Russisches Schutzkorps (Wehrmacht)

Das Russische Schutzkorps (russisch Русский охранный корпус; serbisch-kyrillisch Руски заштитни корпус), kurz RSK, auch Russisches Schutzkorps Serbien, kurz RSS, oder Fabrikschutzgruppe, war eine bewaffnete Truppe der Wehrmacht, die vor allem aus antikommunistischen russischen Emigranten im vom nationalsozialistischen Deutschland besetzten Serbien bestand.

Gedenkabzeichen des Russischen Schutzkorps

Geschichte

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Bild des Kommandeurs des Russischen Schutzkorps Generalleutnant Boris Alexandrowitsch Schteifon

Das Korps wurde am 12. September 1941 in Belgrad von russischen Emigranten mit Genehmigung des deutschen Militärbefehlshabers Serbien und der serbischen Kollaborationsregierung gegründet. Es wurde von Generalleutnant Boris Alexandrowitsch Schteifon (1881–1945) befehligt und bestand aus fünf Regimentern zu je drei Bataillonen.

Von Ende 1941 bis Anfang 1944 diente das Korps vor allem als Schutztruppe für kriegswichtige Fabriken und Bergwerke in Serbien. Am 1. Dezember 1942 wurde das Korps in die Wehrmacht eingegliedert und unterstand direkt dem Oberkommando der Wehrmacht. Später kämpfte das Korps gegen die kommunistisch geführten jugoslawischen Partisanen und gegen nationalistische serbische Tschetniks. Ende 1944 kämpfte es während der sowjetischen Belgrader Offensive gegen die Rote Armee.

Mit der deutschen Armee zog sich das Korps 1945 nach Bosnien und in die Untersteiermark zurück. Nach dem Tod von Schteifon in Zagreb, übernahm am 30. April 1945 der russische Oberst Anatoli Rogoschin (1893–1972) das Kommando und führte das Korps weiter nach Norden, um sich den Briten in Südösterreich zu ergeben.

Im Gegensatz zu den meisten anderen russischen Formationen, die für das nationalsozialistische Deutschland kämpften, wurden Rogoschin und seine Männer nicht als Sowjetbürger behandelt. Sie wurden von der Zwangsrückführung in die Sowjetunion befreit, schließlich freigelassen und durften sich im Westen niederlassen.

Literatur

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  • M. V. Nazarov: The Mission of the Russian Emigration. Rodnik, Moskau 1994, ISBN 5-86231-172-6.
  • I. B. Ivanov, N. N. Protopopov: Russkii Korpus Na Balkanakh Vo Vremia II Velikoi Voiny, 1941–1945: Vospominaniia Soratnikov I Dokumenty Sbornik Vtoroi. St. Petersburg University, St. Petersburg 1999, ISBN 5-288-02307-7.
  • Philip J. Cohen: Serbia’s Secret War: Propaganda and the Deceit of History (= Eastern European studies. Nr. 2). 4. Auflage. Texas A&M University Press, 1999, The Russian Corps, S. 49 f.
  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 14: Die Landstreitkräfte. Namensverbände. Biblio-Verlag, Bissendorf 1980, ISBN 3-7648-1111-0, S. 210.