Rundblatt-Labkraut
Das Rundblatt-Labkraut[1] oder Rundblättrige Labkraut (Galium rotundifolium) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Labkräuter (Galium) innerhalb der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae).
Rundblatt-Labkraut | ||||||||||||
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Rundblatt-Labkraut (Galium rotundifolium) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Galium rotundifolium | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
BearbeitenVegetative Merkmale
BearbeitenDas Rundblatt-Labkraut ist eine kleine, immergrüne, ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von etwa 15, selten bis 30 Zentimetern erreicht. Die aufsteigenden Stängel sind schlaff.
An jedem Knoten stehen genau vier Laubblätter. Innerhalb der Gattung sind für diese Art die breit-elliptischen oder eiförmigen Blattspreiten typisch, die höchstens 2,5-mal so lang wie breit sind. Die Blattränder sind mit feinen Stachelspitzen besetzt bis weiß-borstig behaart. Außer dem Mittelnerv sind noch zwei weitere Seitennerven, die vom Blattgrund in einem Bogen bis fast zur Blattspitze gehen, zu sehen, so dass die Laubblätter dreinervig aussehen.
Generative Merkmale
BearbeitenDie kleinen weißen Blüten stehen in einer lockeren, endständigen, etwa schirmförmigen Thyrse. Die Blütezeit liegt je nach Standort zwischen Juni und September.
Die Früchte sind mit hakigen Borsten besetzt.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22.[2]
Ökologie
BearbeitenBeim Rundblättrigen Labkraut handelt es sich um einen mesomorphen Chamaephyten.[1] Das Rundblättrige Labkraut ist ein Moderhumus-Wurzler.[2]
Die Bestäubung erfolgt durch Insekten[2] oder es erfolgt Selbstbestäubung.[1]
Die Ausbreitung der Diasporen erfolgt über den Wind oder Klettausbreitung sowie Verdauungsausbreitung.[1]
Vorkommen
BearbeitenDas Verbreitungsgebiet des Rundblättrigen Labkrautes reicht von Europa bis Afghanistan und umfasst außerdem Marokko, das nördliche Borneo, Java und von Bangladesch bis Vietnam.[3] Es kommt nur in den gemäßigten Regionen Europas vor. In den Allgäuer Alpen steigt es am Bolsterlanger Horn in Bayern in Höhenlagen bis zu 1540 Meter auf.[4]
Das Rundblatt-Labkraut gedeiht vor allem in Fichten- und Tannenmischwäldern und in Fichtenforsten. In den Gebirgen ist es verbreitet, ansonsten kommt es nur sehr zerstreut vor. Es wächst in Mitteleuropa zerstreut, aber gesellig in moosreichen Wäldern, auf frischen, mäßig nährstoffreichen, basenreichen, kalkarmen, mäßig sauren modrig-humosen Lehm- und Tonböden in humider Klimalage. Es ist eine Art des Unterverbands Galio-Abietenion, kommt aber auch in Gesellschaften des Unterverbands Lonicero-fagenion vor.[2] Es ist eine Schattenpflanze.[2]
Systematik
BearbeitenDie Erstveröffentlichung von Galium rotundifolium erfolgte 1753 durch Carl von Linné. Synonyme von Galium rotundifolium L. sind: Galium rotundum Thunb. nom. superfl., Trichogalium rotundifolium (L.) Fourr., Galium rotundifolium var. hirsutum Ten., Galium decipiens Ehrh. nom. illeg., Galium linckii J.F.Gmel., Galium rotundifolium var. decipiens Nyman, Galium rotundifolium var. batallae O.Bolòs & Vigo, Galium rotundifolium subsp. hirsutum (Ten.) Brullo, Scelsi & Spamp., Galium rotundifolium var. lanceolatum Kuntze.[3]
Einige Taxa wurden kontrovers diskutiert und als eigene Arten, Varietäten oder Synonyme aufgefasst.[3] Es gibt in Nordamerika zwei ähnliche Arten, die manchmal auch als Varietäten von Galium rotundifolium aufgefasst werden, nämlich:
Quellen
Bearbeiten- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- Rudolf Schubert, Klaus Werner, Hermann Meusel (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Begründet von Werner Rothmaler. 13./14. Auflage. Band 2: Gefäßpflanzen. Volk und Wissen, Berlin (DDR) 1987, ISBN 3-06-012539-2.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d Galium rotundifolium L., Rundblatt-Labkraut. auf FloraWeb.de
- ↑ a b c d e Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 769.
- ↑ a b c Galium rotundifolium. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 29. Januar 2016.
- ↑ Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 506.
- ↑ a b vPlants - Genus Galium bei vPlants - a Virtual Herbarium of the Chicago Region. ( des vom 12. März 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Weblinks
Bearbeiten- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Rundblatt-Labkraut. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Galium rotundifolium L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 29. Januar 2016.
- Thomas Meyer: Labkraut Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
- Datenblatt Galium rotundifolium mit Fotos bei Botanik im Bild / Flora von Österreich, Liechtenstein und Südtirol, 2011.