Salomon Kohn (Schriftsteller)
österreichischer Schriftsteller
Salomon Kohn (geboren 8. März 1825 in Prag, Kaisertum Österreich; gestorben 6. November 1904 in Prag)[1] war ein österreichischer Schriftsteller. Er war vor allem bekannt durch seine Prager Ghettogeschichten in mehreren Sammlungen seit 1883.[2]
Leben und Werk
BearbeitenKohn studierte Mathematik und Astronomie. Danach arbeitete er als Observator in der Prager Sternwarte. 1863 übernahm er das väterliche Geschäft. Seine Erzählungen erschienen zuerst unter „S. K.“, später unter vollem Namen. Kohn ist, neben Leopold Kompert, ein Hauptvertreter der deutsch-jüdischen Erzählliteratur seiner Zeit. Die genauen Schilderungen des Lebens im Prager Ghetto verleihen seinen Werken einen bleibenden Rang in der jüdischen Kulturgeschichte Ostmitteleuropas.
Werke (Auswahl)
Bearbeiten- Prager Ghetto-Bilder. Erzählungen. 1884; wieder Reclam, Leipzig 1921. Reclams Universal-Bibliothek, 1825/1826a
- Erzählungen aus dem böhmischen Ghetto. 1896
- David Speyer. Roman. 1896
- Judith Lörrach. Roman. 1897
- Gabriel. 1898
- Gabriele von Glasenapp, Florian Krobb Hgg.: Jüdische Geschichtsbilder aus Böhmen. Kommentierte Edition der historischen Erzählungen von Salomon Kohn. Reihe: Conditio Judaica, 56. Niemeyer, Tübingen 2005
- Die Juden in Böhmens Vorzeit. In: Jüdische Erzählungen aus Prag. Hg. Christian Grüny. Vitalis, Prag 1997, S. 17–24
Literatur
Bearbeiten- V. Hanus: Kohn, Salomon. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1969, S. 66 f. (Direktlinks auf S. 66, S. 67).
- Renate Heuer: Kohn, Salomon. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, ISBN 3-428-00193-1, S. 434 f. (Digitalisat).
- Kohn, Salomon. Lexikon deutsch-jüdischer Autoren, 14: Kest–Kulk. Hrsg. Archiv Bibliographia Judaica. Saur, München 2006, ISBN 3-598-22694-2, S. 185–195
- Kohn, Salomon. In: Susanne Blumesberger, Michael Doppelhofer, Gabriele Mauthe: Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft 18. bis 20. Jahrhundert. Band 2: J–R. Hrsg. Österreichische Nationalbibliothek. Saur, München 2002, ISBN 3-598-11545-8, S. 713
- Florian Krobb: Kohn, Salomon. In: Andreas B. Kilcher (Hrsg.): Metzler Lexikon der deutsch-jüdischen Literatur. Jüdische Autorinnen und Autoren deutscher Sprache von der Aufklärung bis zur Gegenwart. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Metzler, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-476-02457-2, S. 289f.
- Kohn, Salomon. In: Gabriele von Glasenapp, Hans Otto Horch: Ghettoliteratur. Eine Dokumentation zur deutsch-jüdischen Literaturgeschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Max Niemeyer, Tübingen 2005, S. 937–950
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Salomon Kohn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ John F. Oppenheimer (Red.): Lexikon des Judentums. 2. Aufl. Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh 1971, ISBN 3-570-05964-2 Sp. 387
- ↑ siehe Sippurim, Kohn war wiederholt ein Autor.
Personendaten | |
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NAME | Kohn, Salomon |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 8. März 1825 |
GEBURTSORT | Prag |
STERBEDATUM | 6. November 1904 |
STERBEORT | Prag |