San-Salvatore-Bahn
Die Standseilbahn Monte San Salvatore (MS) (italienisch nach eigenen Angaben Funicolare Monte San Salvatore[1], der seit 1888 eingetragene Firmenname lautet immer noch Funicolare Lugano-Paradiso–Monte San Salvatore[2]) ist eine meterspurige Standseilbahn im schweizerischen Kanton Tessin und führt Luganeser Vorort Paradiso auf den Monte San Salvatore.
Standseilbahn Monte San Salvatore | |||||||||||||||||||||||||||||
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Seilbahnwagen der vierten Generation, 2012 | |||||||||||||||||||||||||||||
Fahrplanfeld: | 2652 (früher: 1652) | ||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 1,629 km | ||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1000 mm (Meterspur) | ||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 610 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||
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Lage und Daten
BearbeitenDie Talstation steht auf 282 m ü. M. in Paradiso. Die Bahn führt über eine 1629 Meter lange Strecke mit einer maximalen Steigung von 61 Prozent in 12 Minuten zur 883 m ü. M. hohen Bergstation unterhalb des Gipfels des Monte San Salvatore.
Die Anlage besteht aus zwei separaten Sektionen mit je einem Wagen. Die Passagiere müssen deshalb in der Zwischenstation Pazzallo umsteigen. Hier steht auch die gemeinsame Antriebseinheit beider Sektionen.
Die Standseilbahn Monte San Salvatore ist von Anfang Dezember bis Mitte Oktober im Halbstundentakt in Betrieb.[3]
Geschichte
BearbeitenDie Standseilbahn Monte San Salvatore wurde im Auftrag des Obwaldner Unternehmens Bucher-Durrer (Franz Josef Bucher und Josef Durrer) durch die Bell Maschinenfabrik in Kriens erstellt. Die Bauarbeiten begannen am 12. Juni 1888, die Einweihung erfolgte am 27. März 1890. Erster Direktor war von 1890 bis 1934 der Basler Rodolfo Schatzmann[4] (1866–1940), der auch die Leitung der Luganeser Trambetriebe und des Funicolare degli Angioli übernahm.[4] Der elektrische Antrieb für Standseilbahnen war damals eine Ausnahme und wurde in der Schweiz nur noch von der Bürgenstock-Bahn und Stanserhorn-Bahn verwendet.[5]
1926 wurde die Traktionsanlage umgebaut und die zweite Generation des Rollmaterials in Betrieb genommen. Weitere Umbauten erfolgten 1957 (dritte Wagengeneration) und 2001 (Totalerneuerung der Anlagen inkl. Antrieb, vierte Wagengeneration mit Panoramadächern).
Bis April 2006 hatte die Bahn 16 Mio. Passagiere auf den Gipfel des Monte San Salvatore befördert.
Bilder
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San Salvatore Bahn um 1900
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Talstation in Paradiso
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Wagen der ersten Generation um 1880
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Modell des Wagens der dritten Generation im Massstab 1:25 im Swissminiatur, 2009
Literatur
Bearbeiten- Emil Strub: Drahtseilbahn auf den Monte S. Salvatore bei Lugano. In: Schweizerische Bauzeitung. Band 19, Nr. 6, 6. Februar 1892, S. 35–39.
- Emil Strub: Unsere Drahtseilbahnen. In: Schweizerische Bauzeitung. Band 19, Nr. 12/13/16, 1892, S. 77–81, 85–88, 110–111, 113 (Vergleich mit 15 damals bestehenden Standseilbahnen).
- Karl Walloth: Die Drahtseilbahnen der Schweiz. Ergebnisse einer auf Veranlassung des kaiserlichen Ministeriums für Elsass-Lothringen unternommenen Studienreise. C.W. Kreidel, Wiesbaden 1893, 17. Die Drahtseilbahn nach dem Monte Salvatore bei Lugano, S. 72–78, Tafel 10 (82 Seiten, 10 Tafeln, archive.org).
- Hermann Dietler: San Salvatore-Bahn. In: Victor von Röll (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Auflage. Band 8: Personentunnel–Schynige Platte-Bahn. Urban & Schwarzenberg, Berlin / Wien 1917, S. 306.
- 61.028 Standseilbahn Lugano Paradiso - M. San Salvatore. In: Bundesamt für Kultur (Hrsg.): Schweizer Seilbahninventar. 2011 (deutsch, französisch, italienisch, seilbahninventar.ch).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Funicolare Monte San Salvatore in montesansalvatore.ch, abgerufen am 18. August 2024.
- ↑ [1], abgerufen am 20. August 2024.
- ↑ Monte San Salvatore | Top of Lugano | Visite e orari. In: Monte San Salvatore. Abgerufen am 10. Dezember 2020 (deutsch).
- ↑ a b Roland Hochstrasser: La gestione e la diffusione del patrimonio iconografico del Centro di dialettologia e di etnografia di Bellinzona – Eredità culturale di un territorio in movimento (= Swiss academies reports. Band 10). Accademia svizzera di science umane e sociali, 2015, ISSN 2297-1564, S. 61 f. (genaue Lebensdaten von Rodolfo Schatzmann: Basel, 17. Dezember 1866–Lugano, 16. November 1940).
- ↑ A. Denzler: Statistik der elektrischen Anlagen in der Schweiz für die Jahre 1891–1892. 1893, S. 96, Sp. Rechts, doi:10.5169/SEALS-18121.
Koordinaten: 45° 58′ 59,3″ N, 8° 56′ 45,5″ O; CH1903: 716807 / 93517