Sanatkumara

vedischer Rishi und spiritueller Lehrer

Sanatkumara (Sanskrit सनत्कुमार, sanatkumāra m.) war ein bekannter vedischer Rishi und spiritueller Lehrer. Er wird auch unter anderen Namen wie Kumara und Sanatsujata[1] erwähnt.[2]

Bedeutung des Namens

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sanat-kumāra bedeutet wörtl. „ewiger Jüngling“ oder „Sohn Brahmas[3]. Er ist einer der vier oder sieben Söhne Brahmas und gilt als einer der ältesten Ahnherren der Menschheit und Autor einiger Sanskrit-Schriften. Der Name Sanatkumara wird manchmal auch großen Heiligen verliehen, die eine jugendliche Reinheit bewahren. sanat-sujāta bedeutet „ewig schön“ oder „ewig wohlgeboren“.[4]

Die Sanskrit-Quellen

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Im Mahabharata[5] wird Sanatkumara als einer von sieben Brüdern genannt, welche als Brahmas „geistgeborenen“ Söhne[6] bezeichnet werden. Im Harivamsha werden ebenfalls sieben Namen genannt und im Bhagavata Purana vier: Sanaka, Sanandana, Sanātana, Sanatkumāra. Diese letzteren finden sich auch in den beiden erstgenannten Texten, während es bei den übrigen Namen nur teilweise Übereinstimmungen gibt. Im letzten Vers der Chandogya-Upanishad wird Sanatkumara mit Skanda gleichgesetzt.[7]

Das Sanatsujatiya

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Das Santsujātīya[8] ist ein Abschnitt im 5. Buch des Mahabharata, dem Udyoga Parva, Kap. 40–45.[9] In einem kritischen Augenblick ruft Vidura, der Berater von König Dhritarashtra, Sanatsujata auf einer inneren Ebene an und bittet ihn zu kommen, um den König in der Lehre vom wahren Selbst und der Unsterblichkeit zu unterweisen. In einem langen Vortrag kommt der Rishi dieser Bitte nach und handelt dabei verschiedene spirituelle und philosophische Themen ab. Kernpunkte seiner Lehre sind die rechte und beständige Konzentration auf die spirituelle Praxis sowie die Notwendigkeit eines lebendigen Kontakts zur inneren Wahrheit, die wichtiger sei als das Befolgen äußerer Rituale oder die Kenntnis der vedischen Schriften, die für sich genommen nicht hinreiche.[10]

Literatur

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  • J.A.B. van Buitenen, trans. and ed., The Mahabharata, 3 vols. (Book I–V) Chicago: University of Chicago, 1973–78. (Siehe vol. 3, S. 285–294, mit einer Zusammenfassung und Übersetzung des Sanatsujatiya.)
  • Der Mahavatar Babaji und Sanatkumara in: Wilfried Huchzermeyer, Krishnamurti und der Taoismus, Karlsruhe 2001, S. 53–59. ISBN 978-3931172-04-6

Anmerkungen

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  1. Aussprache: Sanatsudschāta.
  2. M.M.S. Shastri Chitrao, Bharatavarshiya Prachin Charitrakosha (Dictionary of Ancient Indian Biography, in Hindi), Pune 1964, S. 1016, 1018
  3. sanat ist auch ein Synonym für den Gott Brahma.
  4. Monier-Williams Online Sanskrit Dictionary, S. 1141
  5. 12.327.64-5, Pune Critical Edition
  6. mānasāḥ sutāḥ
  7. Wilfried Huchzermeyer, Studies in the Mahabharata. Indian Culture, Dharma and Spirituality in the Great Epic. Karlsruhe 2018, S. 154–55.
  8. Aussprache: Sanatsudschātīya.
  9. Monier-Williams Online Sanskrit Dictionary, S. 1141.
  10. Studies in the Mahabharata, S. 158–63