Südliche Zylinderwindelschnecke

Art der Gattung Truncatellina

Die Südliche Zylinderwindelschnecke (Truncatellina callicratis) ist eine Schneckenart der Familie der Windelschnecken (Vertiginidae) aus der Unterordnung der Landlungenschnecken (Stylommatophora).

Südliche Zylinderwindelschnecke

Südliche Zylinderwindelschnecke (Truncatellina callicratis)

Systematik
Unterordnung: Landlungenschnecken (Stylommatophora)
Überfamilie: Pupilloidea
Familie: Windelschnecken (Vertiginidae)
Unterfamilie: Vertigininae
Gattung: Truncatellina
Art: Südliche Zylinderwindelschnecke
Wissenschaftlicher Name
Truncatellina callicratis
(Scacchi, 1833)

Merkmale

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Das zylindrische Gehäuse der Südlichen Zylinderwindelschnecke ist 1,6 bis 2,2 mm hoch und 0,7 bis 0,9 mm breit. Die Windungen sind mäßig gewölbt und durch eine tiefe Naht voneinander abgesetzt. Die Oberfläche ist mit schwachen, unregelmäßigen Rippen versehen. Bei manchen Exemplaren kann das Gehäuse auch annähernd glatt sein. tiefer. Die Mündung ist eiförmig, geringfügig höher als breit. Der Mündungsraum ist schwach verstärkt und nur wenig umgebogen, besonders am Basal- und Spindelrand. Bei der typischen Form liegen drei Zähne tief in der Mündung, ein Parietal-, Columellar- und Palatalzahn. Der Palatal-Zahn ist in der Regel in der Frontalansicht gut sichtbar. Die Zähne können in manchen Populationen auch mehr oder weniger reduziert sein, oder fehlen ganz. In solchen Fällen ist das Gehäuse von der Zylinderwindelschnecke (Truncatellina cylindrica) kaum zu unterscheiden.

Ähnliche Arten

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Das Gehäuse ähnelt stark den Gehäusen der Wulstigen Zylinderwindelschnecke (Truncatellina costulata) und der Zylinderwindelschnecke (Truncatellina cylindrica). Das Gehäuse der Zylinderschnecke ist ganz leicht konisch ist. Bei der Wulstigen Zylinderwindelschnecke ist der Mundsaum breiter. Die Zylinderwindelschnecke besitzt keine in die Mündung hinein ragende Zähne. Allerdings gibt es bei der Südlichen Zylinderschnecke auch Populationen mit schwach ausgebildeten oder sogar fehlenden Zähnen. Solche Exemplare sind nur schwer voneinander zu unterscheiden.

Geographische Verbreitung und Lebensraum

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Die Art kommt sehr zerstreut von Spanien im Westen bis in den Kaukasus, Zentralasien und Pakistan[1] vor. Im Süden reicht das Areal bis Algerien, im Norden bis nach Süddeutschland und Südengland. In der Schweiz steigt die Art bis auf 2200 m über Meereshöhe. In England kommt sie vor allem an den Küsten vor.

Die Art lebt auf sehr trockenen Kalkmagerrasen an offenen, felsigen Hängen. In Südengland kommt die Art auch auf Kliffs und in alten Steinbrüchen vor.

Taxonomie

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Das Taxon wurde 1833 von Arcangelo Scacchi als Turbo callicratis erstmals beschrieben.[2] Die Fauna Europaea verzeichnet folgende Synonyme:[3]

  • Vertigo dinii De Stefani, 1883[4]
  • Vertigo callicratis subvar. marcuccii De Stefani, 1883[4]
  • Vertigo callicratis forma nodosaria De Stefani, 1883[4]
  • Pupa rivierana Benson, 1854[5]
  • Vertigo callicratis subvar. simii De Stefani, 1883[4]
  • Pupa strobeli Gredler, 1853[6]
  • "? zanellia Benoit, 1858"[7][Anmerkung 1]

sowie Kerney et al. (1983):

  • Truncatellina rivierana britannica Pilsbry, 1920[8]

Gefährdung

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Die Art ist in Deutschland vom Aussterben bedroht und wird daher in der Gefährdungskategorie 1 gelistet.[9]

Literatur

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  • Michael P. Kerney, R. A. D. Cameron & Jürgen H. Jungbluth: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. 384 S., Paul Parey, Hamburg & Berlin 1983, ISBN 3-490-17918-8 (S. 90)
  • Francisco W. Welter-Schultes: European non-marine molluscs, a guide for species identification = Bestimmungsbuch für europäische Land- und Süsswassermollusken. A1-A3 S., 679 S., Q1-Q78 S., Göttingen, Planet Poster Ed., 2012, ISBN 3-933922-75-5, ISBN 978-3-933922-75-5 (S. 121)
  • Vollrath Wiese: Die Landschnecken Deutschlands. 352 S., Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2014, ISBN 978-3-494-01551-4 (S. 62)

Einzelnachweise

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  1. Beata M. Pokryszko, Kurt Auffenberg, Jaroslav Č. Hlaváč, Fred Naggs: Pupilloidea of Pakistan (Gastropoda: Pulmonata): Truncatellininae, Vertigininae, Gastrocoptinae, Pupillinae (In Part). Annales Zoologici, 59(4): 423-458, 2009 doi:10.3161/000345409X484847.
  2. Arcangelo Scacchi: Osservazioni zoologiche. S. 1–27, Napoli 1833. Online bei www.biodiversitylibrary.org (S. 11)
  3. Fauna Europaea: Truncatellina callicratis
  4. a b c d Carlo de Stefani: Molluschi viventi nelle Alpi Apuane nel Monte Pisano e nell'Appennino adiacente. S. 11–239, Taf.9, Siena, Bargellini 1883. Siena; 1883
  5. W. H. Benson: Characters of a new European Pupa, and of a new Australian Bulimus. Annals and Magazine of Natural History, 2. Serie, 13: 97-99, London 1853 Online bei www.biodiversitylibrary.org
  6. Online bei Bayerische Staatsbibliothek digital (S. 48)
  7. Luigi Benoit, Nicola Tiberi: Illustrazione sistematica critica iconografica de' testacei estramarini della Sicilia ulteriore e delle isole circostanti, di Luigi Benoit ... aggiuntavi la descrizione di alcuni testacei marini nuovi o poco conosciuti del Mediterraneo, di Nicola Tiberi. Neapel, Stabilimento tipografico del Cav. Gaetano Nobile, 1857-62 Online bei www.biodiversitylibrary.org (S. 195), bzw. Taf.5, Fig.10
  8. Henry Augustus Pilsbry & C. M. Cooke: Manual of Conchology. Second Series: Pulmonata, 25. Pupillidæ (Gastrocoptinæ, Vertigininæ). S.I-IX (= 1-9), S. 1–401, Taf. 1–34, Philadelphia. Online bei archive.org (S. 77)
  9. J. H. Jungbluth, D. von Knorre (unter Mitarbeit U. von Bössneck, K. Groh, E. Hackenberg, H. Kobialka, G. Körnig, H. Menzel-Harloff, H.-J. Niederhöfer, S. Petrick, K. Schniebs, V. Wiese, W. Wimmer, M. L. Zettler): Rote Liste der Binnenmollusken [Schnecken (Gastropoda) und Muscheln (Bivalvia)] in Deutschland. Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft, 81: 1-28, Frankfurt/M. 2009 PDF (Memento des Originals vom 16. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dmg.mollusca.de (1,3 MB)

Anmerkung

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  1. Die bei Luigi Benoit beschriebene (S. 195) und abgebildete (Taf.5, Fig.10) Helix zanelliana Testa (= Helix zanellia Testa, 1842) ist keine Truncatellina.
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