Der Hauptbahnhof Saarlouis ist der einzige Bahnhof auf dem Stadtgebiet der saarländischen Kreisstadt Saarlouis. Er liegt an der Saarstrecke zwischen Trier und Saarbrücken auf dem Gebiet des Stadtteils Roden, etwa 1 km nördlich der Stadtmitte.
Saarlouis Hauptbahnhof | |
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Daten | |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 3 |
Abkürzung | SSLS |
IBNR | 8005247 |
Preisklasse | 3[1] |
Eröffnung | 19. Dezember 1909 |
bahnhof.de | Saarlouis-Hbf-1020248 |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Saarlouis |
Land | Saarland |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 49° 19′ 40″ N, 6° 45′ 1″ O |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe im Saarland |
Geschichte
BearbeitenDer erste Bahnhof auf dem Territorium des heutigen Saarlouis wurde im Zuge des Baus der Saarstrecke am 16. Dezember 1858 in Fraulautern eröffnet.[3] Saarlouis selber war dadurch allerdings von Eisenbahnverkehr abgeschnitten, was die wirtschaftliche Entwicklung behinderte und die Stadt hinter die Nachbargemeinden Dillingen und Bous zurückwarf. Dies führte zunächst zum Bau der Straßen- und Kleinbahnen im Kreis Saarlouis. Außerdem setzte sich die Stadt für den Neubau eines Bahnhofs ein und gemeindete den heutigen Ortsteil Roden ein, um auf dessen Gebiet einen Bahnhof zu errichten.[4] Die Eröffnung des Bahnhofes Saarlouis am heutigen Standort geschah am 19. Dezember 1912.[5] Bis 1945 hieß der Bahnhof „Saarlautern“, bevor er im November 1945 in „Saarlouis“ umbenannt wurde.[6] Ab Mitte der 1960er Jahre wurde der Bahnhof an das elektrische Netz der deutschen Bundesbahn angebunden, nachdem er in Hauptbahnhof umbenannt wurde. Bis 2002 hielten auch Interregios in Saarlouis, seitdem wird der Bahnhof nur noch von Zügen des Regionalverkehrs bedient, da auf der Saarstrecke keine Fernzüge mehr verkehren.
Infrastruktur
BearbeitenDer Saarlouiser Hauptbahnhof verfügt über drei Bahnsteiggleise und drei Gütergleise, die keinen Bahnsteig besitzen. Gleis 1 hat eine Länge von 314 m und eine Höhe von 76 cm, Gleis 2 und 3 sind jeweils 300 m lang und 55 cm hoch.[7] Ein barrierefreier Zugang ist an allen Bahnsteigen möglich. Die Gleise 2 und 3 sind über einen Fußgängertunnel mit Treppe und Fahrstuhl erreichbar. Im Bahnhof befindet sich ein Reisezentrum, vor dem Bahnhof gibt es P+R-Parkplätze, Fahrrad-Stellplätze, Taxi-Stellplätze und Toiletten. Im Rahmen eines Renovierungsprogramms für saarländische Bahnhöfe, das 2012 abgeschlossen wurde, wurde auch das Empfangsgebäude erneuert.[8] 1967 wurde ein Spurplan-Drucktastenstellwerk in Betrieb genommen.[9]
Betrieb
BearbeitenDer Bahnhof wird mittlerweile nur noch von Regionalzügen angefahren. Er liegt im Saarländischen Verkehrsverbund in der Wabe 452.[10] Zum 14. Dezember 2014 trat der größte Fahrplanwechsel seit Einführung des Rheinland-Pfalz-Takts im Jahr 1994 in Kraft. Seitdem verkehren hier folgende Linien:
Linie | Linienbezeichnung | Linienverlauf | Takt |
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RE 1 | Südwest-Express (SÜWEX) | Koblenz – Bullay – Wittlich – Schweich – Trier – Merzig (Saar) – Dillingen (Saar) – Saarlouis – Völklingen – Saarbrücken – St. Ingbert – Homburg (Saar) – Landstuhl – Kaiserslautern – Neustadt (Weinstr) – Ludwigshafen (Rhein) Mitte – Mannheim | 120 min (Kaiserslautern–Mannheim) | 60 min (Koblenz–Kaiserslautern)
RB 70 | Saartal-Bahn | Merzig (Saar) – Dillingen (Saar) – Saarlouis – Völklingen – Saarbrücken – Homburg (Saar) – Kaiserslautern | 60 min |
RB 71 | Saartal-Bahn | Trier – Merzig (Saar) – Dillingen (Saar) – Saarlouis – Völklingen – Saarbrücken – Homburg (Saar) | 60 min |
Vor dem Bahnhof befindet sich ein Busbahnhof mit Busverbindungen in alle Stadtteile Saarlouis, nach Frankreich und nach Lebach. Letztere ersetzt die stillgelegte Primstalbahn.
Literatur
Bearbeiten- Ankunft Saarbrücken Hbf, 150 Jahre Eisenbahn an der Saar, hrsg. v. Chef der Staatskanzlei – Landesarchiv in Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum Saar und dem Stadtarchiv Saarbrücken, bearbeitet von Michael Sander, Saarbrücken 2002.
- Das romantische Nahe- und Saar-Thal, 2. Teil: Die Saarbrücker-Trier-Luxemburger Eisenbahn, ohne Autor, Kreuznach 1864.
- Kurt Harrer: Eisenbahnen an der Saar, Düsseldorf 1984.
- Kurt Hoppstädter: Die Entstehung der saarländischen Eisenbahnen, Veröffentlichungen des Instituts für Landeskunde des Saarlandes 2, Saarbrücken 1961.
- Dieter Lorig und Franz-Josef Weisgerber: Die Eisenbahnen im Landkreis Saarlouis, Erfurt 2016.
- Eckhard Seitz: 130 Jahre Eisenbahndirektion Saarbrücken 1852–1982, Beginn und Entwicklung staatlicher Eisenbahnverwaltung in Südwestdeutschland, Saarbrücken 1982.
- Engelbert Zimmer: Die Saarbrücker Eisenbahnverwaltung im Wandel der Zeit 1847–1957, in: Die Schiene, Mitteilungen für den saarländischen Eisenbahner, Sondernummer, 6. Jahrgang, Saarbrücken 1959.
Weblinks
Bearbeiten- Umfangreiches Archiv mit Dokumenten und Fotos auf rodena.de
- Gleisplan Saarlouis Hauptbahnhof auf den Seiten der Deutschen Bahn (PDF, 192 kB)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bahnhofsentwicklungsprogramm Saarland. Aktueller Stand und Konzeption 2006. (PDF; 2,6 MB) November 2006, S. 13, ehemals im (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 24. Februar 2012. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
- ↑ Abfrage der Kursbuchstrecke 685 bei der Deutschen Bahn.
- ↑ Geschichte von Fraulautern ( vom 29. November 2011 im Internet Archive). Abgerufen am 24. Februar 2012
- ↑ Heute vor 25 Jahren: Der Bahnhof Saarlouis in Dienst gestellt ( vom 7. Dezember 2013 im Internet Archive). Via: saarlouiser-bahnhof.rodena.de. Abgerufen am 24. Februar 2012.
- ↑ Saarlouiser Bahnhof auf rodena.de
- ↑ Reichsbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz (N.F.) vom 19. November 1945, Nr. 14. Bekanntmachung Nr. 127, S. 105.
- ↑ Bahnsteiginformationen Station Saarlouis Hbf ( vom 20. Dezember 2014 im Internet Archive), zuletzt abgerufen am 23. Februar 2012
- ↑ Deutsche Bahn: Konjunkturprogramm abgeschlossen ( vom 29. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)
- ↑ Liste deutscher Stellwerke. Abgerufen am 24. Februar 2012
- ↑ Tarifbestimmungen und Beförderungsbedingungen des Saarländischen Verkehrsverbunds saarVV (PDF; 607 kB) Wabe Saarlouis Hauptbahnhof auf S. 38, zuletzt abgerufen am 23. Februar 2012