SCATHA
SCATHA (Spacecraft Charging at High Altitude) oder auch P78-2 war ein Forschungssatellit der United States Air Force, der am 30. Januar 1979 um 21:42 Uhr UTC mit einer Delta 2914 von Launch Complex 17 B der Cape Canaveral Air Force Station[1] in eine elliptische Transferbahn zwischen 185 km und knapp 44.000 km Höhe mit 28° Inklination zum Äquator gestartet wurde. Von dort gelangte SCATHA mit ihrem eigenen Antrieb bis zum 1. April 1979 in eine quasistationäre Umlaufbahn in etwa 28.000 km bis etwa 42.000 km Höhe mit etwa 8,0° Inklination zum Äquator.[2] Es war der 148. Start einer Delta-Rakete.[3]
SCATHA | |
---|---|
Typ: | Forschungssatellit |
Land: | Vereinigte Staaten |
Betreiber: | US Air Force |
COSPAR-ID: | 1979-007A |
Missionsdaten | |
Masse: | 360 kg |
Größe: | 1,7 m Durchmesser, 1,8 m Höhe |
Start: | 30. Januar 1979, 21:42 UTC |
Startplatz: | Cape Canaveral LC 17B |
Trägerrakete: | Delta 2914 629/D148 |
Status: | inaktiv |
Bahndaten | |
Umlaufzeit: | 1416 min |
Bahnneigung: | 8,3° |
Apogäumshöhe: | 42000 km |
Perigäumshöhe: | 28000 km |
SCATHA wurde gestartet, um die elektrische Aufladung von Satelliten in der Erdmagnetosphäre und ihre Entstehung zu erforschen, die zu zerstörerischen elektrischen Entladungen führen können. Dazu untersuchte SCATHA auch die Erdmagnetosphäre. Auch sollte festgestellt werden, wie sich Satelliten gegen Entladungen schützen lassen.
SCATHA war ein von Martin Marietta gebauter spinstabilisierter, trommelförmiger Satellit mit 1,7 m Durchmesser und 1,8 m Höhe. SCATHA hatte drei Ausleger von 3 m Länge, einen mit 2 m Länge und einen mit 7 m Länge. Der obere und untere Teil von SCATHAs Mantel war mit Solarzellen belegt. Am mittleren Bereich waren die ausklappbaren Ausleger befestigt, die beim Start zusammengeklappt nach oben, bzw. auch noch nach unten zeigten. Die Ausleger klappten in die Äquatorebene von SCATHA aus, so dass sie senkrecht auf der Spinachse standen. Auf dem Zentrum der Oberseite von SCATHA stand eine Antenne, durch die die Rotationsachse von SCATHA verlief. Daneben gab es noch eine ausfahrbare Stabantenne, die parallel zu den Auslegern ausgefahren wurde und von einem zum anderen Ende 101,7 m lang ist.[1][4] SCATHA rotiert zur Stabilisierung mit 1 Umdrehung/min um die eigene Achse und hat acht Korrekturtriebwerke, die aus zwei Tanks mit Hydrazin versorgt werden. Die Solarzellen erzeugen 290 Watt, und die Datenübertragung erfolgte im S-Band. Der 360 kg schwere SCATHA Satellit hatte 12 wissenschaftliche Experimente mit einem Gesamtgewicht von 87 kg an Bord. Diese verbrauchen 110 Watt der elektrischen Leistung. Die für ein Jahr geplante Mission konnte fast auf zehn Jahre verlängert werden,[5] obwohl zwei der Experimente kurz nach der Aktivierung ausfielen.
Hauptquellen
Bearbeiten- SCATHA (P78-2) auf Gunter’s Space Page (englisch)
- SCATHA in der Encyclopedia Astronautica (englisch)
Weblinks
Bearbeiten- Spacecraft Charging AT High Altitude (SCATHA) ( vom 19. Juni 2001 im Internet Archive) (englisch)
- Data Recovery From SCATHA Satellite ( vom 4. März 2016 im Internet Archive) (PDF, 5 MB, 204 Seiten, englisch)
- SCATHA Environmental Atlas PDF 5,5 MB (englisch)
- JPL Mission and Spacecraft Library: SCATHA, Spacecraft Charging at High Altitude (englisch)
- Artikel über Spacecraft Charging (englisch)
- The Encyclopedia of Science: SCATHA (Spacecraft Charging At High Altitudes) (englisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b STP P78-2 im NSSDCA Master Catalog, abgerufen am 13. Februar 2012 (englisch).
- ↑ The RAE Tables of artificial satellites: 1979 (MS Word; 196 kB)
- ↑ B. Stanek: Raumfahrtlexikon, Halwag Verlag, Bern (1983), ISBN 3-444-10288-7, Seite: 69
- ↑ Spacecraft Charging. (PDF) In: Crosslink Winter 2008/2009. The Aerospace Corporation, 2008, S. 18, archiviert vom am 14. November 2017; abgerufen am 12. Juni 2014 (englisch, siehe Bild).
- ↑ George Paulikas: The Aerospace Laboratories: 50 Years of Science in Support of National Security Space. In: Crosslink Volume 11, Number 1. The Aerospace Corporation, 2010, archiviert vom am 14. November 2017; abgerufen am 12. Juni 2014 (englisch).