Ruffenhofen
Ruffenhofen ist ein Gemeindeteil des Marktes Weiltingen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[2] Ruffenhofen liegt in der Gemarkung Frankenhofen.[3]
Ruffenhofen Markt Weiltingen
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Koordinaten: | 49° 3′ N, 10° 28′ O |
Höhe: | 432 m ü. NHN |
Einwohner: | 72 (2016)[1] |
Postleitzahl: | 91744 |
Vorwahl: | 09854 |
Geografie
BearbeitenDas Kirchdorf liegt an der Wörnitz und am Schellengraben, der hier als rechter Zufluss in die Wörnitz mündet. Der Ort ist von Acker- und Grünland mit vereinzeltem Baumbestand umgeben. Im Nordwesten wird die Flur Kesseltal und Höhe genannt, im Nordosten Auchtfeld und Weng. 0,75 km südöstlich liegt der Römerpark Ruffenhofen.
Die Staatsstraße 2385 führt nach Weiltingen (1,6 km südwestlich) bzw. zur Staatsstraße 2218 bei Wittelshofen (0,9 km nördlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Aufkirchen (2,2 km östlich) und zur Kreisstraße AN 47 bei Frankenhofen (1,3 km südlich).[4]
Geschichte
BearbeitenDie Fraisch über Ruffenhofen war umstritten. Sie wurde sowohl vom ansbachischen Oberamt Wassertrüdingen als auch vom oettingen-spielbergischen Oberamt Aufkirchen beansprucht. Die Reichsstadt Dinkelsbühl wollte sie auf ihren Gütern geltend machen. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Ruffenhofen 16 Anwesen. Außerdem gab es eine Kirche und ein Gemeindehirtenhaus. Grundherren waren
- das Kastenamt Wassertrüdingen (2 Gütlein, 1 Haus)
- das württembergische Oberamt Weiltingen (1 Mühle, 1 Hof, 5 Söldengüter, 1 Söldengut mit Brau- und Wirtschaftsrecht)
- die Reichsstadt Dinkelsbühl (Benefizium St. Veit: 1 Söldengut; Reichsalmosenpflege: 1 Hof; Stadtkammer: 1 Hof)
- der Deutsche Orden (Obervogtamt Oettingen: 1 Hof, 2 Sölden).
Die Dorf- und Gemeindeherrschaft wurde ganerblich von den Grundherren übernommen.[5][6]
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Ruffenhofen dem Steuerdistrikt und der Ruralgemeinde Frankenhofen zugewiesen. Am 1. Mai 1978 wurde Ruffenhofen im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Weiltingen eingegliedert.[7]
Baudenkmäler
Bearbeiten- Kastell Ruffenhofen
- Haus Nr. 2: Ehemaliges Wohnstallhaus eines Bauernhofes, eingeschossiges giebelständiges Gebäude mit Steildach, massiv, mittleres 19. Jahrhundert
- Haus Nr. 3: Ehemalige Mühle, zweigeschossiger, massiver Satteldachbau, gegen 1780.
- Haus Nr. 7: Evangelisch-lutherische Filialkirche St. Nikolaus, Chorturmkirche, massiver Bau mit gedrungenem Turm, 2. Hälfte 14. Jahrhundert; mit Ausstattung.
- Haus Nr. 15: Wohnstallhaus eines Bauernhofes, eingeschossiges massives Gebäude mit Steildach, mittleres 19. Jahrhundert
- Haus Nr. 17: Ehemaliges Wohnstallhaus, eingeschossiges massives Gebäude mit Steildach, mittleres 19. Jahrhundert
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2006 | 2016 |
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Einwohner | 91 | 93 | 146 | 93 | 104 | 97 | 106 | 117 | 92 | 88 | 86 | 62* | 72* |
Häuser[8] | 18 | 19 | 18 | 18 | 19 | 18 | 18 | 19 | |||||
Quelle | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [1] | [1] |
Religion
BearbeitenDer Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt. Die Kirchengemeinde St. Nikolaus (Ruffenhofen) war ursprünglich eine Filiale von St. Johannis (Aufkirchen),[5] seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gehört sie zur Pfarrei St. Peter (Weiltingen).[11] Die Katholiken sind nach St. Margareta (Wilburgstetten) gepfarrt.[17]
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Ruffenhofen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 687 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Dinkelsbühl (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 15). Deutscher Kunstverlag, München 1962, DNB 451450930, S. 185–188.
- Georg Paul Hönn: Ruffenhofen. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 366 (Digitalisat).
- Teresa Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 40). Michael Laßleben, Kallmünz 2018, ISBN 978-3-7696-6562-8.
Weblinks
Bearbeiten- Weiltingens Ortsteile > Ruffenhofen. In: weiltingen.de. Abgerufen am 27. Juni 2023.
- Ruffenhofen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 27. November 2021.
- Ruffenhofen in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 17. September 2019.
- Ruffenhofen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b c Allianz Hesselberg Limes – Integriertes ländliche Entwicklungskonzept (ILEK). (PDF; 12,3 MB) S. 32, abgerufen am 16. September 2022.
- ↑ Gemeinde Weiltingen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. August 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 3. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 456.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Ruffenhofen. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 384 (Digitalisat). (= J. K. Bundschuh, Bd. 4, Sp. 687). Hiernach gab es 17 Untertansfamilien, von denen 3 ansbachisch waren.
- ↑ T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 558.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“, 1871 bis 1987 als „Wohngebäude“.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 78 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 72 (Digitalisat). Ruffenhofen wird fälschlicherweise mit 68 Einwohnern angegeben. Aus der Einwohnerzahl der Gemeinde, wie sie im Historisches Gemeindeverzeichnis angegeben ist (411), abzüglich der übrigen Ortsteile ergibt sich die korrekte Einwohnerzahl von 93 Einwohnern (Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 167, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat). ).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1001, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1165, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1098 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1163 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1200 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1036 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 761 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 169 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 332 (Digitalisat).