Rudolf Claren
Rudolf Claren (* 21. Mai 1856 in Zülpich; † 1939)[1] war ein deutscher Architekt und preußischer Baubeamter.
Leben
BearbeitenClaren war ein Sohn von Balthasar Joseph Claren, Hotelier und Vorsteher des Postamts in Zülpich, und dessen Ehefrau Luise Gertrude geb. Hinderkotte.[2] Nach dem Abitur am Realgymnasium in Mülheim 1876[1] studierte er das Baufach und wurde 1882 zum Regierungsbauführer (Referendar in der öffentlichen Bauverwaltung) ernannt.[3] Nach dem bestandenen zweiten Staatsexamen wurde er 1887 zum Regierungsbaumeister (Assessor in der öffentlichen Bauverwaltung) ernannt.[4] 1898 wurde er nach Mogilno versetzt und zum Kreisbauinspektor ernannt.[5] Von 1902 bis 1908 war er bei der Kreisbauinspektion Harburg tätig[6], und 1904 wurde ihm dort der Charakter als Baurat verliehen.[7] 1908 wurde er nach Dortmund versetzt.[8] Dort wurde er 1913 zum Regierungs- und Baurat ernannt und ihm die Stelle als Wohnungsinspektor verliehen.[9] 1921 trat er in den Ruhestand.
Familie
BearbeitenVon 1892 bis 1897 ist ein Wohnsitz in Berlin nachweisbar.[10] Claren heiratete 1892 in Berlin Agnes Maria Magdalena Regina Taeschner.[2] 1893 wurde der Sohn Reinhold geboren[11], der Ingenieur und Unternehmer wurde, und 1895 der Sohn Günther Ludwig Franz Josef.[12] Von 1898 bis 1920 war er außerhalb Berlins tätig, war aber Miteigentümer eines Hauses am Schiffbauerdamm.[13]
Bauten
Bearbeiten- 1892: Wettbewerbsentwurf für eine Villa in Berlin-Grunewald (Monatskonkurrenz des Architektenvereins zu Berlin)[14]
- 1893–1894: St.-Pius-Kirche in Berlin (besondere Bauleitung zusammen mit Regierungsbaumeister de Bruyn, nach Entwurf von Max Hasak)[15]
- 1895–1897: Amtsgericht Charlottenburg[16] (Ausarbeitung der Pläne und Leitung der Bauausführung zusammen mit Otto Poetsch; unter Denkmalschutz)[17]
- 1907: Lehrerwohnhaus Lübbersweg 3 in Hamburg (unter Denkmalschutz[18])
- 1908–1910: Königliches Oberbergamt Dortmund (heute Sitz der Außenstelle Dortmund der Bezirksregierung Arnsberg) in Dortmund, Goebenstraße 25/27 (zusammen mit Regierungsbaumeister Fritz Behrendt und ab Januar 1910 mit Regierungsbaumeister Otto Krell, unter der Oberleitung von Oskar Delius)[19]
- 1912: Amtsgericht Lünen, Spormeckerplatz 3–5 (Ausführung)[20]
- 1913: St.-Franz-Joseph-Kirche in Harburg-Wilstorf, Winsener Straße 27 (unter Denkmalschutz[21])
Schriften
Bearbeiten- Claren war an der 1896 veröffentlichten Publikation Berlin und seine Bauten beteiligt.[22]
Ehrungen
Bearbeiten- 1910: preußischer Roter Adlerorden IV. Klasse[23]
- 1915: österreichischer Orden der Eisernen Krone[24]
Weblinks
Bearbeiten- Oberbergamt Dortmund im Bestand des Architekturmuseums der TU Berlin
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Wolfram Hagspiel: Lexikon der Kölner Architekten vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert. Böhlau, Köln 2022, ISBN 978-3-412-52447-0, S. 306. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b Heirats-Register, Standesamt Berlin II, 1892, Urkunde Nr. 237. In: Ancestry.com. Berlin, Deutschland, Heiratsregister, 1874–1936 [Datenbank online].
- ↑ Amtliche Mitteilungen, Personal-Nachrichten, Preußen. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 46, 1882, S. 415 (zlb.de).
- ↑ Amtliche Mitteilungen, Personal-Nachrichten, Preußen. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 8, 1887, S. 73 (zlb.de).
- ↑ Amtliche Mitteilungen, Preußen. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 18, 1898, S. 205 (zlb.de).
- ↑ Amtliche Mitteilungen, Preußen. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 1, 1902, S. 2 (zlb.de).
- ↑ Amtliche Mitteilungen, Preußen. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 99, 1904, S. 618 (zlb.de).
- ↑ Amtliche Mitteilungen, Preußen. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 29, 1908, S. 205 (zlb.de).
- ↑ Amtliche Mitteilungen, Preußen. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 75, 1913, S. 489 (zlb.de).
- ↑ Claren, R., Kgl. Reg. Baumstr. In: Berliner Adreßbuch, 1892, Teil 1, S. 186.
- ↑ Geburts-Register, Standesamt I Charlottenburg, 1893, Urkunde Nr. 857. In: Ancestry.com. Berlin, Deutschland, Geburtsregister, 1874–1908 [Datenbank online].
- ↑ Geburts-Nebenregister, Standesamt 3, 1895, Urkunde Nr. 830. In: Ancestry.com. Berlin, Deutschland, Geburtsregister, 1874–1908 [Datenbank online].
- ↑ Schiffbauerdamm 14: Claren, R., Reg. Baumstr. (Außerhalb). In: Adreßbuch für Berlin und seine Vororte, 1898, Teil 3, S. 497.
- ↑ Villa für eine Familie, Berlin-Grunewald (Monatskonkurrenz) im Bestand des Architekturmuseums der TU Berlin
- ↑ Hasak: Die St. Pius-Kirche in Berlin. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 10, 1895, S. 97–99 (zlb.de).
- ↑ Das neue Amtsgerichtsgebäude in Charlottenburg. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 29, 1897, S. 317–318 (zlb.de).
- ↑ Eintrag 09096085 in der Berliner Landesdenkmalliste
- ↑ vergleiche Liste der Kulturdenkmäler in Hamburg-Eißendorf, Nr. 26801
- ↑ Das neue Dienstgebäude für das Königliche Oberbergamt in Dortmund. In: Zeitschrift für Bauwesen. Nr. 1, 1912, Sp. 25–38 (zlb.de).
- ↑ Neubau des königlichen Amtsgerichts und Gefängnisses in Lünen a. d. Lippe. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 105, 1912, S. 697 (zlb.de).
- ↑ vergleiche Denkmalliste von Hamburg, Nr. 28053
- ↑ Berlin und seine Bauten. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 36, 1896, S. 402 (zlb.de).
- ↑ Amtliche Mitteilungen, Preußen. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 95, 1908, S. 617 (zlb.de).
- ↑ Hof- und Staats-Handbuch der Österreichisch-ungarischen Monarchie für das Jahr 1916. Wien 1916, S. 127. (Volltext in der Google-Buchsuche).
Personendaten | |
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NAME | Claren, Rudolf |
ALTERNATIVNAMEN | Claren, Rudolph |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt und preußischer Baubeamter |
GEBURTSDATUM | 21. Mai 1856 |
GEBURTSORT | Zülpich |
STERBEDATUM | 1939 |