Sâi, alte Schreibweise Sîi [ˈsɨi] (veraltet Sâini; deutsch Scheindorf, ungarisch Szinfalu), ist ein Dorf ohne Gemeindestatus im Kreis Satu Mare in Rumänien. Es ist Teil der Gemeinde Valea Vinului.

Sâi
Scheindorf
Szinfalu

Hilfe zu Wappen
Sâi (Rumänien)
Sâi (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Sathmar
Kreis: Satu Mare
Gemeinde: Valea Vinului
Koordinaten: 47° 41′ N, 23° 7′ OKoordinaten: 47° 40′ 57″ N, 23° 7′ 7″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Einwohner: 547 (2002)
Postleitzahl: 447348
Telefonvorwahl: (+40) 02 61
Kfz-Kennzeichen: SM
Struktur und Verwaltung
Gemeindeart: Dorf

Der Ort ist auch unter den rumänisch veralteten Bezeichnungen Sin und Săi und der ungarischen Szénfalu bekannt.[1]

Geographische Lage

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Am nordöstlichen Rand der Ungarischen Tiefebene südlich des Someș, im historischen Stuhlbezirk Erdőd des Sathmarer Komitats, befindet sich der Ort an der Dorfstraße (drum comunal) DC 92 etwa sieben Kilometer südwestlich vom Gemeindezentrum entfernt.

Geschichte

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Das Dorf wurde als Scheindorf von angeworbenen Oberschwaben, die auf Initiative von Alexander Károlyi in diese Region kamen auf damalig ungarischem Gebiet um 1820 gegründet. Um 1820 betrug die Bevölkerungsgröße 413 katholische Personen. Durch den Friedensvertrages von Trianon gelangte das Gebiet der Sathmarer Schwaben mit Scheindorf zu Rumänien. Bis 1940 gab es ein friedliches Nebeneinander zwischen allen Bewohnern des Dorfes, welches auf über 1000 Einwohner gewachsen war.

Bevölkerung

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Die Bevölkerung des Ortes entwickelte sich wie folgt:[2]

Volkszählung Ethnische Zusammensetzung
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche andere
1880 720 155 56 510 -
1930 1.095 260 23 760 52
1977 904 562 11 330 1
1992 546 440 1 67 38
2002 575 531 11 13 20

Seit 1880 wurde im Dorf Sâi die höchste Einwohnerzahl (1.156) – gleichzeitig die der Deutschen (794) – wurde 1941 ermittelt. Die höchste Bevölkerungszahl der Rumänen (612) wurde 1966 und die der Roma (38) 1992 registriert. Des Weiteren bekannten sich 1930 sieben als Slowaken, 2002 zwei als Ukrainer, 1966 und 1977 einer als Serbe.

Ein Großteil der schwäbischen Einwohner verließ auf Geheiß der Wehrmacht im Oktober 1944 das Dorf. Heute lebten in Sâi Rumänen, Ungarn, Roma und Rumäniendeutsche.

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Einzelnachweise

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  1. Wörterbuch der Ortschaften in Siebenbürgen
  2. Volkszählung, letzte Aktualisierung am 3. März 2010 (Memento des Originals vom 12. September 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kia.hu (ungarisch; PDF; 1,1 MB)