Sandbagging

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Sandbagging ist ein aus dem Boxen stammender Begriff, der das Boxen gegen einen Sandsack („sandbag“) umschreibt. In der Schachszene ist es eine Bezeichnung für das absichtliche, betrügerische Verlieren einer Schachpartie, um dem Gegenüber Wertungspunkte zukommen zu lassen.

Im Internet-Schach kann ein Spieler durch das Einrichten mehrerer Benutzerkonten gegen sich selbst spielen und so die virtuelle Wertungszahl eines dieser Konten durch absichtliche Niederlagen der anderen eigenen Benutzer auf „Meister“-Niveau hochtreiben. Im Turnierschach kann ein Spieler durch absichtliche Niederlagen bei unbedeutenderen Turnieren sein Elo-Rating drücken, um dann bei bedeutenderen Turnieren Preisgelder in einer niedrigeren Spielklasse zu gewinnen.

Üblicherweise bewerten die Betreiber von Schachturnieren solche Versuche als Betrug und versuchen sich durch Disqualifikation dagegen zu wehren. Beispielsweise heißt es in den Turnierstatuten zu Preisschach-Turnieren des Internet Chess Club regelmäßig:

SANDBAGGING: ICC will not tolerate intentionally losing games in order to make yourself eligible for a prize in a lower rating class. Anyone caught doing so will be immediately forfeited from the tournament and will be ineligible for any prize...[1]

(deutsch: "SANDBAGGING: Der ICC toleriert es nicht, wenn Sie absichtlich Spiele verlieren, um sich für einen Preis in einer niedrigeren Wertungsklasse zu qualifizieren. Jeder, der dabei erwischt wird, wird sofort vom Turnier ausgeschlossen und hat keinen Anspruch auf einen Preis.")

Ähnlich hieß es bei dem Veranstalter ChessLive:

Penalties: If anyone is caught cheating, they will be disqualified from the tournament IMMEDIATELY and will be added to CCheat list for a period of ONE YEAR. Also, if players are found sandbagging, there will be punishment as well and will result in being disqualified.

(deutsch: "Strafen: Wenn jemand beim Betrügen erwischt wird, wird er SOFORT vom Turnier disqualifiziert und für EIN JAHR auf die CCheat-Liste gesetzt. Auch wenn Spieler beim Sandbagging erwischt werden, wird dies bestraft und führt zur Disqualifikation.")

Andere Spiele

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Das Sandbagging im Schach ist eng mit dem Handicap-Schinden beim Golf verwandt.

Im Poker ist ein Check-raise als Sandbagging bekannt.

Beim Klettern bezeichnet Sandbagging das Bewerten einer Route mit einem unangemessen niedrigen Schwierigkeitsgrad. Die Route scheint dadurch einfacher, als sie tatsächlich ist.[2]

Sandbagging ist ebenfalls ein gebräuchlicher Begriff im eSport Cycling. Plattformen wie Zwift führten Rennen mit Anti-Sandbagging Measurements ein. Sie kennzeichnen Fahrer, die bewusst in einer niedrigeren Leistungsklasse fahren, um dort andere Fahrer zu dominieren.

Auch im Motorsport ist Sandbagging ein Thema. Im Vorfeld einer Saison ist es üblich, die Gegner im Unklaren zu lassen, wie leistungsfähig das eigene neu entwickelte Auto ist. In Motorsport-Disziplinen, bei denen nicht frei entwickelt wird, sondern per Balance of Performance (BOP) versucht wird, unterschiedliche Fahrzeugkonzepte möglichst gleich stark zu bekommen, um die Rennen spannend zu halten, ist es eine Unart. Betreibt ein Teilnehmer hier Sandbagging im frühen Saisonverlauf, bekommt er vom Reglement unter Umständen Zugeständnisse wie weniger Ballastgewicht und erarbeitet sich so einen unfairen Vorteil für den Rest der Saison.

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  1. https://www.chessclub.com/help/150K
  2. What does "sandbag" mean in rock climbing? In: The Undercling. Abgerufen am 30. Juni 2020 (amerikanisches Englisch).