Die Klasse N1 war eine Baureihe von sechs Schlepptenderlokomotiven, die von der South Eastern and Chatham Railway (SECR) entwickelt wurde. Die erst Lokomotive wurde jedoch erst nach der Reorganisation der britischen Eisenbahngesellschaften bei der Southern Railway (SR) in Dienst gestellt, die fünf weitere Lokomotiven nachbaute. Diese leichten, leistungsfähigen Mehrzwecklokomotiven stellten die Dreizylindervariante der Klasse N dar und konnten sowohl im Personenverkehr als auch vor schnellen Güterzügen eingesetzt werden.

SECR-Klasse N
Vorserienlokomotive Nr. A822 kurz nach Fertigstellung
Vorserienlokomotive Nr. A822 kurz nach Fertigstellung
Vorserienlokomotive Nr. A822 kurz nach Fertigstellung
Nummerierung: SR: A822, A876–A880
SR ab 1928:
1822, 1876–1880
BR:
31822, 31876–31880
Anzahl: 6
Hersteller: SECR-Werkstätte Ashford,
Royal Arsenal, Woolwich
Baujahr(e): 1923, 1930
Ausmusterung: 1962
Bauart: 1’C h3
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 17.620 mm
(57 ft 958 in)
Höhe: 3835 mm (12 ft 7 in)
Breite: 2690 mm (8 ft 10 in)
Kuppelachsradstand: 4725 mm (15 ft 6 in)
Gesamtradstand: 7.420 mm (24 ft 4 in)
Radstand mit Tender: 14.560 mm
(47 ft 914 in)
Dienstmasse mit Tender: A822: 108,4 t
(106 ton 13 cwt)
Anfahrzugkraft: 123 kN (27.695 lbf)
Kuppelraddurchmesser: 1676 mm (5 ft 6 in)
Laufraddurchmesser: 940 mm (3 ft 1 in)
Steuerungsart: Walschaerts für alle Zylinder, Ausnahme A822: Holcroft für Innenzylinder
Zylinderanzahl: 3
Zylinderdurchmesser: 406 mm (16 in)
Kolbenhub: 660 mm (26 in)
Kesselüberdruck: 13,8 bar (200 lbf/in²)
Anzahl der Heizrohre: 173
Anzahl der Rauchrohre: 21
Rostfläche: 2,32 m² (25 sq ft)
Strahlungsheizfläche: 12,5 m² (135 sq ft)
Rohrheizfläche: 129,2 m²
(1390.6 sq ft)
Überhitzerfläche: 26,4 m² (285 sq ft)
Verdampfungsheizfläche: 141,7 m²
(1525.6 sq ft)
Wasservorrat: A822:
15,9 m³ (3500 imp gal)
A876–A880:
18,2 m³ (4000 imp gal)
Brennstoffvorrat: 5 t
Lokbremse: Direktwirkende Dampfbremse
Kupplungstyp: Schraubenkupplung

Der Entwurf der Lokomotive der Bauart 1’C h3 stammt von Richard Maunsell, dem Chief Mechanical Engineer (CME) der SECR. Im Vergleich zur N-Klasse waren die Lokomotiven nicht leistungsfähiger, konnten jedoch auf der Hastings Line mit eingeschränktem Tunnelprofil eingesetzt werden, da ihre Zylinder etwas kleiner waren. Dies war auch der Grund, weshalb Maunsell fünf weitere Lokomotiven bauen ließ.

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Lokomotiven weiter bei British Railways im Einsatz und wurden bis zur Elektrifizierung vor den im Sommer an Samstagen verkehrenden Entlastungszügen an die Küste von Kent eingesetzt. Nach der Elektrifizierung wurde die alle Lokomotiven der N1-Klasse nach Tonbridge verlegt, wo sie die Strecke bis Redhill, die Brighton Main Line und andere Teile der Central Section der ehemaligen Southern Region bedienten. 1962 wurden schließlich alle Lokomotiven ausgemustert.[1]

Die Klasse N1 war die Dreizylindervariante der Klasse N. Im Gegensatz zu den zwei Zylindern der N-Klasse verfügten die Lokomotiven der Klasse N1 über einen zusätzlichen Zylinder, dessen Triebwerk im Rahmen zwischen den Kuppelrädern angeordnet war. Alle drei Zylinder hatten den gleichen Durchmesser von 406 mm (16 in), was 76 mm (3 in) kleiner war als der Durchmesser der Zylinder der N-Klasse. Die Vorserienlokomotive A822 war mit einer Holcroft-Steuerung für den Innenzylinder ausgestattet, die den Schieberantrieb von den Voreilhebeln der Walschaerts-Steuerung des Außenzylinder abnahm. Die Bewegung wurde von Schubstangen, die außen an den Zylindern vorbei führten, zu einem hinter der Pufferbohle liegenden Hebel gebracht, der den Schieber des Innenzylinders antrieb. Bei den Serienlokomotiven erhielten alle drei Zylinder die Walschaerts-Steuerung, wobei die Vorserienlokomotive später an die Serienlokomotiven angepasst wurde. Äußerlich ähnelte das Erscheinungsbild der Lokomotive stark der Klasse N, wobei der Hauptunterschied die klobig wirkende, nach oben verlängerte Pufferbohle war. Zudem waren die Außenzylinder für das Auge kaum erkennbar kleiner. Wie bei den Lokomotiven der Klasse N wurden später niedrige Windleitbleche angebracht.[1]

 
Unterschiedliche Ausbildung der Frontpartie bei der N1-Klasse (links) und der N-Klasse (rechts)

Nummernliste

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SR-Nummer bei Ablieferung SR-Nummer ab 1928 BR-Nummer Baujahr Ausmusterung
A822 1822 31822 1923 1962
A876 1876 31876 1930 1962
A877 1877 31877 1930 1962
A878 1878 31878 1930 1962
A879 1879 31879 1930 1962
A880 1880 31880 1930 1962
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Commons: SECR-Klasse N – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b SR Maunsell N1 class 2-6-0. In: Southern Railway E-Mail Group. Abgerufen am 25. Oktober 2024.