Rudolf Weinhold
Rudolf Weinhold (* 16. März 1925 in Pirna; † 1. Februar 2003 in Dresden) war ein deutscher Volkskundler, der sich vor allem mit der traditionellen Keramik und dem Weinbau in Ostdeutschland befasste.
Leben
BearbeitenWeinhold legte 1946 sein Abitur an der Thomasschule zu Leipzig ab.[1] Er studierte 1948 bis 1952 Ethnologie sowie Vor- und Frühgeschichte an der Universität Leipzig, wurde dort Aspirant und promovierte mit einer Arbeit über das Töpferhandwerk in der Oberlausitz zum Dr. phil. Es folgten Tätigkeiten am Institut für Volkstumsforschung in Leipzig und 1957 der Wechsel an das Institut für Volkskunde der DAW in Berlin. Hier war er an der Inventarisierung bäuerlicher Arbeitsgeräte der Museen der DDR beteiligt und befasste sich also mit Themen der Agrarethnographie. 1971 reichte er seine Habil.-Schrift "Winzerarbeit an Elbe, Saale und Unstrut" und promovierte zum Dr. sc. Als Mitglied des wissenschaftlichen Beirats für Heimatforschung des Geographischen Instituts der Akademie der Wissenschaften der DDR war er hinsichtlich des Themengebiets Geschichte an der Herausgabe der Reihe Werte unserer Heimat beteiligt.
Schriften (Auswahl)
Bearbeiten- Beiträge zur Geschichte des Oberlausitzer Töpferhandwerks, Berlin 1958 (Dissertationsschrift).
- Töpferwerk in der Oberlausitz, Berlin 1958.
- Gemeinsamkeiten und Wechselbeziehungen zwischen der ungarischen und deutschen Weinkultur (zur Frage einer mitteleuropäischen Schichtung), Budapest 1965.
- Winzerarbeit an Elbe, Saale und Unstrut. Eine historisch-ethnographische Untersuchung der Produktivkräfte des Weinbaus auf dem Gebiete der DDR. Berlin 1973.
- Vivat Bacchus. Eine Kulturgeschichte des Weines und des Weinbaus, Leipzig 1975.
- Leben mit Ton und Töpfern, Triesen, 1982.
- Ton in vielerlei Gestalt, Leipzig 1982.
- Volksleben zwischen Zunft und Fabrik, Berlin 1982.
- Keramik in der DDR, Leipzig 1988.
- Geschichtliches zum Weinbau in und um Meißen, Dresden 1988.
- »In unserm Berg liegt ein Schatz«. Historische Nachrichten zum Weinbau in der Lößnitz. In: Dresdner Geschichtsverein (Hrsg.): Kulturlandschaft Lößnitz-Radebeul. (= Dresdner Hefte Nr. 54), Verlag Dresdner Geschichtsverein, Dresden 1998, ISBN 3-910055-44-3, S. 14–22.
- Meißen als historisches Weinbau-Zentrum. Ein geschichtlicher Überblick, Radebeul 1998.
Literatur
Bearbeiten- Brigitte Emmerich: Verzeichnis der Veröffentlichungen von Rudolf Weinhold 1953-1990, in: DEMOS 30 (1990) Heft 4, S. 68f. und DEMOS 34 (2000) Heft 2, S. 198f.
- Brigitte Emmerich: Zum Gedenken an Dr. sc. Rudolf Reinhold (* 16.03.1925 in Pirna; † 01.02.2003 in Dresden) in: Berliner Blätter: Ethnographische und ethnologische Beiträge, S. 154f. (Digitalisat)
- Konrad Köstlin: Nachruf Rudolf Weinhold 1925–2003, in: Zeitschrift für Volkskunde: Halbjahresschrift der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde 101, 1 (2005), S. 93–95.
- Rudolf Quietzsch: Rudolf Weinhold 60 Jahre, in: DEMOS 25 (1985) Heft 1, S. 85ff.
- Theophil Gerber: Persönlichkeiten aus Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau und Veterinärmedizin. Biographisches Lexikon. Band 1: M–Z. 4. Auflage, Nora Verlag, Berlin 2014, S. 845 und Ergänzungen.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Rebecca Ziegs, Thomanerbund (Hrsg.): Die Thomasschule im Wandel der Zeit. Versuch einer Chronik zwischen 1945 und 1972 (= Broschüren des Thomanerbund e.V., Bd. 3). Thomanerbund, Leipzig 2010, ISBN 978-3-00-033375-0, S. 51.
Personendaten | |
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NAME | Weinhold, Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Volkskundler |
GEBURTSDATUM | 16. März 1925 |
GEBURTSORT | Pirna |
STERBEDATUM | 1. Februar 2003 |
STERBEORT | Dresden |