Rudolf Ludwig
Rudolf Ludwig (* 1. Mai 1910 in Dresden; † 10. September 1969 in Meran) war ein deutscher Mathematiker und Flugmechaniker.[1]
Leben
BearbeitenRudolf Ludwig war der Sohn des aus Oberoderwitz stammenden Büroassistenten und späteren Reichsbahnoberinspektors Kurt Wilhelm Gustav Ludwig (1877–1930)[2] und dessen Ehefrau Antonie Minna Kamilla geborene Maucksch (1879–1946),[3] die 1904 in Dresden heirateten.[4] Rudolf wurde in Dresden geboren und begann dort 1930 ein Studium der Mathematik an der Technischen Hochschule Dresden. Er promovierte im Jahre 1937[5] bei Paul Eugen Böhmer mit der Dissertation Theorie der monotonen Streckenzüge und ihre Anwendung auf komplexe Reihen.[6] Im darauffolgenden Jahr wurde er Assistent an der TH Dresden.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Ludwig in der Westzone im Jahre 1947 Assistent an der Technischen Hochschule Braunschweig.[1] Er habilitierte sich 1952 mit der Arbeit Über Iterationsverfahren für Gleichungen und Gleichungssysteme.[1] Von 1953 an arbeitete er an der Deutschen Forschungsanstalt für Luftfahrt, wo er zeitweilig das Rechenzentrum leitete. Rudolf Ludwig wurde 1959 zum außerplanmäßigen Professor an der TH Braunschweig ernannt.[1] Zu Rudolf Ludwigs Doktoranden zählt der Statistiker Karl Bosch.[6]
Schaffen
BearbeitenLudwig spezialisierte sich anfangs auf Geometrie und Analysis und wandte sich dann der praktischen Anwendung zu, der Flugmechanik, numerischen Mathematik und rechentechnischen und algorithmischen Umsetzung.
Publikationen
Bearbeiten- Theorie der monotonen Streckenzüge und ihre Anwendung auf komplexe Reihen, Dissertation, 1937.
- Näherungswerte und Restabschätzungen komplexer Reihen durch eine geometrische Methode, in: Deutsche Mathematik 5, 1940.
- Analytische Untersuchungen und konstruktive Erweiterungen zu den graphischen Integrationsverfahren v. Meißner u. Grammel, in: Zeitschrift für Angewandte Mathematik und Mechanik 31, 1951.
- Verbesserung einer Iterationsfolge bei Gleichungssystemen, in: Zeitschrift für Angewandte Mathematik und Mechanik 32, 1952.
- Über zwei Näherungskonstruktionen zur Mercatorkarte, in: Zeitschrift für Angewandte Mathematik und Mechanik 32, 1952.
- Bemerkungen zur günstigsten projektiven Abbildung von Skalen und Nomogrammen, in: Zeitschrift für Angewandte Mathematik und Mechanik 34, 1954.
- Ein praktisches Verfahren zur Lösung biquadratischer Gleichungen mit nur komplexen Wurzeln, in: Zeitschrift für Angewandte Mathematik und Mechanik 35, 1955.
- Arbeitsmethoden der optischen Pyrometrie, zus. m. Karl-Joachim Euler, Karlsruhe, 1960.
- Ausgleichsrechnung durch normierte Orthogonalpolynome für diskrete Argumente, in: Elektronische Datenverarbeitung 6, 1964.
- Elektronische Rechenanlagen in der Luft- und Raumfahrt, in: Luftfahrttechnik – Raumfahrttechnik 11, 1965.
- Methoden der Fehler- und Ausgleichsrechnung. Mit ALGOL-Prozeduren, Vieweg & Teubner, Wiesbaden, 1969. Darin: ein biographischer Abriss.
Literatur
Bearbeiten- Elektrotechnische Zeitschrift. Ausgabe B. (Wissenschaftliches Zentralblatt für Elektrotechnik), Bd. 21, 1969. S. 8. Zeitschrift des Elektrotechnischen Vereins.
- Werner Schulz: Ludwig, Rudolf. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, ISBN 3-428-00196-6, S. 436 (Digitalisat).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d Schulz, Werner, "Ludwig, Rudolf" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 436–437 Online-Version
- ↑ Sterbeurkunde C Dresden I 794/1930
- ↑ Sterbeurkunde C Dresden I 1036/1946
- ↑ Heiratsurkunde B Dresden I 426/1904 (Hochzeit am 25. Mai 1904)
- ↑ Rudolf Ludwig: Methoden der Fehler- und Ausgleichsrechnung. Mit ALGOL-Prozeduren, Vieweg & Teubner, Wiesbaden, 1969.
- ↑ a b Rudolf Ludwig im Mathematics Genealogy Project (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Ludwig, Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mathematiker |
GEBURTSDATUM | 1. Mai 1910 |
GEBURTSORT | Dresden |
STERBEDATUM | 10. September 1969 |
STERBEORT | Meran |