Russische Meisterschaften in der Nordischen Kombination 2021

Sportveranstaltung vom 23. bis 31. März 2021 in Nischni Tagil

Die russischen Meisterschaften in der nordischen Kombination 2021 fanden vom 23. bis 31. März in Nischni Tagil statt. Die Sprungwettbewerbe wurden auf der Schanzenanlage Tramplin Stork ausgetragen. Aufgrund warmen Wetters fanden die Wettbewerbe ausschließlich von der Normalschanze statt. Darüber hinaus machten die Wetterbedingungen die Absage des Einzelwettbewerbs der Männer von der Großschanze notwendig. Der Veranstalter ist der russische Verband für Skispringen und die Nordische Kombination. Cheftrainer der Frauen war Denis Tischagin.

Russische Meisterschaften Nordische Kombination
Männer Frauen
Sieger
Einzel NS Sankt Petersburg Wjatscheslaw Barkow Sankt Petersburg Marija Kusmina
Einzel GS abgesagt
Teamsprint Sankt Petersburg Moskau
Alexander Milanin
Wjatscheslaw Barkow
Team Sankt Petersburg Moskau
Alexander Owsjannikow
Eduard Schirnow
Alexander Milanin
Wjatscheslaw Barkow
Wettbewerbe
Austragungsorte 1 1
Einzelwettbewerbe 2 1
Teamwettbewerbe 2
Abgesagt 1
Sportler 59 22
2020
2022

Die Meisterschaften fanden zum Saisonende 2020/21 statt. Bei den Herren gelang es keinem Athleten, Weltcup-Punkte zu gewinnen, wobei die zwei als stärksten eingeschätzten Sportler Ernest Jachin und Witali Iwanow verletzungsbedingt auf Starts verzichten mussten.[1] Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2021 in Oberstdorf belegte das russische Team den zehnten Platz. Als favorisiert galten die erfahrenen Kombinierer Wjatscheslaw Barkow und Samir Mastijew, die am letzten Continental-Cup-Wochenende Mitte März die besten russischen Ergebnisse erzielten. Tatsächlich gewann Barkow nicht nur den Einzeltitel, sondern wurde darüber hinaus auch im Team sowie im Teamsprint russischer Meister. Bei den Frauen erreichten drei Athletinnen die Punkteränge im Weltcup und feierten in Person von Stefanija Nadymowa im zweitklassigen Continental Cup auch Podestplatzierungen. Als Favoritin galt somit Stefanija Nadymowa, die jedoch erstmals nur den zweiten Rang belegte. Ihren ersten Meistertitel gewann die 15-jährige Marija Kusmina.

Programm und Zeitplan

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Russische Meisterschaften in der Nordischen Kombination 2021 (Russland)
Nischni Tagil
Lage des Wettkampfortes in Russland

Das Programm der Meisterschaften umfasste zwei Einzel- und zwei Teambewerbe bei den Männern sowie ein Einzelwettkampf bei den Frauen.[2] Die Meisterschaften dauerten eine Woche an. Der ursprüngliche Zeitplan konnte nicht eingehalten werden, da aufgrund warmen Wetters die Anlaufspur teilweise schmolz und es so nicht möglich war, den Sprunglauf der Herren von der Normalschanze durchzuführen. Daher wurde der erste Einzelwettkampf der Herren auf den 26. März verschoben, wo der Sprunglauf um acht Uhr bei kalten Temperaturen abgehalten werden soll.[3] Damit einher ging auch eine Verlegung des Teamwettbewerbs um einen Tag auf den 27. März. Aufgrund warmen Wetters wurde der Einzelwettbewerb der Männer von der Großschanze abgesagt sowie der Teamsprint-Wettkampf auf die Normalschanze sowie um einen Tag nach vorne verlegt.[4] Der ursprüngliche Zeitplan konnte daher mit Ausnahme des Frauen Einzels nicht eingehalten werden.

Datum Uhrzeit[5] Ereignis Geschlecht
Di., 23. März Anreisetag
15:00 Kommissionssitzung
16:00 Jurysitzung
Mi., 24. März 10:00 Offizielles Training K90 Frauen & Männer
15:00 Streckenbesichtigung
Do., 25. März 10:00 Sprunglauf K90 Frauen
11:00 Sprunglauf K90 Männer
16:00 Langlauf 5 km Frauen
16:30 Langlauf 10 km Männer
17:00 Siegerehrung Frauen & Männer
Fr., 26. März 10:00 Sprunglauf Team K90 Männer
15:30 Langlauf 4×5 km
17:00 Siegerehrung
Sa., 27. März 10:00 Offizielles Training K120 Männer
15:00 Streckenbesichtigung
So., 28. März 10:00 Sprunglauf K120 Männer
16:00 Langlauf 10 km
17:00 Siegerehrung
Mo., 29. März 10:00 Offizielles Training K120 Männer
15:00 Streckenbesichtigung
Di., 30. März 10:00 Sprunglauf Team K120 Männer
16:00 Langlauf 2×7,5 km
17:00 Siegerehrung
Mi., 31. März Abreisetag

Ergebnisse

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Der Einzelwettbewerb der Frauen fand am Donnerstag, dem 25. März 2021 nach der Gundersen-Methode statt. Hierzu fand zunächst ein Sprungdurchgang von der Normalschanze statt, ehe die daraus resultierenden Punktdifferenzen in Zeitabstände umgerechnet wurden, nach denen der 5 Kilometer Langlauf gestartet wurde. So ging Stefanija Nadymowa nach dem Sprunglauf als Führende auf die Loipe. Die Athletinnen hatten auf der Schanze mit einer aufgrund warmer Temperaturen schmelzenden Anlaufspur zu kämpfen, weshalb nur geringe Geschwindigkeiten erreicht und daher lediglich geringe Weiten erzielt wurden.[3] Im Langlauf stellte die Fünfzehnjährige Marija Kusmina die Bestzeit auf, welche deutlich besser war als die Zeiten ihrer Konkurrentinnen, sodass sie ihren Rückstand von 51 Sekunden nach dem Springen wettmachen konnte und schließlich sogar mit einem Vorsprung von 27,5 Sekunden als Erste ins Ziel kam.[6] Es war nicht nur ihr erster Meistertitel, sondern darüber hinaus das erste Mal, dass eine andere Athletin als Seriensiegerin Stefanija Nadymowa den Sieg erringen konnte. Es waren 22 Teilnehmerinnen am Start, wobei Olga Aristowa nach der schwächsten Sprungleistung nicht mehr zum Langlauf antrat.

Platz Name Föderationssubjekt Sprungpunkte Laufzeit Rückstand
01. Marija Kusmina Sankt Petersburg  Sankt Petersburg 055,6 15:47,2 16:38,2
02. Stefanija Nadymowa Moskau Oblast  Oblast Moskau 068,3 17:05,7 +0:27,5
03. Swetlana Gladikowa Moskau Oblast  Oblast Moskau 059,8 16:41,8 +0:37,6
04. Tschulpan Walijewa Baschkortostan Republik  Republik Baschkortostan 066,2 17:42,6 +1:12,4
05. Anastassija Gontscharowa Krasnojarsk Region  Region Krasnojarsk 056,9 17:11,7 +1:19,5
06. Jelena Silantjewa Tatarstan Republik  Republik Tatarstan 031,6 16:42,1 +2:30,9
07. Anna Alexandrowna Perm Region  Region Perm 050,1 18:05,4 +2:40,2
08. Alexandra Glasunowa Sankt Petersburg  Sankt Petersburg 054,2 18:37,3 +2:55,1
09. Diana Fjodorowa Krasnojarsk Region  Region Krasnojarsk 048,3 18:16,7 +2:58,5
10. Alexandra Tichonowitsch Moskau Oblast  Oblast Moskau 038,9 17:50,3 +3:10,1

Gundersen Einzel

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Der Einzelwettbewerb der Männer von der Normalschanze fand am Freitag, dem 26. März 2021 nach der Gundersen-Methode statt, nachdem aufgrund zu warmer Temperaturen der Wettkampf am Vortag nicht durchgeführt werden konnte.[3] Nach dem Sprunglauf auf der Normalschanze wurden vier Runden à 2500 Kilometer gelaufen und dabei ein Gesamtanstieg von 79 Metern zurückgelegt. Russischer Meister wurde, der sich im Zielsprint gegen durchsetzen konnte.[7] Alexander Kolganow gewann den Sprunglauf, wohingegen Witali Scharschawin der Schnellste auf der Loipe war. Es waren 59 Teilnehmer am Start, wobei deren vier nicht mehr zum Langlauf antraten sowie weitere fünf das Rennen nicht beendeten.[8]

Platz Name Föderationssubjekt Sprungpunkte Laufzeit Rückstand
01. Wjatscheslaw Barkow Sankt Petersburg  Moskau 093,9 28:44,2 29:40,2
02. Samir Mastijew Swerdlowsk Oblast  Oblast Swerdlowsk 094,9 28:48,5 +0:00,3
03. Artjom Galunin Nischni Nowgorod Oblast  Oblast Nischni Nowgorod 089,3 29:41,8 +1:15,6
04. Witali Scharschawin Moskau Oblast  Oblast Moskau 066,2 28:42,4 +1:48,2
05. Alexander Milanin Sankt Petersburg  Moskau 098,2 30:51,0 +1:48,8
06. Maxim Kipin Swerdlowsk Oblast  Oblast Swerdlowsk 064,2 28:45,0 +1:58,8
07. Iwan Pronin Sankt Petersburg  Sankt Petersburg 080,8 29:53,5 +2:01,3
08. Alexander Kolganow Moskau Oblast  Oblast Moskau 107,8 31:47,3 +2:07,1
09. Dawid Ibragimow Sankt Petersburg  Sankt Petersburg 079,0 29:59,9 +2:14,7
10. Timofei Borissow Moskau Oblast  Oblast Moskau 090,6 30:56,2 +2:25,0

Teamsprint

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Der 2×7,5 km-Teamsprint fand entgegen dem ursprünglichen Zeitplan am 29. März und von der Normalschanze statt. Da die Anlaufspur der Großschanze aufgrund des warmen Wetters nicht imstande gehalten werden konnte, war eine Verlegung auf die Normalschanze notwendig geworden.[9] Es nahmen 22 Zweier-Teams teil, wobei ein Team nach dem Sprunglauf nicht mehr an den Start ging.[10] Russische Meister wurde wie in der Staffel das Moskauer Team, welches aus Wjatscheslaw Barkow und Alexander Milanin bestand. Auf dem zweiten Platz folgten Samir Mastijew und Maxim Kipin, wobei die Haupteinnahmequelle Kipins nicht der Sport, sondern seine Arbeit als Feuerwehrmann darstellte.[4] Konstantin Abramow beendete im Anschluss an das Rennen seine Karriere.[9]

Platz Team Namen Sprungpunkte Laufzeit Rückstand
01. Sankt Petersburg  Moskau I
Alexander Milanin
Wjatscheslaw Barkow
209,0
098,0
111,0
33:55,5
17:23,1
16:32,4
33:56,1
02. Swerdlowsk Oblast  Oblast Swerdlowsk I
Samir Mastijew
Maxim Kipin
172,5
089,0
083,5
33:53,6
16:42,1
17:11,5
+0:46,5
03. Moskau Oblast  Oblast Moskau II
Alexander Kolganow
Witali Scharschawin
193,0
115,0
078,0
34:29,3
17:03,2
17:26,1
+0:54,9
04. Sankt Petersburg  Sankt Petersburg I
Iwan Konopljew
Iwan Pronin
188,0
093,5
094,5
34:50,7
17:10,2
17:40,5
+1:22,5
05. Sankt Petersburg  Moskau II
Alexander Owsjannikow
Eduard Schirnow
179,5
100,5
079,0
35:18,6
17:56,1
17:22,5
+2:00,4

Der 4×5-km-Staffelwettbewerb nach der Gundersen-Methode fand am Samstag, dem 27. März statt. Es nahmen elf Teams aus acht russischen Föderationssubjekten teil, wobei zwei Staffeln nach dem Sprunglauf nicht mehr an den Start gingen.[11] Nach dem Sprunglauf führte das Team aus Moskau mit drei Sekunden Vorsprung auf die Staffel aus dem Moskauer Oblast, doch ging die Staffel aus Sankt Petersburg nach zwei Läufern zwischenzeitlich in Führung. In der dritten Runde übernahm Alexander Milanin jedoch erneut die Spitze und der Schlussläufer aus Moskau Wjatscheslaw Barkow distanzierte seine Konkurrenten weiter.[12]

Platz Team Namen Sprungpunkte Laufzeit Rückstand
01. Sankt Petersburg  Moskau I Alexander Owsjannikow
Eduard Schirnow
Alexander Milanin
Wjatscheslaw Barkow
348,1 51:20,4 51:20,4
02. Moskau Oblast  Oblast Moskau Alexander Kolganow
Timofei Borissow
Denis Agunow
Witali Scharschawin
346,1 51:56,8 +0:39,4
03. Sankt Petersburg  Sankt Petersburg I Dawid Ibragimow
Iwan Konopljew
Kirill Awerjanow
Iwan Pronin
329,0 52:22,8 +1:27,4
04. Swerdlowsk Oblast  Oblast Swerdlowsk Maxim Kipin
Sergei Berdyschew
Dmitri Golowyrskich
Samir Mastijew
246,7 52:24,0 +3:18,6
05. Nischni Nowgorod Oblast  Oblast Nischni Nowgorod Artjom Galunin
Kirill Akulin
Artjom Chnytschkow
Wladimir Nowoschenin
271,3 54:38,3 +4:59,9

Medaillenspiegel

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Föderationssubjekte
Endstand nach vier Wettbewerben
Platz Föderationssubjekt        
1 Sankt Petersburg  Moskau 3 0 0 3
2 Sankt Petersburg  Sankt Petersburg 1 0 1 2
3 Moskau Oblast  Oblast Moskau 0 2 2 4
4 Swerdlowsk Oblast  Oblast Swerdlowsk 0 2 0 2
5 Nischni Nowgorod Oblast  Oblast Nischni Nowgorod 0 0 1 1
Total 4 4 4 12

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Russia’s Ernest Yahin and Vitalii Ivanov sidelined for the season. fis-ski.com, 2. Februar 2021; abgerufen am 30. März 2021 (englisch).
  2. Программа Чемпионата России по лыжному двоеборью среди мужчин и женщин. skijumpingrus.com, 19. März 2021 (russisch); abgerufen am 25. März 2021.
  3. a b c Anastassija Schuchowa: Мария Кузьмина – чемпионка России по лыжному двоеборью. Iskisport.ru, 25. März 2021 (russisch); abgerufen am 26. März 2021.
  4. a b Anastassija Schuchowa: Kuzmina and Barkov win Russian national championships 2021. fis-ski.com, 30. März 2021; abgerufen am 30. März 2021 (englisch).
  5. Alle Zeitangaben bezogen auf UTC+5 = UTC+5, Ortszeit ist UTC+5, MEZ ist UTC+2.
  6. Ergebnis Gundersen Einzel Frauen. (PDF; 178 kB) skijumping.ru, 25. März 2021 (russisch); abgerufen am 26. März 2021.
  7. Вячеслав Барков - чемпион России по двоеборью. skijumpingrus.com, 26. März 2021 (russisch); abgerufen am 26. März 2021.
  8. Ergebnis Gundersen Einzel Männer. (PDF; 168 kB) skijumping.ru, 26. März 2021 (russisch); abgerufen am 26. März 2021.
  9. a b Anastassija Schuchowa: Вячеслав Барков и Александр Миланин – победители командного спринта на чемпионате России. skisport.ru, 30. März 2021 (russisch); abgerufen am 30. März 2021.
  10. Ergebnis Teamsprint Männer. (PDF; 151 kB) skijumping.ru, 30. März 2021 (russisch); abgerufen am 30. März 2021.
  11. Ergebnis Team Männer. (PDF; 145 kB) skijumping.ru, 28. März 2021 (russisch); abgerufen am 28. März 2021.
  12. Anastassija Schuchowa: Команда Москвы – лучшая в эстафете на чемпионате России по лыжному двоеборью. skisport.ru, 27. März 2021 (russisch); abgerufen am 28. März 2021.