RuhrKunstMuseen
Die RuhrKunstMuseen, auch RKM genannt, sind ein Netzwerk von derzeit 21 Museen des Ruhrgebiets. Das Netzwerk der Kunstmuseen wurde im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres 2010 gegründet und von der Kulturhauptstadtgesellschaft RUHR.2010 gefördert.
Der überwiegende Teil der Museen hat seinen Schwerpunkt in der Kunst des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart, auch die Kunst des 19. Jahrhunderts sowie alte und außereuropäische Kunst sind in einzelnen Häusern mit bedeutenden Beständen vertreten. Von Duisburg bis Hamm, von Hagen bis Marl erstreckt sich über 15 Städte ein zusammenhängendes Netz von Sammlungen, untergebracht in Bauten der Industriekultur, Schlössern, Architekturen der Nachkriegsjahrzehnte und Neubauten. Ein Besuch der Museen ist auch ein repräsentativer Streifzug durch die Baukultur des Ruhrgebiets.
Die Kooperation der RuhrKunstMuseen verdeutlicht, über welche Bestände moderner und zeitgenössischer Kunst die Museumslandschaft Ruhr verfügt.
Beteiligte Museen
Bearbeiten20 Kunstmuseen im Ruhrgebiet bilden zusammen die RuhrKunstMuseen. |
- Museum Bochum
- Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum mit der Sammlung Moderne und der Stiftung Situation Kunst
- Josef Albers Museum Quadrat Bottrop
- Museum Ostwall, im Dortmunder U
- Museum DKM, Duisburg
- Museum Küppersmühle für Moderne Kunst am Innenhafen Duisburg
- Lehmbruck-Museum, Duisburg
- Museum Folkwang, Essen
- Kunstmuseum Gelsenkirchen
- Osthaus Museum Hagen
- Emil Schumacher Museum im Kunstquartier Hagen
- Gustav-Lübcke-Museum, Hamm
- Städtische Galerie im Schlosspark Strünkede des Emschertal-Museums, Herne
- Flottmann-Hallen, Herne
- Skulpturenmuseum Glaskasten Marl
- Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr in der Alten Post
- Ludwig Galerie Schloss Oberhausen
- Kunsthalle Recklinghausen
- Zentrum für Internationale Lichtkunst, Unna
- Märkisches Museum, Witten
- Museum Haus Opherdicke, Holzwickede
Gemeinsame Projekte
BearbeitenDie RuhrKunstMuseen führen 2010 ihr erstes gemeinsames Ausstellungsprojekt "Mapping the Region" durch. Die vierzehn Ausstellungen in den Museen und auch an anderen Ausstellungsorten stehen unter der kuratorischen Leitung der einzelnen Museen und zeigen jeweils ein gemeinsames Thema um die Region zu erfassen. Der Begriff "Mapping" ist hierbei sowohl kartografisch als auch künstlerisch gemeint. Der Bogen der Ausstellungen spannt sind von Installationen (mehrteilige Ausstellungen "Liquid Area" in den Flottmann-Hallen und der Städtischen Galerie Herne) über Fotografien ("Über Tage" aus dem Pixelprojekt Ruhrgebiet, "Bergwerke und Hütten" von Bernd und Hilla Becher) und Malerei ("Weltsichten: Landschaften in der Kunst"), Klanginstallationen ("Electrical Walks" von Christina Kubisch) und Lichtobjekten (Mischa Kuball "New Pott. 100 Lichter / 100 Gesichter") bis hin zu experimenteller Kunst ("Hacking the City" des Museum Folkwangs mit Spielorten in der Stadt Essen und dem Internet).
Daneben bieten die Museen ein Vermittlungsprogramm in Form von drei unterschiedlichen Bustouren, "Collection Tours" genannt, an. Die Touren "Zweimal Kunst und zurück" richten sich an Schüler aller Altersstufen und Schulformen. Für jede Schulklasse stehen an zwei Tagen jeweils ein Museumsbesuch unter einem gemeinsamen Leitthema auf dem Programm, ein Museum am Heimatort und eines mittels Busfahrt. Durch Sponsoring der Deutschen Bank sind diese Touren für die Schüler kostenlos. Das Programm ist auf eine Kapazität von 20.000 Schülern in 100 Schulen des Ruhrgebiets ausgelegt. Die Touren "Ost/West" richten sich an erwachsene Besucher, es werden drei Museen an einem Tag besucht. Ein Kunstvermittler führt durch die Ausstellungen und liefert Hintergrundinformationen auf den Busfahrten. Die Touren "Reisegespräche" führen zu ausgewählten Ausstellungen der "Mapping the Region" Projekte. Hier ist zusätzlich zu dem Kunstvermittler ein Experte eines anderen Fachgebietes (z. B. Architekt, Philosoph, Künstler oder Raumplaner) anwesend. Diese Touren haben eine Kapazität von 3.000 Teilnehmern.
Die RuhrKunstMuseen haben einen gemeinsamen Sammlungsführer als Selbstdarstellung herausgegeben, der auf circa 270 Seiten neben der Beschreibung der Museen und ihrer Sammlungen auch Fotografien ausgewählter Meisterwerke sowie der Ausstellungsräume und der Architektur zeigt.[1]
Die gemeinsame Arbeit der Museen in Form von Ausstellungsprojekten, Vermittlungsprogrammen und der Öffentlichkeitsarbeit soll dazu dienen langfristige Kooperationsformen zu erproben und zu etablieren. Das Ziel ist der Aufbau einer dauerhaften gemeinsamen Organisation über das Jahr 2010 hinaus.[2]
2012 haben die RuhrKunstMuseen im Rahmen des von ihnen initiierten gleichnamigen Programms den Bildband PUBLIC ART RUHR mit 100 Kunstwerken von 100 Künstlern im öffentlichen Raum der Metropole Ruhr herausgegeben. 2013 erschien RUHR SELECTION – Der Kunstreiseführer für die Metropole Ruhr.
Seit 2013 organisieren die RuhrKunstMuseen im Rahmen ihrer Reihe Public Art Ruhr Neuenthüllungen die Restaurierung von Kunstwerken im öffentlichen Raum und deren anschließende öffentliche Neuenthüllung.
Finanzierung der kulturtouristischen Vermarktung
BearbeitenRuhrKunstMuseen wurde im Anschub zu Beginn des Kulturhauptstadtjahres durch ein Gemisch von Öffentlichen Gesellschaftlern und Förderern (Stadt Essen, Regionalverband Ruhr, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Initiativkreis Ruhr, Europäischer Fonds für regionale Entwicklung der EU und Kulturstaatsminister der BRD) und Sponsoren (accenture, Deutsche Bank) finanziert.
Im Rahmen des Förderwettbewerbs Erlebnis.NRW der Landesregierung gehört die touristische Vermarktung der RuhrKunstMuseen zu den zur Förderung empfohlenen Projekten[3] und erhält bis September 2014 Fördergelder des Landes Nordrhein-Westfalen und der EU, um gemeinsam mit der Ruhr Tourismus GmbH die Marke RuhrKunstMuseen dauerhaft auf dem kulturtouristischen Markt zu positionieren.
Publikationen
Bearbeiten- PUBLIC ART RUHR – Die Metropole Ruhr und die Kunst im öffentlichen Raum. Wienand Verlag, Köln 2012, ISBN 978-3-86832-134-0.
- RUHR SELECTION – Der Kunstreiseführer für die Metropole Ruhr. Hrsg.: RuhrKunstMuseen / Ruhr Tourismus GmbH, Oberhausen 2013.
Siehe auch
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ "RuhrKunstMuseen, die Sammlung", herausgegeben von den RuhrKunstMuseen und der Ruhr.2010, erschienen im Hatje Cantz Verlag, 1. Auflage. März 2010, ISBN 978-3-7757-2617-7.
- ↑ Pressemitteilung der Ruhr.2010 zum Start der RuhrKunstMuseen, 16. September 2009 ( des vom 23. September 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Ziel2.NRW – Erlebnis.NRW: Übersicht über die zur Förderung vorgeschlagenen Sieger (DOC-Datei; 786 kB)