Søren W. Gersting
Søren W. Gersting (* 6. Dezember 1971 in Wittmund)[1] ist ein deutscher Unternehmer und Mediziner. Er ist Hochschullehrer am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf im Bereich Pädiatrie.
Leben und Werdegang
BearbeitenNach dem Abitur am Theodor-Heuss-Gymnasium in Göttingen studierte Gersting zunächst Ökonomie und Philosophie, ehe er zum Sommersemester 1993 ein Medizinstudium an der Justus-Liebig-Universität Gießen begann. Später im Jahr 1993 wechselte er an die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU München), wo er im Jahr 2000 sein Medizinstudium abschloss.[1] 2003 wurde er an der LMU München für seine Dissertation mit dem Titel Einfluss extrazellulärer Faktoren auf Struktur und Funktion nichtviraler Genvektoren zum Doktor der Medizin promoviert.[2] Parallel begann er am Dr. von Haunerschen Kinderspital in München ab 2000 zunächst als Arzt im Praktikum, ab 2002 als Assistenzarzt zu arbeiten.[1]
Gersting blieb als Arzt am Dr. von Haunerschen Kinderspital, das zugleich die Kinderuniversitätsklinik in München ist, und arbeitete in der Forschungsabteilung für Molekulare Pädiatrie.[3] Gemeinsam mit Ania Muntau leitete er ab 2014 ein mit 1,9 Millionen Euro gefördertes Forschungsprojekt, das die Erforschung medikamentöser Therapien zur Behandlung von Kindern mit seltenen und insbesondere genetischen Erkrankungen zum Ziel hatte.[4]
2018 nahm Gersting den Ruf an das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) auf die W3-Professur für Pädiatrische Forschung in der Kinder- und Jugendmedizin an.[5] Am Universitätsklinikum ist Gersting am Zentrum für Geburtshilfe, Kinder- und Jugendmedizin in der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin tätig.[6] Ab Frühling 2020 war er Mitleiter einer Studie, welche Hamburger Kinder und Jugendliche auf COVID-19-Infektionen untersuchte, um Schlüsse auf die Häufigkeit und Schwere einer Infektion mit dem Virus bei Heranwachsenden ziehen zu können.[7][8][9] Ein Schwerpunkt seiner Forschung sind genetisch bedingte Proteinfehlfaltungserkrankungen.[10][11] 2022 gründeten Gersting und Muntau die Iniuva GmbH, ein Unternehmen für die Erforschung und Behandlung von seltenen genetischen Erkrankungen. Das konzernunabhängige Unternehmen soll die Entwicklung neuer Wirkstoffe durch KI-gestützte Verfahren vorantreiben.[12]
Bibliografie (Auswahl)
Bearbeiten- Einfluss extrazellulärer Faktoren auf Struktur und Funktion nichtviraler Genvektoren. München 2003. Dissertation.
- Mit Kemter, Kristina u. a.: Loss of function in phenylketonuria is caused by impaired molecular motions and conformational instability. In: American Journal of Human Genetics. Band 83, Nummer 1, Juli 2008, S. 5–17, ISSN 1537-6605. doi:10.1016/j.ajhg.2008.05.013. PMID 18538294.
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Søren W. Gersting im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Wissenschaftlerprofil von Søren W. Gersting auf der Webseite des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Søren Gersting: Einfluss extrazellulärer Faktoren auf Struktur und Funktion nichtviraler Genvektoren. (PDF) In: Ludwig-Maximilians-Universität München. 2003, S. 94, abgerufen am 16. Juni 2024.
- ↑ Hochschulschrift von Gersting, Soeren W. In: Ludwig-Maximilians-Universität München. Abgerufen am 16. Juni 2024.
- ↑ München-Nord: Firma Stang unterstützt medizinische Forschung. In: Münchner Wochenanzeiger. 8. Januar 2013, abgerufen am 17. Juni 2024.
- ↑ Allianz forscht gegen seltenen Kinderkrankheiten. In: Ärzte Zeitung. 29. Juli 2014, abgerufen am 16. Juni 2024.
- ↑ Habilitationen und Berufungen Juli 2018. Juli 2018, abgerufen am 16. Juni 2024.
- ↑ Gersting, Søren Waldemar. In: Universität Hamburg. Abgerufen am 17. Juni 2024.
- ↑ Erste Ergebnisse der Corona-Studie zu Kinder und Jugendlichen. In: hamburg-business.com. 23. Juni 2020, abgerufen am 16. Juni 2024.
- ↑ Oliver Hollenstein: So will das UKE rausfinden, wie Kinder Corona verbreiten. In: Die Zeit. 14. Mai 2020, abgerufen am 17. Juni 2024.
- ↑ Nike Heinen: Corona in Hamburg – die Zwischenbilanz. In: Die Zeit. 1. Juli 2020, abgerufen am 17. Juni 2024.
- ↑ Søren W. Gersting, Kristina F. Kemter, Michael Staudigl, Dunja D. Messing, Marta K. Danecka, Florian B. Lagler, Christian P. Sommerhoff, Adelbert A. Roscher, Ania C. Muntau: Loss of function in phenylketonuria is caused by impaired molecular motions and conformational instability. In: American Journal of Human Genetics. Band 83, Nr. 1, Juli 2008, ISSN 1537-6605, S. 5–17, doi:10.1016/j.ajhg.2008.05.013, PMID 18538294, PMC 2443833 (freier Volltext) – (nih.gov [abgerufen am 5. Juli 2024]).
- ↑ Ania C. Muntau, João Leandro, Michael Staudigl, Felix Mayer, Søren W. Gersting: Innovative strategies to treat protein misfolding in inborn errors of metabolism: pharmacological chaperones and proteostasis regulators. In: Journal of Inherited Metabolic Disease. Band 37, Nr. 4, Juli 2014, ISSN 0141-8955, S. 505–523, doi:10.1007/s10545-014-9701-z (wiley.com [abgerufen am 5. Juli 2024]).
- ↑ Beschleunigte Wirkstoffentwicklung mit KI für Therapien bei seltenen Erkrankungen. In: Life Science Nord. Abgerufen am 17. Juni 2024.
Personendaten | |
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NAME | Gersting, Søren W. |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mediziner |
GEBURTSDATUM | 6. Dezember 1971 |
GEBURTSORT | Wittmund |