Rupert Everett

britischer Schauspieler

Rupert James Hector Everett (* 29. Mai 1959 in Norfolk) ist ein britischer Schauspieler.

Rupert Everett (2017)

Seinen ersten großen Erfolg hatte er 1984 mit der Verfilmung von Julian Mitchells Stück Another Country, in dem er einen homosexuellen Schüler im England der 1930er Jahre spielte. Seitdem spielte er in vielen anderen Filmen, wie Die Hochzeit meines besten Freundes und Ein Freund zum Verlieben. Zudem lieh er Prince Charming in den Shrek!-Filmen 2 und 3 seine Stimme.

Everetts Vater Anthony Michael Everett war Offizier. Seine Mutter, Sara Maclean (* 19. September 1934), die Tochter von Sir Hector Charles Donald und Lady Opre Vyvyan, ist eine Nachfahrin der Barone Vyvyan von Trelowarren und der deutschen Freiherren von Schmiedern. Außerdem ist sie die Enkeltochter des liberalen Politikers Sir Donald Maclean, der in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg Führer der parlamentarischen Opposition in Großbritannien war. Everett hat außerdem noch einen älteren Bruder, Simon Anthony Cunningham Everett (* 1956). Everett ist ein Großneffe von Donald Maclean, dem sowjetischen Doppelagenten und einem der Cambridge Five.

Leben und Karriere

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Der Offizierssohn wurde im Ampleforth College erzogen, doch verließ er mit 15 Jahren die Schule und ging nach London, um Schauspieler zu werden. Er besuchte die Central School of Speech and Drama in London, die er wegen Ungehorsam verlassen musste. Nach deren Besuch, den er zeitweise mit Prostitution finanzierte[1], spielte Everett an verschiedenen Theatern in ganz England, so zum Beispiel auch am Citizens’ Theatre in Glasgow.

1980er Jahre

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Seinen Durchbruch erlebte er 1982 mit der West-End-Produktion von Another Country, in der er einen homosexuellen Schuljungen an der Seite von Kenneth Branagh spielte. Dem Theaterstück folgte 1984 die Filmversion Another Country, in der er gemeinsam mit Colin Firth die Hauptrollen spielte. Dieser Film machte ihn international bekannt. Everett hatte anschließend mit Filmen wie Dance with a Stranger und Chronik eines angekündigten Todes eine vielversprechende Filmkarriere, die einen Knick bekam, als er 1987 an der Seite von Bob Dylan in dem gewaltigen Flop Hearts of Fire mitwirkte. Ebenfalls dürfte sein 1989 erfolgtes Coming-out zu dem Karriereknick beigetragen haben, woraufhin ihm vermehrt romantische Hauptrollen verwehrt blieben.[2][3]

1987 veröffentlichte Everett ein Pop-Album mit dem Titel Generation Of Loneliness. Obwohl der erfolgreiche Produzent Simon Napier-Bell, der auch Marc Bolan und Japan managte und der Popband Wham! zu internationalem Ruhm verhalf, ihn unterstützte und der Titelsong die Top 40 in den britischen Charts erreichte, folgte das Publikum dieser künstlerischen Entwicklung nicht. Everetts Gesangskarriere war daher nur von kurzer Dauer. Einige Jahre später übernahm er aber den Backgroundgesang beim Song American Pie seiner guten Freundin Madonna. Außerdem sang er 2001 They Can’t Take That Away from Me im Duett mit Robbie Williams für dessen Album Swing When You’re Winning.

1990er Jahre

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1989 zog Everett nach Paris, kehrte der Schauspielerei eine Zeit lang den Rücken, schrieb den Roman Hello, Darling, Are You Working? und outete sich als homosexuell. 1990 kehrte er im Film Der Trost von Fremden auf die Leinwand zurück. Es folgten etliche unterschiedlich erfolgreiche Filme. 1995 veröffentlichte er einen zweiten Roman, The Hairdresser of St. Tropez. Beide Romane sind stark autobiographisch.

Der italienische Comiccharakter Dylan Dog, von Tiziano Sclavi geschaffen, wurde grafisch von Everett inspiriert. Im Gegenzug erschien der britische Schauspieler später in der Verfilmung eines Romans, der auf Sclavis Comic basierte, DellaMorte DellAmore.

Everetts Karriere wurde 1997 durch Die Hochzeit meines besten Freundes wiederbelebt. Für die Darstellung des schwulen George, des besten Freundes von Julia Roberts, erntete er viel Lob. Er erhielt eine Golden-Globe-Nominierung, einen American Comedy Award und den Blockbuster-Publikumspreis. 1999 spielte er Madonnas homosexuellen „besten Freund“ im Film Ein Freund zum Verlieben. Seither wirkte er in mehreren sehr bekannten Filmen mit und spielte oft heterosexuelle Hauptrollen. Eine Zeit lang schrieb Everett für Vanity Fair.[4]

Seit 2000

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Everett auf dem Cannes Film Festival 2004

Am 10. Oktober 2001 moderierte Everett die Robbie-Williams-Show Live at the Albert in der Royal Albert Hall. Am 18. September 2006 erschien seine Autobiographie unter dem Titel Red Carpets and Other Banana Skins. Das Medienunternehmen Time Warner zahlte ihm 1 Million Pfund Vorschuss für seine Autobiographie.[5] Darin erzählt Everett über sein Leben und seine Freundschaften und Affären mit verschiedenen Stars des Showbiz. So offenbart er beispielsweise, dass er als Student eine Beziehung zu Ian McKellen und später eine sechsjährige Affäre mit der britischen Fernsehmoderatorin Paula Yates hatte. „Meine heterosexuellen Affären verwirren mich. Aber eigentlich trifft das auf fast alle meiner Beziehungen zu“, sagte er in einem Artikel, der ihn schließlich nicht als homosexuell, sondern als bisexuell darstellte.[6] In einer Radiosendung mit Jonathan Ross erklärte Everett seine heterosexuellen Affären als Folge seiner Abenteuerlust: „Ich war grundsätzlich abenteuerlustig. Ich glaube, ich wollte alles Mögliche ausprobieren.“ In einem Interview in This Morning erklärte er sich selbst einfach nur als homosexuell.

2007 führte er den Sydney Gay and Lesbian Mardi Gras an. Am 7. Juli präsentierte er das Live Earth-Konzert in London. Am 20. Juli 2007 war er in der britischen Fernsehshow The Friday Night Project zu Gast.

2018 wurde mit The Happy Prince sein Regiedebüt veröffentlicht. Es handelt sich um eine Filmbiographie, in der die letzten Lebensjahre von Oscar Wilde dargestellt werden. Everett selbst übernahm auch die Hauptrolle.

Everetts deutscher Synchronsprecher ist seit Die Hochzeit meines besten Freundes Tom Vogt.

Filmografie (Auswahl)

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  • Wildes Weekend in Tanger. (OT: Hello Darling, Are You Working?) Piper, München, Zürich 1993, ISBN 3-492-11634-5.
  • The Hairdresser of St. Tropez. (1995)
  • Rote Teppiche und andere Bananenschalen. (OT: Red Carpets and Other Banana Skins (Autobiography), 2006) Kiepenheuer, Berlin 2009, ISBN 978-3-378-00694-2

Nominierungen

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Commons: Rupert Everett – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Nigel Farndale: The ascent of Everett. The Daily Telegraph, 22. Mai 2002, abgerufen am 8. November 2013.
  2. Carolin Ströbele: Coming-out: Wir müssen nicht sein, was wir spielen. In: Die Zeit. 5. Februar 2021, abgerufen am 5. Februar 2021.
  3. Rupert Everett | I wouldn't advise any actor thinking of his career to come out. 29. November 2009, abgerufen am 5. Februar 2021 (englisch).
  4. Katie Nicholl: Rupert Everett sacked from Vanity Fair after inappropriate comments about its editor. In: Mail Online. Associated Newspapers Ltd, 26. Juli 2009, abgerufen am 8. November 2019 (englisch).
  5. telegraph.co.uk: Nigel Reynolds: £1m for kiss-and-tell Everett, 21. Mai 2005.
  6. Artikel (Memento vom 3. Dezember 2007 im Internet Archive) auf people.monstersandcritics.com