Santa Marta

Hauptstadt des kolumbianischen Departamento del Magdalena

Santa Marta ist die Hauptstadt und eine Gemeinde (municipio) im Departamento del Magdalena in der Región Caribe in Kolumbien. Seit 1534 ist Santa Marta Sitz des Bistums Santa Marta.

Santa Marta
Santa Marta (Magdalena)
Santa Marta (Magdalena)
Santa Marta
Santa Marta auf der Karte von Magdalena
Lage der Gemeinde Santa Marta auf der Karte von Magdalena
Koordinaten 11° 14′ 10″ N, 74° 12′ 6″ WKoordinaten: 11° 14′ 10″ N, 74° 12′ 6″ W
Basisdaten
Staat Kolumbien

Departamento

Magdalena
Stadtgründung 29. Juli 1525
Einwohner 552.391 (2022)
– im Ballungsraum 827.989
Stadtinsignien
Detaildaten
Fläche 1472 km2
Bevölkerungsdichte 375 Ew./km2
Höhe m
Gewässer Karibik
Zeitzone UTC−5
Stadtvorsitz Carlos Pinedo (2024–2027)[1]
Website www.santamarta.gov.co
Strand von Santa Marta: El Rodadero
Strand von Santa Marta: El Rodadero
Strand von Santa Marta: El Rodadero
Kathedrale von Santa Marta
Kathedrale von Santa Marta
Kathedrale von Santa Marta

Geographie

Bearbeiten

Santa Marta liegt an der Karibikküste Kolumbiens, 992 km von Bogotá entfernt. Südöstlich vom städtischen Teil hat die Gemeinde einen Anteil an der Sierra Nevada de Santa Marta mit den höchsten Bergen Kolumbiens, dem Pico Cristóbal Colón sowie dem Pico Simón Bolívar, beide mit einer Höhe von jeweils 5775 Metern ü. M. In der Sierra Nevada auf dem Gemeindegebiet befindet sich die Ruinenstadt Ciudad Perdida. Nördlich des Stadtgebiets liegt der Fischer- und Touristenort Taganga, ein corregimiento von Santa Marta.

Im Osten der Gemeinde befindet sich der Nationalpark Tayrona. Der Reiz der Landschaft liegt einerseits in der Karibik mit ihrem warmen Wasser und den Korallenriffen direkt am Strand und andererseits an den schneebedeckten Gipfeln der Sierra Nevada.

Die Gemeinde grenzt im Norden und Westen an das Karibische Meer, im Süden an Ciénaga und Aracataca und im Osten an Dibulla in La Guajira und an Valledupar im Departamento del Cesar.[2]

Bevölkerung

Bearbeiten

Die Gemeinde Santa Marta hat 552.391 Einwohner, von denen 495.072 im städtischen Teil (cabecera municipal) der Gemeinde leben. In der Metropolregion leben 827.989 Menschen (Stand: 2022).[3]

Politische Organisation

Bearbeiten

Santa Marta befindet sich im Departamento del Magdalena. Der Bürgermeister der Stadt wird demokratisch gewählt und regiert jeweils für vier Jahre.

Verwaltungsgliederung
Das Stadtgebiet ist in neun Comunas aufgeteilt: Zum ländlichen Gebiet Santa Martas gehören:
  1. María Eugenia – Pando
  2. Comuna Central
  3. Pescaíto – Almendro – Juan XXIII
  4. Polideportivo – El Jardín
  5. Santa Fe – Bastidas
  6. Mamatoco – 11 de Noviembre
  7. Gaira – Rodadero
  8. Pozos Colorados – Don Jaca
  9. Parque – Bureche
  • Bonda (Corregimiento)
  • Calabazo (Caserío)
  • Guachaca (Corregimiento)
  • Minca (Corregimiento)
  • Taganga (Corregimiento)
  • Buritaca (Ciudad Perdida), (Caserío)
  • Tigrera (Caserío)
  • Cabañas de Buritaca (Caserío)
  • Cañaveral (Agua Fría), (Caserío)
  • Colinas de Calabazo (Caserío)
  • Curvalito (Caserío)
  • Guacoche (Caserío)
  • Marquetalia (Caserío)
  • Paz del Caribe (Caserío)
  • Perico Aguao (Caserío)
  • La Olla
  • La Revuelta
  • Las Colinas
  • El Trompo
  • La Aguacatera
  • Machete Pelao
  • México
  • Valle de Gaira
  • Playa Blanca
  • La Planta
Metropolregion
 
Metropolregion Santa Marta

Zur inoffiziellen Metropolregion Santa Marta gehören neben Santa Marta die Gemeinden Ciénaga, Puebloviejo und Zona Bananera.

Geschichte

Bearbeiten

Die Stadt wurde am 29. Juli 1525 vom Conquistador Rodrigo de Bastidas als eine der ersten heute noch bestehenden spanischen Städte[4] auf dem amerikanischen Festland gegründet. Ca. 16 km vom Stadtzentrum entfernt befindet sich die Quinta de San Pedro de Alejandrino, auf der am 17. Dezember 1830 der Freiheitskämpfer Simón Bolívar verstarb.[5]

Präkolumbianische Zeit

Bearbeiten

Vor der Ankunft der Europäer war der südamerikanische Kontinent von einer Reihe von indigenen Gruppen bewohnt. Aufgrund einer Kombination aus tropischem Wetter, erheblichen Niederschlägen und der Zerstörung und Verfälschung vieler Aufzeichnungen durch spanische Konquistadoren ist unser Verständnis der Völker dieser Region begrenzt.

Die Tairona bildeten mittelgroße bis große Bevölkerungszentren, bestehend aus Steinpfaden, Terrassen, geschützten Wasserstraßen und Flächen für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Ihre Wirtschaft bestand in erster Linie aus der Landwirtschaft und dem Anbau von Mais, Ananas, Maniok und anderen lokalen Lebensmitteln. Die Tayrona gelten für ihren Zeitraum als recht fortgeschritten. Die erhaltenen archäologischen Stätten bestehen aus gebildeten Terrassen und kleinen unterirdischen Steinkanälen. Die bedeutendste erhaltene Stätte der Tairona ist die Ciudad Perdida (spanisch Verlorene Stadt), auch Teyuna (indigener Name). Die Tairona waren auch dafür bekannt, aktiv Salz zu sammeln und zu verarbeiten, das ein wichtiges Handelsgut war. Wir wissen, dass sie mit anderen indigenen Gruppen entlang der Küste und im Landesinneren Handel trieben. Archäologische Ausgrabungen haben bedeutende Werke in den Bereichen Keramik, Steinmetzarbeit und Goldschmiedekunst gefunden.

Wirtschaft

Bearbeiten

Santa Marta ist nicht nur eine wichtige Hafenstadt mit Umschlag von Stückgut und Kohle, sondern auch ein Touristikzentrum mit einem ausgedehnten Hotelgebiet und Vergnügungsstätten. Vor allem El Rodadero ist eine beliebte Sommerfrische der Kolumbianer mit umfassenden Angebot an Diskotheken und Bars.

Rund um die Stadt wird intensiv Landwirtschaft betrieben, es werden Palmen, Bananen und Mangobäume angepflanzt. Bananen, teilweise aus nachhaltigem Anbau gemäß SAN-Standard, werden über den Hafen nach Europa exportiert.[6][7]

In Santa Marta befindet sich der Sitz der Universidad del Magdalena.

Infrastruktur

Bearbeiten

Santa Marta verfügt über einen Flughafen, den Aeropuerto Simón Bolívar, der insbesondere von Bogotá, Medellín und Cali aus angeflogen wird. Mit dem Auto kann Santa Marta über die Fernstraßen Troncal del Caribe (I-90), die die Stadt mit Barranquilla, Cartagena und Riohacha verbindet, und Troncal del Magdalena (I-45), die die Stadt mit dem Landesinneren verbindet, erreicht werden. In der Vergangenheit hatte die Eisenbahnstrecke Ferrocarril de Santa Marta eine wichtige Bedeutung.

In Santa Marta ist der Fußballverein Unión Magdalena ansässig, der aktuell seit 2005 in der zweiten kolumbianischen Liga spielt. Der größte Erfolg der Vereinsgeschichte war bislang die Erstliga-Meisterschaft 1968. Das ursprüngliche Heimstadion von Unión Magdalena war das Estadio Eduardo Santos, das aber 2013 wegen Baufälligkeit geschlossen wurde,[8] weswegen der Verein für mehrere Jahre in andere Städte ausweichen musste. Seit 2018 ist das neue Heimstadion von Unión Magdalena das Estadio Sierra Nevada, das für die Juegos Bolivarianos 2017 neu gebaut wurde.[9][10] Aus Santa Marta stammen drei der wichtigsten kolumbianischen Fußballspieler: Carlos Valderrama, Antony de Ávila und Falcao.

Städtepartnerschaften

Bearbeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Bearbeiten

Klimatabelle

Bearbeiten
Santa Marta
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
7
 
33
22
 
 
3
 
33
23
 
 
1
 
34
24
 
 
10
 
33
25
 
 
41
 
33
25
 
 
60
 
32
25
 
 
55
 
33
24
 
 
49
 
32
24
 
 
65
 
32
24
 
 
93
 
31
24
 
 
44
 
32
23
 
 
10
 
32
22
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Santa Marta
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 32,9 33,3 33,7 33,3 32,6 32,4 32,5 32,2 31,6 31,3 31,5 32,0 32,4
Mittl. Tagesmin. (°C) 21,6 22,6 23,7 24,8 25,0 24,5 24,1 24,0 23,8 23,7 23,2 21,8 23,6
Niederschlag (mm) 7 3 1 10 41 60 55 49 65 93 44 10 Σ 438
Sonnenstunden (h/d) 9,3 9,0 8,2 7,5 7,3 7,5 7,1 6,9 6,7 6,2 7,2 9,0 7,7
Regentage (d) 0 0 0 1 4 7 5 7 10 9 5 1 Σ 49
Luftfeuchtigkeit (%) 69 68 66 69 73 72 71 73 76 75 74 69 71,3
Bearbeiten
Commons: Santa Marta – Sammlung von Bildern
  • Santa Marta. Alcaldía de Santa Marta – Magdalena, abgerufen am 11. Juni 2019 (spanisch, Webseite der Gemeinde Santa Marta).

Einzelnachweise und Anmerkungen

Bearbeiten
  1. Posesión de Carlos Pinedo en Santa Marta: anunció plan maestro para agua y saneamiento. Casa Editorial El Tiempo, abgerufen am 26. April 2024 (spanisch, Nachricht über dem Amtsantritt des aktuelles Burgermeisters).
  2. Geografía. Alcaldía de Santa Marta – Magdalena, abgerufen am 11. Juni 2019 (spanisch, Informationen zur Geographie der Gemeinde).
  3. ESTIMACIONES DE POBLACIÓN 1985–2005 Y PROYECCIONES DE POBLACIÓN 2005–2020 TOTAL DEPARTAMENTAL POR ÁREA. (Excel; 1,72 MB) DANE, 11. Mai 2011, abgerufen am 11. Juni 2019 (spanisch, Hochrechnung der Einwohnerzahlen von Kolumbien).
  4. Das 1519 gegründete Panama-Stadt ist die bekannteste der ersten spanischen Städte in Amerika, andere frühere Stadtgründungen misslangen oder haben nicht solche zentrale Bedeutung auf der Weltkarte, wie etwa die erste spanische Stadt auf Südamerikas Festland, Cumaná, bis heute bedeutende venezolanische Hafenstadt.
  5. Historia. Alcaldía de Santa Marta – Magdalena, abgerufen am 11. Juni 2019 (spanisch, Informationen zur Geographie der Gemeinde).
  6. Christian Seiler: Die Banane ist ein Spiesser. Porträt unserer Lieblingsfrucht. Das Magazin, Tamedia, Zürich 1. Oktober 2016, S. 10–15.
  7. Nina Sigrist: Die perfekte Banane. Migros-Magazin Zürich, 10. Oktober 2016, S. 38–45.
  8. Alcalde de Santa Marta descarta restaurar el estadio Eduardo Santos. eltiempo.com, 11. Februar 2015, abgerufen am 11. Juni 2019 (spanisch).
  9. Confirmado: el ‘Ciclón’ volverá a soplar en Santa Marta. seguimiento.co, 12. Dezember 2017, abgerufen am 11. Juni 2019 (spanisch).
  10. Se hizo oficial el regreso de Unión Magdalena a Santa Marta. futbolred.com, 29. Januar 2018, abgerufen am 11. Juni 2019 (spanisch).
  11. http://www.miamibeachfl.gov/city-hall/tourism-culture-and-economic-development/culture-art-in-public-places/santa-marta-columbia/@1@2Vorlage:Toter Link/www.miamibeachfl.gov (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)
  12. Bucaramanga y Santa Marta ya son ciudades hermanas. vanguardia.com, 6. Juli 2009, abgerufen am 11. Juni 2019 (spanisch).