Rudolf Stüve

deutscher Architekt und preußischer Baurat

David August Rudolf Stüve (* 18. Juni 1828 in Osnabrück; † 31. Dezember 1896 in Osnabrück) war ein Architekt und preußischer Baurat in Berlin.

Rudolf Stüve war ein Sohn von Carl Georg August Stüve (1794–1871), Subkonrektor, später Rektor am Ratsgymnasium Osnabrück und dessen Ehefrau Leopoldine Friederike Meyer (1800–1878). Er war zudem ein Neffe von Johann Carl Bertram Stüve. Sein Brüder waren der Lehrer und Numismatiker Carl Stüve (1826–1905) und der Jurist und Osnabrücker Regierungspräsident Gustav Stüve (1833–1911).

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Osnabrück studierte Stüve 1846–1847 an der Polytechnischen Schule in Hannover, wobei er Schüler von Ernst Ebeling und Friedrich Osten war. 1847–1850 folgte ein Studium an der Polytechnischen Schule in München. Bis 1855 war Stüve Baubeamter bei der Königlich-Hannoverschen Eisenbahndirektion in Hannover, 1855–1856 Baubeamter bei der Königlich-Hannoverschen Eisenbahndirektion in Harburg, 1856–1862 Baubeamter bei der Königlich-Hannoverschen Eisenbahndirektion in Leer und Emden. 1862 zum Baukondukteur ernannt war er 1862–1863 Baubeamter bei der Königlich-Hannoverschen Eisenbahndirektion in Hannover, 1863–1868 Baubeamter bei der Königlich-Hannoverschen Eisenbahndirektion in Osnabrück. 1866 erfolgte die Ernennung zum Bauinspektor. Von 1868 bis 1895 war Stüve Baubeamter in Berlin. 1877 wurde er zum preußischen Baurat befördert. Stüve war ab 1854 Mitglied im Architekten- und Ingenieur-Verein Hannover.

Werke (Bauten)

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  • 1855–1856 Osnabrück: Innenausbau der Apotheke Fr. Meyer.
  • 1860–1862 Loga bei Leer, Am Schlosspark 25: Schloß Evenburg; erhalten.
  • um 1860 Osnabrück: neugotischer Silberpokal für den Schulrat Dr. Rudolph Abeken.
  • 1864–1867 Osnabrück, Knollstraße 15: »Landes-Irrenanstalt«; erhalten. Vorentwurf: Adolph Funk und Julius Rasch. Werkplanung und Bauleitung: Rudolf Stüve.
  • 1868–1872 Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Wegelystraße 1: Königliche Porzellanmanufaktur Berlin; erhalten. In Zusammenarbeit mit den Architekten Ferdinand Hermann Gustav Möller und Julius Böthke.
  • 1869–1870 Osnabrück: Evangelisch-lutherische Kirche St. Katharinen | Restaurierung.
  • 1876–1877 Berlin: Staatliche Blindenanstalt. In Zusammenarbeit mit den Architekten Johann Eduard Jacobsthal und L. Giersberg.
  • 1879–1880 Osnabrück: Evangelisch-lutherische Kirche St. Katharinen | neue Turmspitze.
  • 1876–1877 Berlin: Polytechnikum. Entwurf: Richard Lucae. Bauausführung: Rudolf Stüve und Land-Bauinspektor Koch als Hilfsarbeiter.
  • 1882–1884 Berlin-Charlottenburg: Chemiegebäude der Technischen Hochschule. Entwurf: Julius Carl Raschdorff. Bauausführung: Rudolf Stüve.
  • 1895 Osnabrück, Wittkopstraße 13: Wohnhaus Rudolf Stüve (Villa); erhalten.

Veröffentlichungen

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  • Einrichtung der Officin des Herrn Apothekers Fr. Meyer in Osnabrück. In: Zeitschrift des Architecten- und Ingenieur-Vereins für das Königreich Hannover. NF Band 4. 1858, Heft 2 u. 3, Sp. 279–282.
  • Umbau des Gräflich von Wedel'schen Schlosses Evenburg bei Leer. In: Zeitschrift des Architecten- und Ingenieur-Vereins für das Königreich Hannover. NF Band 8. 1862, Heft 3 u. 4, Sp. 333–339.
  • Wiederaufbau der Thurmspitze der St. Katharinen-Kirche zu Osnabrück im Jahre 1880. In: Zeitschrift des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover. NF Band 28. 1882, Heft 1, Sp. 21–38.

Literatur

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  • Manfred Klinkott: Die Backsteinbaukunst der Berliner Schule. Von K. F. Schinkel bis zum Ausgang des Jahrhunderts. Berlin 1988, S. 445 und 463.
  • Günther Kokkelink, Monika Lemke-Kokkelink: Baukunst in Norddeutschland. Architektur und Kunsthandwerk der Hannoverschen Schule 1850–1900. Hannover 1998.
  • Osnabrücker Monatsblätter für Geschichte und Heimatskunde. Nr. 13, 1906 (Festnummer zur Einweihung des neuen Ratsgymnasiums)
  • August Stüve: Geschichte der Familie Stüve. Osnabrück 1905.
  • Wolfgang Ribbe, Wolfgang Schäche: Baumeister, Architekten, Stadtplaner. Biographien zur baulichen Entwicklung Berlins. Berlin 1987.
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