Samina

Nebenfluss der Ill in Liechtenstein und dem österreichischen Bundesland Vorarlberg

Die Samina (oder Saminabach) ist ein Wildwasserfluss, der das Saminatal gebildet hat, das westlichste Tal im Rätikon und Nebental des Walgau. Das Saminatal nimmt mit seinen Nebentälern etwa einen Drittel der Landesfläche Liechtensteins ein, ist aber kaum besiedelt. Der Fluss hat eine Länge von zehn Kilometern, davon in Liechtenstein zwei Kilometer, im österreichischen Vorarlberg acht Kilometer. Mit den Quellflüssen Stägerbach (und dessen Quellflüssen Valünerbach und Malbunbach) und Valorschbach ist die Samina nach dem Alpenrhein der zweitlängste Fluss des Fürstentums Liechtenstein.

Samina
Die Samina bei der österreichisch-liechtensteinischen Grenze

Die Samina bei der österreichisch-liechtensteinischen Grenze

Daten
Gewässerkennzahl AT: 812202
Lage Rätikon

Liechtenstein Liechtenstein
Osterreich Österreich

Flusssystem Rhein
Abfluss über Ill → Rhein → Nordsee
Ursprung Zusammenfluss von Stägerbach und Valorschbach bei Ölersegg im Saminatal
47° 8′ 47″ N, 9° 34′ 55″ O
Mündung bei Frastanz in die IllKoordinaten: 47° 13′ 31″ N, 9° 37′ 37″ O
47° 13′ 31″ N, 9° 37′ 37″ O
Mündungshöhe 469 m ü. A.

Länge 10 km
Einzugsgebiet 71 km²
Gemeinden Triesenberg, Frastanz
Samina (Rätikon)
Samina (Rätikon)
Quelle
Mündung
Rätikon
Quelle und Mündung der Samina

Das Gewässer wurde 1355 („bach … Samiun“) erstmals schriftlich erwähnt. Der Name dürfte mit dem urkeltischen Verb *sem für „gießen“ in Verbindung stehen.[1]

Geographie

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Die Samina entsteht beim Ölersegg (Grenzpunkt zwischen Triesenberg, einer Exklave von Schaan (Brandegg) und einer Exklave von Balzers), wo Stägerbach und Valorschbach zusammenfliessen. Sie durchfliesst von Süd nach Nord den Ostteil Liechtensteins und durchfliesst am Falleck auf 847 m ü. M. die Grenze. Im Ortsgebiet von Frastanz mündet sie in die Ill.

Zuflüsse

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Zuflüsse des hydrologischen Hauptstrangs Valünabach→Stägerbach→Samina

  • Gritscherbach (rechts), 1,3 km
  • Rettagräba (rechts)
  • Gapfahlerbach (links), 1,7 km
  • Schwarztobelbach (links), 1,2 km
  • Hundstalbach (rechts), 1,5 km
  • Gärtlerröfi (rechts)
  • Breita Zug (rechts)
  • Nospitzhaldabach (rechts) 0,9 km
  • Krützletolabach (rechts)
  • Sautobel(bach) (links)
  • Töbelti(bach) (links), 0,5 km
  • Malbunbach (rechts), 5,3 km
  • Dürrabodabäch (links)
  • Wisligraba (links)
  • Berglekopfrüfe (rechts)
  • Zügtobelbach (rechts), 1,5 km
  • Chauftobelbach (links), 0,7 km
  • Balmtobel(bach) (Schindelholztobelbach) (links), 0,9 km
  • Grosstobelbach (rechts), 1,4 km
  • Sässtobelbach (links), 1,4 km
  • Fölitola(bach) (rechts), 0,4 km
  • Ruschegga(bach) (links), 1,4 km
  • Hömadbäch [81220245] (rechts), 1,0 km
  • Hömadbäch [81220244] (rechts), 0,9 km
  • Breitegga(bach) (links)
  • Wiss Röfi (rechts), 0,3 km
  • Valorschbach (rechts), 4,9 km
  • Pfifertobelbach (links), 0,8 km
  • Tällitobelbach (links), 0,5 km
  • Sässlitobelbach (links), 1,1 km
  • Branntawintobelbach (links), 1,0 km
  • Planknerröfibach (links), 0,3 km
  • Zeigerwaldröfibach (links), 0,3 km
  • Ziegerbergbach (rechts), 1,8 km
  • Grapstobelbach (links), 1,0 km
  • Finstertobelbach (rechts), 0,8 km
  • Goppatobel(bach) (rechts), 1,8 km
  • Stiegbach (links), 1,5 km
  • Quelltobelbach (rechts), 0,6 km
  • Vermalenbach (links), 1,9 km
  • Innerer Lecktobelbach (rechts), 0,9 km
  • Lecktobel(bach) (rechts), 1,2 km
  • Kreuzeggtobel(bach) (rechts), 0,7 km
  • Gavadurabach (rechts), 2,2 km
  • Scheitertobel(bach) (links), 0,9 km
  • Stofelbach (rechts), 0,5 km
  • Altstofeltöbelebach (rechts), 0,8 km
  • Rosstobel(bach) (links), 0,9 km
  • Lochtobelbach (rechts), 1,0 km
  • Sautobel(bach) (Inneres Sautobel) (links), 2,0 km
  • Lehmtobel(bach) (links), 0,7 km
  • Gafaduralochtobelbach (rechts), 0,9 km
  • Roßtöbelebach (links), 0,7 km
  • Sautobelbach (links), 0,8
  • Garsettabach (rechts), 1,0 km
  • Klöslefeldbach (rechts), 1,7 km

Das Wasser wird einerseits intensiv zur Stromgewinnung, andererseits zur Trinkwasserversorgung für die Liechtensteiner Gemeinden verwendet und besitzt Güteklasse I bis II.

Liechtenstein

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Im Zusammenhang mit dem Umbau des Kraftwerkes Samina 2011–2015 zu einem Pumpspeicherkraftwerk hat die Regierung des Fürstentums Liechtenstein am 2. März 2011 die Liechtensteinischen Kraftwerke gemäss dem Liechtensteiner Gewässerschutzgesetz, demzufolge bei Wasserentnahmen aus Fliessgewässern ganzjährig eine Restwasserführung in den Gewässern zur Erfüllung von deren ökologischen Funktionen zu gewährleisten ist, verpflichtet, ab dem 1. Januar 2013 bei den Wasserfassungen am Malbunbach, Valünabach und Saminabach bestimmte Dotierwassermengen an die Samina abzugeben.

Gemäss dieser Entscheidung der Liechtensteinischen Regierung sollen die folgenden Dotierwassermengen an die Samina abgegeben werden:[2]

  • bei der Wasserfassung am Malbunbach mindestens 20 l/s
  • beim Stausee Steg ganzjährig mindestens 25 l/s
  • beim Pumpwerk Rietern eine jahreszeitlich gestaffelte Restwassermenge von 50–120 l/s

Diese Massnahme dient der ökologischen Verbesserung des Wassersystems der Samina, wird aber auch teilweise als nicht ausreichend angesehen.[3]

Österreich

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Am unteren Lauf der Samina erzeugen die E-Werke Frastanz in drei Kraftwerken elektrische Energie aus Wasserkraft der Samina.

Bei Sportlern ist das Gewässer als Rafting-Fluss beliebt.

Im mittleren Teil des Tales an der Grenze zwischen Liechtenstein und Österreich besteht das Europaschutzgebiet Spirkenwälder Saminatal.

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Commons: Samina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 461, „Samina“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
  2. Amt für Umweltschutz (Liechtenstein) in ee-news.ch - unabhängige Newsplattform für erneuerbare Energien vom 22. Dezember 2012. Gemäß dieser Mitteilung kann auch am Malbunbach 45 l/s abgegeben werden und entsprechend reduziert an den anderen Wasserfassungsstellen. Siehe auch Meldung im Liechtensteiner Volksblatt vom 8. Juli 2011, S. 1 und 3.
  3. Siehe Andrea Matt in Ist Strom aus Wasserkraft immer Ökostrom? (Memento des Originals vom 11. August 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.andrea-matt.li (Pressemitteilung 2011, online) und Überleben im trockenen Bach.