Rudolf Henn (Bildhauer)
Rudolf Henn (auch Rudolph Henn; * 1. Juli 1880 in Olsbrücken, Pfalz; † 7. Juli 1955 in New York City, Vereinigte Staaten) war ein deutsch-amerikanischer Bildhauer.
Leben
BearbeitenHenn studierte zunächst an der Baugewerkschule Kaiserslautern[1] und ab 1901 figurale Bildhauerei an der Münchner Kunstakademie, unter anderem bei Syrius Eberle und Heinrich Waderé.[2] 1907 begleitete er als Modelleur eine ethnografische Expedition nach Niederländisch-Ostindien. Nach seinem Studium war er ab 1908 freischaffend in München tätig. 1915 wurde er als Soldat eingezogen. Nach dem Ersten Weltkrieg ließ Henn sich in Kaiserslautern in der zum Freistaat Bayern gehörenden Rheinpfalz nieder, wo nach seiner Heirat zwei Töchter geboren wurden. 1929, am Beginn der Weltwirtschaftskrise, wanderte die Familie in die Vereinigten Staaten nach New York City aus.[3]
1936 und 1937 war Henn an der künstlerischen Gestaltung der Wohnanlage Harlem River Houses im Rahmen des Treasury Relief Art Project beteiligt, wo er unter Leitung von Heinz Warnecke mit Theodore Barbarossa, Erwin Springweiler und Richmond Barthé zusammenarbeitete.[4]
Neben großformatigen Denkmälern und Brunnen im öffentlichen Raum, die Henn in Stein und Metallguss ausführte, gehören auch kleinformatige Bronzeskulpturen zu seinem Werk.
Werke (Auswahl)
Bearbeiten- 1910: Luise-Hensel-Denkmal in Paderborn (mit Architekt Willy Erb; nach einem mit dem 1. Preis ausgezeichneten gemeinsamen Wettbewerbsentwurf)[5]
- 1912: Kriegerdenkmal in Eupen[6][7]
- 1912/1913: Bauplastik am Hauptzollamt in München
- 1913: Fischmännchenbrunnen in Guben[3]
- zwischen 1912 und 1916: Skulptur des Rudolf Sigmund von Holzschuher am Justizpalast in Nürnberg
- 1920er Jahre: Kriegerdenkmal in Rothselberg
- 1922 oder später: Rotkäppchenbrunnen in Frankenthal (Pfalz)
- 1929: Kriegerdenkmal in Kleinbockenheim
- 1935: Girl Reading, Public School 189 in New York City
- 1938: The Mailman, Port Office in Loudonville (Ohio)
Literatur
Bearbeiten- Manfred H. Grieb (Hrsg.): Nürnberger Künstlerlexikon. K. G. Saur, München 2007, ISBN 978-3-598-11763-3. Band 2, S. 621.
- Rudolf Hill: Ein fast vergessener Künstler unsrer Region. In: Landkreis Kaiserslautern, Heimatjahrbuch 1996, S. 131–136.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Digitalansicht, Jahresbericht der Schule 1897/1898, S. 19
- ↑ Matrikeleintrag, Akademie der Bildenden Künste München, 1901
- ↑ a b Andreas Peter: Der Fischmännchenbrunnen am Museum. 26. Januar 2007, abgerufen am 19. Februar 2015.
- ↑ Margaret Rose Vendryes: Barthé. A life in sculpture. University Press of Mississippi, Jackson 2008, ISBN 978-1-60473-092-0, S. 83.
- ↑ Die christliche Kunst, 6. Jahrgang 1909/1910, S. 216.
- ↑ Philippe Beck: Das Deutschlandbild in der deutschsprachigen Literatur Belgiens in der Zwischenkriegszeit. In: Hubert Roland, Marnix Beyen, Greet Draye (Hrsg.) Deutschlandbilder in Belgien. Waxmann, Münster 2011, ISBN 978-3-8309-1687-1. S. 458.
- ↑ Gottfried Loup: Rudolf Henns St. Georg vor 80 Jahren auf dem Eupener Werthplatz. In: Stadt- und Landkurier, Jahrgang 1993, Nr. 6, S. 4.
Personendaten | |
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NAME | Henn, Rudolf |
ALTERNATIVNAMEN | Henn, Rudolph |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-amerikanischer Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 1. Juli 1880 |
GEBURTSORT | Olsbrücken |
STERBEDATUM | 7. Juli 1955 |
STERBEORT | New York City, Vereinigte Staaten |