Rudolf Kraus (Künstler)
Rudolf Kraus (* 8. Dezember 1907 in Trautenau; † 5. Mai 1988 in Crimmitschau) war ein deutscher Maler und Grafiker.
Leben
BearbeitenRudolf Kraus studierte von 1926 bis 1928 an der Staatlichen Akademie für Kunst und Kunstgewerbe Breslau. Im Folgejahr kam er dann nach Chemnitz, wo er zunächst arbeitslos war und 1930 eingebürgert wurde. Im Jahr 1933 heiratete er, die Ehe blieb jedoch kinderlos. Von 1939 bis 1945 leistete er Kriegsdienst. Das Adressbuch verzeichnet ihn 1943 als Maler in der Clausstraße 92. Das Gebäude wurde 1945 durch Bomben zerstört.
Kraus blieb in Chemnitz/Karl-Marx-Stadt ansässig, wo er ab 1936 bis zu seinem Tod als freischaffender Künstler tätig war. Er war Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR.
Kraus fertigte zahlreiche Kunstwerke im öffentlichen Raum, wie schon vor 1940 die Wandbilder[1] am Chemnitzer Hauptbahnhof, die 1956 entfernt wurden, oder die Graffiti an den Kindergärten Wiesenstraße (Sonnenuhr)[2] und Reichenhainer Straße (Märchenfiguren) in Chemnitz. Weiterhin gestaltete er das Riesengraffito am Haus des Malermeister Karbe in Freiberg. Viele seiner Arbeiten, wie das Steinmetzrelief am „Güldenen Bock“ im Chemnitzer Rosenhof oder die Supraporten über den Verkaufseinrichtungen in der Straße der Nationen[3] gingen nach der Wende durch Umbauarbeiten verloren.
Weitere Werke (Auswahl)
BearbeitenTafelbilder
Bearbeiten- Maurer beim Innenausbau (Öl; 1952 auf der Mittelsächsischen Kunstausstellung)
- Alte Erzgebirglerin (Öl)[4]
- Alte Elisabeth (1954, Öl; Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg)
- Georgius Agricola (1956, Öl; in der Humboldt-Agricola-Buchhandlung im DAStietz)
- Bergleute auf dem Weg zur Arbeit (1959, Öl; Saxonia-Freiberg-Stiftung)[5]
- Sammeln zur Bergparade I. (1972/1973, Acryl auf Holz lasiert; Kunstsammlung der Wismut GmbH)
Aquarell
Bearbeiten- Warnemünde. Am Strom (1952 auf der Mittelsächsischen Kunstausstellung)
Baugebundene Werke
Bearbeiten- 1939: Wandbild im Gemeinschaftsraum der Staatlichen Oberschule für Jungen, Waldenburg
- 1962: mosaikartiges Sgraffito im Kulturhaus Aue
- 1964/1965: Bleiintarsien in der Chemnitzer Brückenstraße in Zusammenarbeit mit Robert Diedrichs, Rudolf Fleischer und Johannes Belz
Ausstellungen (unvollständig)
Bearbeiten- 1946: Chemnitz, Kaufstätte Merkur („Chemnitzer Künstler stellen aus“)[6] 1946/1947: Leipzig, Museum der bildenden Künste („Mitteldeutsche Kunst“)[7]
- 1947 und 1948: Freiberg, Stadt- und Bergbaumuseum („2. und 3. Ausstellung Erzgebirgischer Künstler“ )[8][9]
- 1948: Chemnitz, Schlossberg-Museum, und Glauchau, Stadt- und Heimatmuseum Glauchau („Mittelsächsische Kunstausstellung“)[10] und bis 1958 weitere Mittelsächsische Kunstausstellungen
- 1959, 1960 und 1961: Karl-Marx-Stadt, Bezirkskunstausstellungen
- 1963: Karl-Marx-Stadt, Museum am Theaterplatz („10 Jahre Architektur, bildende Kunst und bildnerisches Volksschaffen in Karl-Marx-Stadt“)[11]
- 1969: Leipzig, Messehaus am Markt („Kunst und Sport“)
Literatur
Bearbeiten- Kraus, Rudolf. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 3: K–P. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S. 113 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
- Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 478.
- Günter Meißner (Hrsg.): Allgemeines Künstlerlexikon, bio-bibliographischer Index A–Z. Band 7. Verlag Saur, München 2008, ISBN 978-3-598-24562-6.
- Der Stadtrat zu Freiberg, Amt für Volksbildung; Kulturbund zur Demokrat. Erneuerung Deutschlands, Kreis Freiberg (Hrsg.): 2. Ausstellung Erzgebirgischer Künstler: 1947, Freiberg in Sachsen; Malerei, Graphik, Plastik; 7. Juni – August 1947 im Stadt- und Bergbaumuseum. Stadt- und Bergbaumuseum, Freiberg in Sachsen 1947, DNB 810482665.
- Verband Bildender Künstler Deutschlands, Bezirk Karl-Marx-Stadt (Hrsg.): Mittelsächsische Kunstausstellung. Verbunden mit dem Kunstpreis des Bezirkes Karl-Marx-Stadt. DNB 023999640 (Erscheinungszeitraum: 1948–1958).
- Unser Porträt: Rudolf Kraus. In: Blick. Nr. 44, 30. Oktober 1963, ZDB-ID 1139743-3, S. 4.
Weblinks
Bearbeiten- Rudolf Kraus. Deutsche Fotothek, abgerufen am 16. Februar 2015.
- Auktionshaus Mehlis. Abgerufen am 16. Februar 2015.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Hauptbahnhof soll sein Wandbild zurückerhalten | Freie Presse - Chemnitz. Abgerufen am 30. September 2023.
- ↑ Joachim Wetzel: Zum Maler Rudolf Kraus. In: Chemnitzer Roland. Nr. 2, 2007, ISSN 1430-5941, S. 27.
- ↑ St.: Wir stellen vor: Rudolf Kraus. In: Blick. Nr. 9, 1. März 1967, ZDB-ID 1139743-3, S. 4.
- ↑ Alte Erzgebirglerin. In: 2. Ausstellung Erzgebirgischer Künstler 1947 Freiberg in Sachsen. Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), abgerufen am 19. März 2022.
- ↑ https://nat.museum-digital.de/object/1368246
- ↑ SLUB Dresden: Chemnitzer Künstler stellen aus. Abgerufen am 26. April 2023 (deutsch).
- ↑ SLUB Dresden: Mitteldeutsche Kunst. Abgerufen am 20. August 2021.
- ↑ SLUB Dresden: 2. Ausstellung Erzgebirgischer Künstler 1947 Freiberg in Sachsen. Abgerufen am 30. September 2023 (deutsch).
- ↑ SLUB Dresden: 3. Ausstellung Erzgebirgischer Künstler 1948. Abgerufen am 30. September 2023 (deutsch).
- ↑ SLUB Dresden: Mittelsächsische Kunstausstellung 1948. Abgerufen am 30. September 2023 (deutsch).
- ↑ SLUB Dresden: Ausstellung 10 Jahre Architektur, bildende Kunst und bildnerisches Volksschaffen in Karl-Marx-Stadt. Abgerufen am 3. Juli 2023 (deutsch).
Personendaten | |
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NAME | Kraus, Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler und Grafiker |
GEBURTSDATUM | 8. Dezember 1907 |
GEBURTSORT | Trautenau |
STERBEDATUM | 5. Mai 1988 |
STERBEORT | Crimmitschau |