Das Ruttnern ist die Passierbarmachung von Gebirgspässen im Winter mit Pferden, Maultieren oder Ochsen.[1]

Dabei wird von den Ruttnern (rätoromanisch ruttér, italienisch rotteri) mit Schaufeln und Pferden ein Weg durch den Schnee gemacht, der nachher mit Bastpferden, Pferdeschlitten oder zu Fuss benutzt werden kann. Im Idealfall wird gleichzeitig mit dem ersten Schneefall begonnen und das Ruttnern kontinuierlich fortgesetzt, so dass ein fester und tragfähiger Pfad in der gleichen Höhe wie der umliegende Schnee entsteht. Dadurch können keine Schneeverwehungen entstehen.[1]

„Rutner werden genannt die Fuhrleut in Graubündten, welche aus dem Hochgericht Davos in das Engadin und aus dem Engadin in gedachtes Hochgericht verschiedne Wahren und Notwendigkeiten mit harten Bemühungen und vieler Lebensgefahr wegen den Lauwinen etc. führen und schlitten.“

Hans Jacob Leu: Allgemeines helvetisches, eydgenößisches oder schweitzerisches Lexicon[2]

Im Winter 1985 wurde auf diese Weise von der Trainkolonne II/42 der Grenzbrigade 12 der Schweizer Armee erstmals nach über 100 Jahren wieder der Scalettapass geöffnet.[3]

Siehe auch

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Literatur

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  • Heini Hofmann: Ruttnern, eine uralte Schneepfadtechnik. In: Bündner Jahrbuch, N.F., Band 30 (1988), S. 77–83.
  • Wilhelm Mark: Winterausbildung: Das Ruttnern. In: Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift, Band 130 (1964), Heft 2, S. 88–89.

Einzelnachweise

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  1. a b Heini Hofmann: Trainpferde auf historischen Saumpfaden - ein Epilog. Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 03/2018, Seite 40–43
  2. Hans Jacob Leu: Allgemeines helvetisches, eydgenößisches oder schweitzerisches Lexicon. 20 Teile. Zürich 1747/65. Hans Jakob Holzhalb: Supplement zu dem allgemeinen helvetisch-eidgenößischen oder schweizerischen Lexicon. 6 Teile. Zürich 1786/95.
  3. Heini Hofmann: Moderner Train auf historischen Saumpfaden. NZZ vom 23. März 1985