Rudolf Drost

deutscher Ornithologe

Rudolf Karl Theodor Drost (* 19. August 1892 in Oldenburg; † 3. Dezember 1971 in Wilhelmshaven) war ein deutscher Ornithologe.[1]

Rudolf Drost (1950er Jahre)

Rudolf Drost war das einzige Kind von Dr. phil. Karl Drost, Zoologe und Oberlehrer an der Städtischen Oberrealschule zu Oldenburg (heute: Herbartgymnasium), und dessen Frau Clara geborene Fetköter. Das Elternpaar stammte aus Jever, wohin Frau Clara Drost nach dem frühen Tod ihres Mannes mit ihrem erst eineinhalb Jahre alten Sohn zurückkehrte. Hier besuchte Rudolf Drost zunächst die Volksschule und dann das Mariengymnasium. Nach dem Abitur im Jahre 1912[2] studierte er in Tübingen und Göttingen, wo er 1923 promovierte. Seit dem Wintersemester 1912/13 war er Mitglied der Burschenschaft Germania Tübingen. 1924 wurde er Kustos der Staatlichen Biologischen Anstalt auf Helgoland, 1926 Leiter der Vogelwarte Helgoland, 1932 Professor. Nach den Kriegszerstörungen auf Helgoland gelang es ihm im September mit Hilfe der britischen Besatzungstruppen, das bombensicher eingelagerte Institutsmaterial (Vogelsammlung, Bibliothek, Unterlagen der Wiederfunde beringter Vögel usw.) zum Festland zu bringen. Im Gegensatz zum ehemals zuständigen Schleswig-Holstein erklärte sich die damalige Provinz Hannover mit Verfügung vom Januar 1946 zur Aufnahme des Instituts mit Sitz in Wilhelmshaven bereit. Heutiger Name: Institut für Vogelforschung „Vogelwarte Helgoland“.[3]

Verheiratet war Rudolf Drost mit Ellen Dorothea geborene Scheit, mit der er drei Töchter und einen Sohn hatte.

Drost veröffentlichte zahlreiche Arbeiten aus dem Gebiet der Vogelzugforschung und war Herausgeber der Zeitschriften „Der Vogelzug“ (seit 1930) und „Vogelwarte“.[4]

Literatur

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  • Deutsche Biographische Enzyklopädie. K. G. Saur Verlag, München 1995.
  • Kürschners Deutsches Gelehrten-Lexikon 1935, 1950, 1954.
  • Herrmann A. L. Degener (Hrsg.): Wer ist’s? X. Ausgabe. Verlag Herrmann Degener, Berlin 1935, S. 324 (archive.org [abgerufen am 18. Februar 2024]).
  • Wer ist Wer? 1100 Kurzbiographien deutscher Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur. arani-Verlag, Berlin 1948.
  • Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s Who. XI. Ausgabe von Degeners Wer ist’s? 11. Auflage. arani-Verlag, Berlin 1951.
  • Wolfgang Hartung (Hrsg.): Oldenburger Jahrbuch – 61. Band/1962. Dem Ehrenmitglied des Oldenburger Landesvereins Herrn Prof. Dr. Rudolf Drost als Festschrift zum 70. Geburtstag gewidmet. Verlag C. L. Mettcker & Söhne, Jever (Oldb) 1962 (lb-oldenburg.de [PDF; abgerufen am 19. Februar 2024]).
  • Ernst Schüz: Nachruf Rudolf Drost. In: Die Vogelwarte. Berichte aus dem Arbeitsgebiet der Vogelwarten. Band 26, Heft 3. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1972, S. 310 ff. (zobodat.at [PDF; abgerufen am 24. Februar 2024]).
  • Franz Bairlein: Leidenschaft „Vogel“. Das Institut für Vogelforschung „Vogelwarte Helgoland“ in Wilhelmshaven. In: kulturland oldenburg. Zeitschrift der Oldenburgischen Landschaft. Ausgabe 3.2017, Nr. 173. Isensee-Verlag, Oldenburg 2017, ISSN 1862-9652, S. 32 ff. (oldenburgische-landschaft.de [PDF; abgerufen am 24. Februar 2024]).
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Commons: Rudolf Drost – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Werner Brune (Hrsg.): Wilhelmshavener Heimatlexikon. Band 1 (A-J). Brune Druck- und Verlags-GmbH, Wilhelmshaven 1986, S. 221 f.
  2. Aus dem Großherzogtum. In: Jeversches Wochenblatt. Verlag C. L. Mettcker & Söhne, Jever, 15. September 1912, abgerufen am 25. Februar 2024.
  3. Richard Tantzen: Rudolf Drost – Würdigung und Dank. In: Wolfgang Hartung (Hrsg.): Oldenburger Jahrbuch. 61. Band. Verlag C. L. Mettcker & Söhne, Jever (Oldb) 1962, S. 1 ff. (lb-oldenburg.de [PDF; abgerufen am 20. Februar 2024]).
  4. Verzeichnis der Schriften von Rudolf Drost bis zum Jahr 1961. In: Wolfgang Hartung (Hrsg.): Oldenburger Jahrbuch. 61. Band. Verlag C. L. Mettcker & Söhne, Jever (Oldb) 1962, S. 6 ff. (lb-oldenburg.de [PDF; abgerufen am 20. Februar 2024]).