Ruth Lehmann

deutsch-amerikanische Biologin

Ruth Lehmann (* 1955 in Köln) ist eine deutsch-amerikanische Biologin am Whitehead Institute und dem Massachusetts Institute of Technology.

Lehmann ist vor allem für ihre Beiträge zur Aufklärung der frühesten Embryogenese bekannt, insbesondere, wie Urkeimzellen, aus denen sich Spermien und Eizellen entwickeln, die vollständige Übertragung der genetischen Information auf die nächste Generation sicherstellen. Sie verwendet Drosophila melanogaster als Modellorganismus.

Leben und Wirken

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Lehmann wollte während ihres Biologiestudiums 1977 mit einem Fulbright-Stipendium an der University of Washington Ökologie studieren, schloss sich dann aber dort der Arbeitsgruppe von Gerold Schubinger an, der mit Fruchtfliegen arbeitete. Anschließend erwarb sie bei José Campos-Ortega an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ihr Diplom und 1985 einen Dr. rer. nat. bei der späteren Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard am Max-Planck-Institut für Biologie Tübingen, wo sie auch als Postdoktorandin blieb. Eine weitere Station als Postdoktorandin war bei Michael Wilcox am Medical Research Council Laboratory of Molecular Biology in Cambridge, England. Seit 1988 gehörte sie zum Lehrkörper des Massachusetts Institute of Technology und 1996 wechselte sie an das Skirball Institute of Biomolecular Medicine der New York University, das sie zuletzt als Direktorin leitete. Lehmann forschte von 1990 bis 2020 zusätzlich für das Howard Hughes Medical Institute.[1] Seit 2020 ist sie Direktorin des Whitehead-Institut für biomedizinische Forschung und Professorin für Biologie am Massachusetts Institute of Technology.[2]

Lehmann identifizierte verschiedene Mutationen auf den Genen oskar, nanos und pumilio, die zu einer gestörten Zelldifferenzierung führen. Sie konnte zeigen, dass bestimmte RNA im Zytoplasma der Urkeimzellen ihr Schicksal als „unsterbliche“ Zellen bestimmen. Lehmann konnte auch zum Verständnis der mitochondrialen Vererbung beitragen.

Laut Datenbank Scopus hat Lehmann einen h-Index von 78,[3] laut Google Scholar einen von 90[4] (jeweils Stand Mai 2024). Zu ihren Schülern gehörte Angelika Amon.

Auszeichnungen (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Ruth Lehmann. In: hhmi.org. Howard Hughes Medical Institute, abgerufen am 14. April 2022 (englisch).
  2. Whitehead Institute Welcomes Ruth Lehmann as its Fifth Director. In: wi.mit.edu. Whitehead Institute for Biomedical Research, 10. Juli 2020, abgerufen am 14. April 2022 (englisch).
  3. Lehmann, Ruth. In: scopus.com. Scopus, abgerufen am 16. Mai 2024 (englisch).
  4. Ruth Lehmann. In: scholar.google.com. Google Scholar, abgerufen am 16. Mai 2024.
  5. Book of Members 1780–present, Chapter L. (PDF; 1,2 MB) In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 14. April 2022 (englisch).
  6. Ruth Lehmann. In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, April 2022, abgerufen am 14. April 2022 (englisch).
  7. Ruth Lehmann. In: nasonline.org. National Academy of Sciences, abgerufen am 14. April 2022 (englisch).
  8. Marsha E. Lucas: Ruth Lehmann awarded 2011 Conklin Medal. In: sdbonline.org. Society for Developmental Biology, 2011, abgerufen am 14. April 2022 (englisch).
  9. Ruth Lehmann. In: embo.org. European Molecular Biology Organization, abgerufen am 14. April 2022 (englisch).
  10. Ruth Lehmann to Deliver 2018 Keith Porter Lecture. In: ascb.org. American Society for Cell Biology, 24. Oktober 2018, abgerufen am 14. April 2022 (englisch).
  11. Past Prizes. In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 14. April 2022 (englisch).
  12. Genetics Society of America honors five geneticists for contributions to science. In: genestogenomes.org. Genetics Society of America, 26. Januar 2021, abgerufen am 14. April 2022 (englisch).
  13. ASCB Presidents. In: ascb.org. American Society of Cell Biology, abgerufen am 14. April 2022 (englisch).
  14. Ruth Lehmann. In: gruber.yale.edu. Gruber Foundation, abgerufen am 14. April 2022 (englisch).