Südwestflotte (Japanisches Kaiserreich)

Die Südwestflotte des Japanischen Kaiserreichs (japanisch 南西方面艦隊, Nansei Hōmen Kantai), wörtlich Flotte des Südwestbereichs, war eine Flotte der Kaiserlich Japanischen Marine.

Südwestflotte des Japanischen Kaiserreichs

Kyokujitsuki (Flagge) der Kaiserlich Japanischen Marine
Aktiv 10. April 1942 bis 15. September 1945
Staat Japanisches Kaiserreich Japan
Streitkräfte Japan Japanische Streitkräfte
Teilstreitkraft Japan Japanische Marine
Typ Regionalflotte
Unterstellung Kombinierte Flotte
Ehemalige Standorte Manila

Allgemeines

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Seit Beginn des Pazifikkriegs war die Kriegsformation der Kaiserlich Japanischen Marine mehrmals teilweise überarbeitet worden. Am 1. April 1942 wurde eine Änderung in der Formation der 11. Luftflotte durchgeführt, um die landgestützte Lufteinheit im Südpazifikraum zu verstärken. Im Anschluss daran, zusammen mit dem Übergang der Kombinierten Flotte zu den Operationen der zweiten Stufe am 10. April, wurde die Formation während des Krieges grundlegend überarbeitet.

Vom Imperialen Hauptquartier in Tokio wurde die Südwestflotte neu aufgestellt um das Kommando über die aktuelle 1., 2. und 3. Südlichen Expeditionsflotten zu übernehmen. Der Kommandant der Südwestflotte Vizeadmiral Takahashi Ibō[1] wurde gleichzeitig zum Oberbefehlshaber der 2. Südlichen Expeditionsflotte ernannt. Zur Verstärkung der Nachschublinien wurden zeitgleich die 1. und 2. Eskorteinheit neu gebildet und jeweils in die Südwestflotte und die 4. Flotte eingegliedert.[2][3]

Vizeadmiral Takahashi Ibō übernahm damit das Kommando über die Operationen im Gebiet südwestlich von Japan. Er sollte mit den Einheiten der Südwestflotte sowie den ihm unterstellten Luft- und Bodentruppen die Invasion, Besetzung und Verteidigung der Philippinen, Französisch-Indochinas, Malayas und Niederländisch-Indiens koordinieren.

Am 10. April um 09:10 Uhr schrieb Vizeadmiral Takahashi, im Zusammenhang mit dem Übergang zur Phase zwei der Streitkräfte die folgenden Anweisungen an die Einheiten unter seinem Kommando im Geheimtelegramm Nr. 660:[2]

„An diesem Punkt, an dem die Operationen der ersten Stufe größtenteils abgeschlossen sind, die Südliche Einsatzgruppe aufgelöst und die neue Flotte für den Südwestbereich gebildet wurde, wurde mir die schwere Verantwortung als Oberbefehlshaber dieser Flotte übertragen. Es ist meine ernsthafte Hoffnung, meiner großen Verantwortung gerecht zu werden, indem ich die richtigen Taktiken umsetze und die richtigen Kämpfe gegen alle konstituierenden Flotten führe. Meiner Ansicht nach sind Invasionsoperationen einfach, während langfristige Holdout-Operationen schwierig sind. Ganz zu schweigen davon, dass alle Kräfte zusammenarbeiten und sich vereinen müssen, ihren starken Kampfgeist weiter stärken und feindliche Gegenoffensiven präventiv und perfekt blockieren müssen, hoffe ich, dass [alle] aggressiv danach streben, den Feind zu besiegen, indem sie immer jede Gelegenheit nutzen und angesichts der Eigenschaften von diesen Operationen weiterhin eng mit dem Heer zusammenarbeiten, der wahren Bedeutung der gemeinsamen Operationen des Heeres und der Marine angemessen Rechnung tragen und so ihre Aufgaben vorbehaltlos erfüllen.“

Vizeadmiral Takahashi Ibō

Einsätze der Südwestflotte

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Der Schwere Kreuzer Chōkai, das Flaggschiff von Vizeadmiral Mikawa Gun’ichi

Ende Oktober 1944 erlitten die Einheiten der Südwestflotte unter dem Befehl von Vizeadmiral Mikawa Gun’ichi schwere Verluste bei der See- und Luftschlacht im Golf von Leyte. Während der folgenden Rückeroberung der Philippinen durch die alliierten Streitkräfte wurde das Hauptquartier der Südwestflotte auf den Philippinen isoliert und die 10. Regionalflotte wurde in Singapur gegründet, um das operative Kommando über ihre überlebenden Streitkräfte zu übernehmen. Eine Ausnahme bildete die 3. Südliche Expeditionsflotte, die ebenfalls auf den Philippinen eingeschlossen war. Bei den heftigen Kämpfen auf den Philippinen, insbesondere in Manila, auf Cebu und Mindanao, wurden die überlebenden Elemente der Südwestflotte und der 3. Südlichen Expeditionsflotte, nun unter dem Kommando von Vizeadmiral Okawauchi Denshichi bis Ende Mai 1945 größtenteils ausgelöscht.

Oberbefehlshaber

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Nr. Dienstgrad und Name Bild Amtszeit
Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit
1. Vizeadmiral Takahashi Ibō   10. April 1942 15. September 1942
2. Vizeadmiral Takasu Shirō[4]   15. September 1942 18. Juni 1944
3. Vizeadmiral Mikawa Gun’ichi[5]   18. Juni 1944 1. November 1944
4. Vizeadmiral Okawauchi Denshichi 1. November 1944[6] 15. September 1945

Chef des Stabes

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Nr. Dienstgrad und Name Amtszeit
Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit
1. Vizeadmiral Toshihisa Nakamura 10. April 1942 10. Oktober 1942
2. Vizeadmiral Takeo Tada 10. Oktober 1942 15. März 1944
3. Konteradmiral Hidehiko Nishio 15. März 1944 1. November 1944
4. Vizeadmiral Kaoru Arima 1. November 1944 6. September 1945

Siehe auch

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Literatur

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  • Emmanuel Marie Auguste Andrieu d'Albas: Death of a Navy: Japanese Naval Action in World War II. Devin-Adair Company, 1957, ISBN 978-0-8159-5302-9 (englisch).
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Einzelnachweise

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  1. Kent G. Budge: Takahashi Ibo. In: The Pacific War Online Encyclopedia. Abgerufen am 15. Mai 2022 (englisch).
  2. a b Willem Remmelink: The Operations of the Navy in the Dutch East Indies and the Bay of Bengal. In: Compiled by The War History Office of the National Defense College of Japan (Hrsg.): War History Series. Volume 26. Leiden University Press, ISBN 978-90-8728-280-6, S. 656 ff. (englisch, cortsfoundation.org [PDF; abgerufen am 24. März 2021] Originaltitel: 蘭印・ベンガル湾方面海軍進攻作戦 [Ran-In Bengaru-wan Hōmen Kaigun Shinkō Sakusen] Tokyo 1969.).
  3. Kent G. Budge: Japanese Order of Battle, Part 2. In: The Pacific War Online Encyclopedia. Abgerufen am 15. Mai 2022 (englisch).
  4. Kent G. Budge: Takasu Shiro. In: The Pacific War Online Encyclopedia. Abgerufen am 15. Mai 2022 (englisch).
  5. Kent G. Budge: Mikawa Gunichi. In: The Pacific War Online Encyclopedia. Abgerufen am 15. Mai 2022 (englisch).
  6. Allyn D. Nevitt: The TA Operations to Leyte, Part I. In: www.combinedfleet.com. 1996, abgerufen am 16. Mai 2022 (englisch).