Samuel Buri (* 27. September 1935 in Täuffelen, Kanton Bern) ist ein Schweizer Kunstmaler.

 
Wandmalerei Gänseliesl, 1978, Rheinsprung 9, Basel-Stadt

Samuel Buri wurde am 27. September 1935 in Täuffelen, Kanton Bern, geboren. 1948 zog die Familie nach Basel, weil sein Vater, Fritz Buri, als Pfarrer in der St.-Alban-Kirche und später im Münster arbeitete.

1959 lernte Buri seine erste Frau, die französische Bühnenbildnerin und Kostümausstatterin Christine Herscher, kennen. Er zog Ende 1959 zu ihr nach Paris und später nach Givry im Burgund. 1962, 1963 und 1965 wurden sie Eltern von drei Kindern. Mitte der 1970er Jahre zog es ihn nach Habkern ins Berner Oberland, wo er ab 1977 ein altes Bauernhaus zu einem Wohn- und Atelierhaus umbaute. Mit seiner zweiten Frau, der Basler Kunsthistorikerin Anna Rapp Buri wohnt er seither in Basel und Habkern. 1982 und 1987 wurde er erneut Vater von zwei Töchtern.[1]

 
Glasmosaik, Vas-y, 1961–1962
 
Glasfenster. Sekundarschulhaus in Binningen

Die Kunsthistorikerin Katharina Katz schreibt:

Buris Werk, das schwerpunktmässig Leinwandbilder, Wandmalereien, Glasfenster, Mosaike, Aquarelle und Lithografien umfasst, hat kein erzählerisches Programm. Es will durch das Zusammenspiel von Farbe und Form das Auge herausfordern und im Sinne von Matisse’ «Joie de vivre» erfreuen. Landschaften, Bäume, das Atelier, Kirchen und Kreuzgänge, Blumen- und Früchtestilleben sowie Porträts sind die wichtigsten Sujets. Zentrale Themen sind Natur und Bildillusion, der Malakt, der Maler. Spektrale Farbigkeit, Kombinationen von komplementären Farbpaaren, serielle Variation der Farbe, Gegenüberstellung von geometrischen und organischen Formen und der Hang zum Ornament sind charakteristisch. Die Arbeit in Serien, die Kombination von verschiedenen Stilelementen und zu verschiedenen Zeiten, Bereichen und Ebenen gehörende Motive sind typische Merkmale in Buris Werk.

Im Winter 1952/53 beteiligte sich Samuel Buri erstmals an der jährlichen Weihnachtsausstellung (Vorläuferin der heutigen Regionale) in der Kunsthalle Basel. Von 1953 bis 1955 besuchte er die Basler Gewerbeschule, Malklasse von Martin Christ, Kurse bei Walter Bodmer, Theo Eble, Max Sulzbachner, Gustav Stett und Max Zulauf. 1955 assistierte er Hans Stocker bei der Ausführung von Mosaiken und 1956 von Glasfenstern.

Arnold Rüdlinger trug mit seiner Begeisterung für den amerikanischen Abstrakten Expressionismus dazu bei, dass sich Buri von der traditionelleren Malerei seines Lehrers Christ löste. Auch die Begegnung mit Sam Francis Mitte der 1950er-Jahre war von Bedeutung. 1956 entstanden in Habkern erste halbabstrakte Winterbilder und im Sommer in Griechenland abstrahierende Impressionen vom Meer. Ab 1957 wurden die leuchtend farbigen Bilder mit fleckigem oder gestischem Farbauftrag und dekorativen Farbverläufen zunehmend abstrakter. Zudem erhielt er nun erste Aufträge für Kunst am Bau.[1]

In Paris gewannen die abstrakten Farbvisionen Buris eine lyrisch-atmosphärische Qualität. Bereits 1962 kehrte er unter dem Einfluss der angelsächsischen Pop Art zur Gegenständlichkeit zurück. Er malte florale Motive, vom häuslichen Alltag inspirierten Darstellungen und Sujets aus dem Landleben in mit einer Schablonentechnik in Acrylfarben. Vorlagen für die Schablonen, waren Abbildungen in Warenkatalogen, Zeitungen oder auf Postkarten. Das Ende der Pop-Art-Phase in Buris Werk fiel mit den politischen Unruhen in Frankreich Ende der 1960er-Jahre zusammen.

Der Umzug nach Givry 1971 leitete eine neue Phase seiner Arbeit ein.[2] Ein Besuch des Salon de l’agriculture hatte ihn zur Herstellung lebensgrosser Plastiken von Kühen aus Gips oder Polyester angeregt, die er mit farbigen Mustern bemalte.[3]

In den 1970er-Jahren begann Buri im Burgund vermehrt in der Natur zu malen. Es entstanden naturalistischere Werke mit ausgesprochen malerischem Charakter, in welche die Erfahrungen aus der abstrakten Malerei und der Pop Art einflossen.[1]

Werke (Auswahl)

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  • 1958: Sommer (Triptychon), Sammlung Kunstmuseum Basel
  • 1964: Parasol, Restaurant Kunsthalle Basel
  • 1967: Greti, Sammlung Kunstmuseum Basel
  • 1975: Monet 4, genre Buri, Sammlung Kunstmuseum Basel
  • 1978: Gänseliesel, Wandmalerei, Haus zum Kranichstreit, Rheinsprung, Basel
  • 1979–1982: Entwürfe für die Chorfenster des Basler Münsters (unausgeführt); Musterscheibe in der Sammlung Kunstmuseum Basel
  • 1985: Wandbild im Zunfthaus Zum Schlüssel, Basel (Auszeichnung Basler Heimatschutz 1986).
  • 1997: 20 Fr.-Sondermünze anlässlich des 200. Geburtstages des Schriftstellers Jeremias Gotthelf.
  • 2007: Illumination der neuen Zürcher Bibel

Ausstellungen (Auswahl)

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Auszeichnungen und Stipendien (Auswahl)

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  • 1955: Kiefer-Hablitzel-Stipendium
  • 1965: Jubiläumspreis für Malerei der GSMBA
  • 1967: Prix Arnys und Premio di Lissone
  • 1985: Wandbild im Zunfthaus Zum Schlüssel, Basel (Auszeichnung Basler Heimatschutz 1986).

Literatur

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  • Katharina Katz: Samuel Buri. Monographie. Benteli, Bern 1995, ISBN 3-7165-0977-9.
  • Suzanne Schwarz: Atelierbesuch bei Samuel Buri. In: Du. Die Zeitschrift der Kultur, Nr. 43, 1983.
  • Radio SRF 2 Kultur: Das Schöne am Älterwerden – Samuel Buri: "Mein Lebenswerk ist gemacht". Radio SRF 2 Kultur, Januar 2016.
  • Samuel Buri: Vom Gänseliesel-Malen. In: Basler Stadtbuch 1979, S. 153-158.
  • Agathe Straumann, Erziehungsdepartement Basel-Stadt: Kunst für Basel. 75 Jahre Kunstkredit Basel. Schwabe Verlag, Basel 1994, ISBN 3-7965-0968-1, S. 140.
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Commons: Samuel Buri – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Katharina Katz: Buri, Samuel. In: Sikart (Stand: 2011), abgerufen am 24. November 2017.
  2. Video von 1979 aus seinem Atelier in Givry, YouTube
  3. Die bunten Kühe der Champs-Elysées
  4. Ludmila Vachtova. Roswitha Haftmann. S. 105