Ruminobacter amylophilus
Ruminobacter amylophilus ist eine Bakterienart. Ruminobacter kommt im Pansen von Rindern und Schafen vor und ist hier an der Verdauung von Stärke beteiligt.
Ruminobacter amylolytica | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Ruminobacter | ||||||||||||
Bryant et al. 1958 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Ruminobacter amylolytica | ||||||||||||
(Hamlin and Hungate 1956) Stackebrandt and Hans Hippe 1987 |
Merkmale
BearbeitenDie Zellen von Ruminobacter amylophilus haben eine Größe von 0,9–1,2 × 1–3 µm. Sie neigen dazu, pleomorphe, geschwollene Formen zu bilden. Sie besitzen keine Geißeln, sie sind nicht beweglich.
Stoffwechsel
BearbeitenRuminobacter amylophilus kann Dextrin, Glykogen, Maltose und Stärke nutzen. Es bildet hieraus durch Gärung Acetat (Essigsäure), Formiat und Succinat (Bernsteinsäure) als Hauptfermentationsprodukte. Es können auch Spuren an Milchsäure und Alkohol gebildet werden.
In Gegenwart von CO2 kann Ruminobacter amylophilus Maltose zu Succinat fermentieren: 2 Maltose + 2 CO2 → 2 Succinat + 2 Acetat + 2 Formiat. Diese Methode zur Herstellung von Bernsteinsäure wurde patentiert.
Systematik
BearbeitenRuminobacter amylophilus wurde bei der Erstbeschreibung im Jahr 1956 zuerst der Gattung Bacteroides zugeordnet. 1986 wurde die Art zu der neu aufgestellten Gattung Ruminobacter gestellt.[1]
Ruminobacter amylophilus zählt zu der Familie Succinivibrionaceae der Klasse Gammaproteobacteria. Sie ist die einzige offiziell akzeptierte Art der Gattung Ruminobacter (Stand Mai 2024).[2] Der Artname R. amylolytica bedeutet so viel wie „Stärke auflösend“, „Amylum“ ist der lateinische Name für Stärke, das griechische Wort „lyticus“ bedeutet so viel wie „auflösend“. Der Gattungsname Ruminobacter weist auf den Lebensort im Pansen (Rumen) hin.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Erko Stackebrandt, Hans Hippe: Transfer of Bacteroides amylophilus to a new Genus ruminobacter gen. nov., nom. Rev. As Ruminobacter amylophilus comb. Nov. In: Systematic and Applied Microbiology. 8. Jahrgang, Nr. 3, 1986, S. 204–7, doi:10.1016/S0723-2020(86)80078-9.
- ↑ Jean Euzéby, Aidan C. Parte: Genus Ruminobacter. In: List of Prokaryotic names with Standing in Nomenclature (LPSN). Abgerufen am 1. Juni 2024.
Literatur
Bearbeiten- George Garrity, Don J. Brenner, Noel R. Krieg, James R. Staley (Hrsg.): Bergey's Manual of Systematic Bacteriology: Volume 2: The Proteobacteria, Part B: The Gammaproteobacteria. 2. Auflage. Springer-, New York 2005, ISBN 978-0-387-24144-9.
- The Prokaryotes. Springer New York, New York, NY 2006, ISBN 978-0-387-25493-7, doi:10.1007/0-387-30743-5 (springer.com [abgerufen am 25. Mai 2024]).