Sankt-Paul-Insel (Alaska)

zu den USA gehörende Insel im Beringmeer

Die Sankt-Paul-Insel (englisch Saint Paul Island, aleutisch Tanax̂ Amix̂ oder Sanpuulax̂) ist die größte der vier Pribilof-Inseln und liegt nördlich der Aleuten im Beringmeer. Wie alle anderen Inseln dieser Inselgruppe ist auch die Sankt-Paul-Insel vulkanischen Ursprungs. Administrativ gehört die 104 km² große Insel zum US-amerikanischen Bundesstaat Alaska.

Sankt-Paul-Insel

Sankt-Paul-Insel
Gewässer Beringmeer
Inselgruppe Pribilof-Inseln
Geographische Lage 57° 11′ N, 170° 16′ WKoordinaten: 57° 11′ N, 170° 16′ W
Sankt-Paul-Insel (Alaska) (Alaska)
Sankt-Paul-Insel (Alaska) (Alaska)
Fläche 104 km²
Einwohner 532 (2000)
5,1 Einw./km²
Hauptort Saint Paul
Karte der Sankt-Paul-Insel
Karte der Sankt-Paul-Insel

Geografie und Bevölkerung

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Sankt-Paul-Insel
Klimadiagramm
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_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Sankt-Paul-Insel
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) −0,7 −2,8 −1,7 0,4 4,1 7,7 9,8 10,6 9,3 5,6 2,8 0,7 3,9
Mittl. Tagesmin. (°C) −5,3 −7,8 −7,0 −4,5 −0,4 2,8 5,8 6,9 4,6 0,9 −1,7 −4,0 −0,8
Niederschlag (mm) 47 34 31 34 33 31 48 70 66 71 71 56 Σ 592
Sonnenstunden (h/d) 1,5 2,2 3,2 4,2 3,9 3,5 2,3 2,7 3,3 3,0 1,8 1,1 2,7
Regentage (d) 12 9 9 9 9 8 9 12 12 16 16 14 Σ 135
Wassertemperatur (°C) 3 2 1 1 3 5 7 9 8 6 5 3 4,4
Luftfeuchtigkeit (%) 85 85 86 86 88 90 94 94 89 83 83 83 87,2

Die Sankt-Paul-Insel hat ca. 530 Einwohner, der weitaus größte Teil davon sind Ureinwohner Alaskas vom Stamm der Aleuten.

Geschichte

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Ludwig Choris: Die Rurik vor der Insel Sankt Paul (1817)

1788 hatte Gawriil Loginowitsch Pribylow die Insel für Russland entdeckt. 1907 wurde die Kirche „Heilige Peters- und Paulskirche“ von Angehörigen der Russisch-Orthodoxen Kirche auf der Insel erbaut.

Infrastruktur

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Anfang des 20. Jh. verkehrte hier die Feldbahn auf der Sankt-Paul-Insel. Neben Fährverbindungen zum alaskischen Festland verfügt die Insel auch über einen eigenen Flughafen.

Mammuts auf Sankt Paul

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Auf der Sankt-Paul-Insel, die nach der letzten Eiszeit vor 13.000 Jahren von Alaska durch das steigende Meerwasser getrennt wurde, entdeckte man eine Population des Wollhaarmammuts, die noch bis ins mittlere Holozän dort überlebt hatte. Es handelt sich um relativ kleine Wollhaarmammuts, deren geringe Körpergröße jedoch nicht als eine vollständige Inselverzwergung wie auf der Wrangel-Insel angesehen wird. Die jüngsten Daten aus der Qagnax-Höhle von Sankt Paul liegen bei 5.725 BP (14C-Jahre), also etwa 3700 v. u. Z.[1][2]

 
Robben am Strand der Bucht von Lukannon

Die Insel – genauer die Halbinsel Novastoshnah (North East Point) – ist Schauplatz der Erzählung „Die weiße Robbe“ in Rudyard KiplingsDschungelbuch“.

„All these things happened several years ago at a place called Novastoshnah, or North East Point, on the Island of St. Paul, away and away in the Bering Sea.“

Rudyard Kipling: The Jungle Book: The White Seal

Der dieser Erzählung zugeordnete Liedtext „Lukannon“ bezieht sich auf die nach einem Pelzhändler namens Lukanin benannte[3] Bucht von Lukannon (Lukanin Bay) an der Ostküste.

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Commons: Sankt-Paul-Insel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. J. M. Enk, D. R. Yesner, K. J. Crossen, D. W. Veltre und D. H. O’Rourke: Phylogeographic Analysis of the mid-Holocene Mammoth from Qagnax Cave, St. Paul Island, Alaska. Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology 273 (1–2), 2009, S. 184–190.
  2. Douglas W. Veltre, David R. Yesner, Kristine J. Crossen, Russell W. Graham und Joan B. Coltrain: Patterns of faunal extinction and paleoclimatic change from mid-Holocene mammoth and polar bear remains, Pribilof Islands, Alaska. Quaternary Research 2008, S. 40–50.
  3. https://www.kiplingsociety.co.uk/readers-guide/rg_lukannon1.htm