Rudolf Zschweigert

deutscher Textilunternehmer und Erfinder

Rudolf Zschweigert (* 30. Oktober 1873 in Plauen; † 1947 in Hof an der Saale) war ein deutscher Textilunternehmer und Erfinder.

Rudolf Zschweigert stammte aus einer wohlhabenden Plauener Familie. In seiner Kindheit wohnte er in Jocketa in unmittelbarer Nachbarschaft seines Schulfreundes Max Philipp Geipel (1871–1925), welcher später Bergdirektor wurde und während seiner beruflichen Laufbahn eine bedeutende Mineraliensammlung zusammentrug. Aufgrund dieser Bekanntschaft konnte Zschweigert, der sich selbst auch für Mineralien interessierte, 1925 den größten Teil von Geipels Sammlung erwerben.[1] Zu seinen Lebensleistungen gehört der Aufbau einer bedeutenden Mineralien- und Meteoritensammlung, später Teil des Museums Reich der Kristalle, dem heutigen Museum Mineralogia München.

Zschweigert legte 1893 die Reifeprüfung am Realgymnasium Zwickau ab[2] und besuchte die Höhere Webereischule in Chemnitz. Danach war er zunächst als Textilhändler und Textilingenieur tätig. 1899 eröffnete er eine erste eigene Fabrik. Von 1914 bis 1918 hielt er sich beruflich in der Schweiz auf.[1] Nach seiner Rückkehr gründete er 1921 in Hof an der Saale die Textilfabrik Weberei Zschweigert, welche bis in die 1960er Jahre existierte.[3] Er verfügte über reichhaltige Erfahrungen über den Bau mechanischer Geräte und hielt mehr als zwei Dutzend in- und ausländische Patente, hauptsächlich zur Fertigungstechnik. Eine seiner Erfindungen befasst sich mit einem kryptografischen Gerät. Seine Maschine zum Herstellen chiffrierter Schriftstücke ähnelt einer durch Lochkarten gesteuerten frühen Webmaschine und wurde im Jahr 1919 zum Patent angemeldet.[4]

Zschweigert engagierte sich auch in der Kommunalpolitik und war in den 1930er Jahren Mitglied des Stadtrats von Hof.[5]

Rudolf Zschweigert war mit Gertrud (1891–1982) verheiratet. Er starb kurz nach dem Zweiten Weltkrieg.[6]

Literatur

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  • Klaus Schmeh: The Zschweigert Cryptograph – A Remarkable Early Encryption Machine. In: Proceedings of the 3rd International Conference on Historical Cryptology, HistoCrypt 2020, S. 126–134, PDF; 2,5 MB.

Einzelnachweise

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  1. a b Der Aufschluss. Zeitschrift für die Freunde der Mineralogie und Geologie. Bände 40–41. Vereinigung der Freunde der Mineralogie und Geologie, Heidelberg 1989, S. 67.
  2. Fünfundzwanzigster Jahresbericht über das Realgymnasium zu Zwickau auf das Schuljahr 1892–93. Zückler, Zwickau 1893, S. 23 (online).
  3. Protokolle des Stadtrats Hof (Vollsitzung) 1919–1932, S. 93.
  4. Patent DE329067C: Maschine zum Herstellen chiffrierter Schriftstücke. Angemeldet am 7. Februar 1919, veröffentlicht am 12. November 1920, Erfinder: Rudolf Zschweigert.
  5. Protokolle des Stadtrats Hof (Vollsitzung) 1933–1945, S. 59.
  6. Klaus Schmeh: The Zschweigert Cryptograph – A Remarkable Early Encryption Machine. In: Proceedings of the 3rd International Conference on Historical Cryptology, HistoCrypt 2020, S. 127.