Sabine Friedrichson
Sabine Friedrichson (* 13. November 1948 in Hamburg) ist eine deutsche Illustratorin von Kinder- und Jugendbüchern. International bekannt wurde sie vor allem durch ihre Illustrationen der Märchen Hans Christian Andersens. Sie lebt und arbeitet in ihrer Heimatstadt Hamburg.
Leben
BearbeitenSabine Friedrichson wurde im November 1948 in Hamburg geboren. Dort studierte sie ab 1965 das Fach Illustration an der Fachhochschule für Gestaltung und besuchte unter anderem die Illustrationsklasse von Wilhelm Martin Busch. Ihr Studium schloss sie 1970 mit einem Diplom ab.
Seit 1970 arbeitet sie als freischaffende Illustratorin für verschiedene deutsche Verlage, besonders für Beltz & Gelberg. Gleich ihr Debüt, die schwarz-weißen Illustrationen zu den irischen Kindergeschichten im Buch Weißes Pferd, schwarzer Berg von Frederik Hetmann, schaffte es 1971 auf die Auswahlliste zum Deutschen Jugendliteraturpreis. Sie illustrierte sowohl Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur wie Carlo Collodis Pinocchios Abenteuer neu, als auch Werke moderner Autoren wie Peter Härtling. Besonders intensiv beschäftigte sich Friedrichson mit den Werken des Dänen Hans Christian Andersen.
Ihre Illustrationen erschienen in den 1970er Jahren auch in verschiedenen Zeitschriften, beispielsweise in der „Brigitte“ und in „Architektur & Wohnen“. Im Jahr 1979 brachte Friedrichson ihr erstes eigenes Buch mit dem Titel Fundevogel und andere Lieblingsmärchen heraus und gewann damit den Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Ralf Mauer ist sie seit 1980 auch im Bereich der Buchgestaltung tätig. In ihrem zweiten Buch erzählte sie 1995 ein altes englisches Märchen mit ihren Illustrationen neu.[1]
Für ihr Illustrations-Gesamtwerk wurde Sabine Friedrichson im Jahr 2015 mit dem Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises geehrt.[2]
Ausstellungen
BearbeitenDas Bilderbuchmuseum auf Burg Wissem in Troisdorf zeigte vom 19. Oktober bis 30. November 2008 Werke Friedrichsons in einer Ausstellung mit dem Titel Feder, Stein, Papier. Bücher und Bilder von Sabine Friedrichson und brachte hierzu einen Katalog heraus. Rund zehn Jahre später zeigte das Heinrich-Heine-Institut in Düsseldorf vom 17. Dezember 2017 bis zum 18. Februar 2018 die Ausstellung Nussknacker und Mäusekönig mit Original-Zeichnungen, Skizzen und Vorarbeiten der Künstlerin zum gleichnamigen Märchen von E.T.A. Hoffmann.[3] Diese Zeichnungen waren in einem Artikel von Tilman Spreckelsen erstmals 2016 auszugsweise vorab in der F.A.Z. online veröffentlicht worden.[4]
Werke (Auswahl)
BearbeitenIllustrationen
Bearbeiten- 1971 Frederik Hetmann: Weißes Pferd, schwarzer Berg: Irische Kindergeschichten. Beltz & Gelberg, Weinheim 1971, ISBN 978-3-407-80206-4.
- 1972 Edith Nesbit: Psammy sorgt für Abenteuer. Dressler, Berlin 1972, ISBN 978-3-7915-1431-4.
- 1973 Clyde Robert Bulla: Weißer Rabe. Beltz & Gelberg, Weinheim 1973, ISBN 978-3-407-80228-6.
- 1975 Heinz Barüske (Hrsg.): Märchen der Eskimo, Fischer TB, 1975, ISBN 978-3-436-02026-2.
- 1976 Rose Lagercrantz: Es handelt sich um Anna. Oetinger, Hamburg 1976, ISBN 978-3-7891-1741-1.
- 1983 Hans Christian Andersen: Mutter Holunder: 21 Märchen aus dem Teekessel. Beltz & Gelberg, Weinheim 1983, ISBN 978-3-407-80100-5.
- 1983 Peter Härtling: Jakob hinter der blauen Tür. Beltz & Gelberg, Weinheim 1983, ISBN 978-3-407-80121-0.
- 1984 Juri Korinetz: Wolodjas Brüder. Beltz & Gelberg, Weinheim 1984, ISBN 978-3-407-80134-0.
- 1985 Hans Christian Andersen: Märchen. 2 Bände. Beltz & Gelberg, Weinheim 1985, ISBN 978-3-407-80145-6.
- 1986 Carlo Collodi: Pinocchios Abenteuer. Beltz & Gelberg, Weinheim 1986, ISBN 978-3-458-32747-9.
Illustrationen und Text
Bearbeiten- 1979 Fundevogel und andere Lieblingsmärchen. Beltz, Weinheim 1979, ISBN 978-3-407-80552-2.
- 1995 Der Glasball: Ein altes englisches Märchen in Bildern neu erzählt. Beltz & Gelberg, Weinheim 1995, ISBN 3-407-79155-0.
Nominierungen und Auszeichnungen
Bearbeiten- 1971 Auswahlliste des Deutschen Jugendliteraturpreises für die Illustrationen zu Weißes Pferd, schwarzer Berg
- 1979 Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis für Fundevogel und andere Lieblingsmärchen
- 2007 Wildweibchenpreis
- 2015 Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises für ihr Illustrations-Gesamtwerk
Literatur
Bearbeiten- Ottilie Dinges: Nüchterne Phantasie: Die Illustratorin Sabine Friedrichson. In: Arbeitskreis „Das Gute Jugendbuch e. V.“ (Hrsg.): Jugendbuch-Magazin. Band 36, Nr. 2. Janßen, Kleve-Warbeyen 1986, S. 84–87.
- Maria Linsmann (Hrsg.): Feder, Stein, Papier Bücher und Bilder von Sabine Friedrichson; vom 19. Oktober bis 30. November 2008 Museum Burg Wissem, Bilderbuchmuseum der Stadt Troisdorf; [Katalog zur Ausstellung]. Troisdorf Burg Wissem Bilderbuchmuseum, Troisdorf 2008, ISBN 978-3-9809301-0-9.
- Elisabeth Hohmeister: Sabine Friedrichson. In: Stiftung Illustration (Hrsg.): LdI: Lexikon der Illustration im deutschsprachigen Raum seit 1945. Band 1. edition text + kritik, München 2009, ISBN 978-3-86916-024-5, S. 1–5.
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Sabine Friedrichson im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Sabine Friedrichson bei Perlentaucher
- Sabine Friedrichson im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Welt so stille: Sabine Friedrichson – Deutscher Jugendliteraturpreis für das Gesamtwerk – 16.10.2015 – 2/2 auf YouTube, 17. Oktober 2015, abgerufen am 6. Dezember 2018 (Sabine Friedrichson live im Interview auf der Bühne).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Klara Schneider: Kommt mein Fuchs zu Dir. In: Die Zeit. 4. August 1995 (Online [abgerufen am 6. Dezember 2018]).
- ↑ Sabine Friedrichson. Arbeitskreis für Jugendliteratur e. V., abgerufen am 2. Dezember 2019.
- ↑ Ausstellung „Nussknacker und Mausekönig“ im Heinrich-Heine-Institut in Düsseldorf. In: Lesen in Deutschland. Abgerufen am 6. Dezember 2018.
- ↑ Tilman Spreckelsen: Nussknacker und Mäusekönig. In: FAZ.net. 13. Dezember 2016, abgerufen am 6. Dezember 2018.
Personendaten | |
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NAME | Friedrichson, Sabine |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Illustratorin |
GEBURTSDATUM | 13. November 1948 |
GEBURTSORT | Hamburg |