November 2017, abgerufen am 17. Mai 2018.
- ↑ Theresa Held: Holocaust-Überlebende Stessel im Gespräch mit Markkleebergs Schülern. Leipziger Volkszeitung, 20. April 2018, abgerufen am 17. Mai 2018.
- ↑ Ulrike Witt: Stolpersteine erinnern an Schicksal von Markkleeberger Juden. Leipziger Volkszeitung, 6. September 2017, archiviert vom am 2. Februar 2021; abgerufen am 2. Mai 2024.
- ↑ Sachsen kürt zehn sportfreundlichste Schulen. Blick Sachsen, 13. November 2017, abgerufen am 17. Mai 2018.
- ↑ Bürgerpreis an Vereine und Privatpersonen. Sächsische Zeitung, 17. Oktober 2017, abgerufen am 17. Mai 2018.
- ↑ Schulpartnerschaften. Rudolf-Hildebrand-Schule, abgerufen am 17. Mai 2018.