Sarkophag des Kaiemnefret

ägyptischer Sarkophag, ausgestellt im Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim

Der Sarkophag des Kaiemnefret aus Rosengranit ist Teil der altägyptischen Sammlung des Roemer- und Pelizaeus-Museums in Hildesheim (Inventarnummer PM 3177). Er wird in das Alte Reich, 4. Dynastie, um 2500 v. Chr. datiert.

Sarkophag des Kaiemnefret
Material Granit
Maße H. 104 cm; L. 222 cm; B. 80 cm; 
Herkunft Gizeh, Nekropole, Mastaba G II S
Zeit Altes Reich, 4. Dynastie, um 2500 v. Chr.
Ort Hildesheim, Roemer- und Pelizaeus-Museum, PM 3177

Der Sarkophag wurde in Gizeh (G II S) auf dem Südfriedhof in der Sargkammer der Mastaba des Kaiemnefret (auch: Kai-em-Nefret oder Kaemneferet) an seinem Originalstandort gefunden und hat eine Länge von 222 cm, eine Höhe von 104 cm sowie eine Breite von 80 cm.

Gestaltung

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Die Außenwände des Sarkophags mit seinen nischenartigen Türen gleichen einer Palastfassade. Dies zeigt die Bedeutung des Sarkophags als Haus des Verstorbenen im Jenseits. An den Längsseiten sind jeweils 14 und auf den Schmalseiten jeweils fünf nischenartige Türen eingearbeitet. Sie umziehen den gesamten Sarkophag wie ein Fries. Die nischenartigen Türen setzen sich aus der eigentlichen Türöffnung mit aufgerollter Matte, einem unteren Architrav und einem darüber gesetzten Oberlicht zusammen.

Das Türmotiv findet man bereits auf Holzsärgen der Thinitenzeit (ca. 3000–2700 v. Chr.), es soll dem Verstorbenen die Möglichkeit geben, seinen Sarg jederzeit verlassen zu können. Der Deckel nimmt die Form der sogenannten unterägyptischen Kapelle auf und unterstreicht damit zusätzlich die ideelle Gleichsetzung von Haus und Sarkophag. An den Schmalseiten befinden sich Wulstvorsprünge.

In gewisser Weise erinnert die äußere Dekoration des Sarkophags an die nischengegliederte Umfassungsmauer des Djoser-Pyramidenbezirkes in Sakkara. Sowohl die Wanne als auch der Deckel des Sarkophags tragen auf der einen Seite eine kurze Inschrift, die den Namen und den Titel des Eigentümers nennt und ihn als „Kämmerer des Königs“, als hochgestellten Angehörigen der mittleren Beamtenschaft, ausweist.

Literatur

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  • Hermann Junker (Hrsg.): Gîza – Bericht über die von der Akademie der Wissenschaften in Wien auf gemeinsame Kosten mit Wilhelm Pelizaeus unternommenen Grabungen auf dem Friedhof des Alten Reiches bei den Pyramiden von Gîza. Band 10: Der Friedhof südlich der Cheopspyramide, Westteil. Hölder-Pichler-Tempsky, Wien/ Leipzig 1951, S. 33–36, Abb. 15–16, Tafel X (PDF).
  • Anna Maria Donadoni Roveri: I sarcofagi egizi dalle origini alla fine dell’Antico Regno. Istituto di studi del vicino Oriente, Rom 1969, S. 120 (Volltext als PDF-Datei).
  • Katja Lembke, Martin von Falck, Bettina Schmitz: Das Alte Ägypten in Hildesheim. Band 1: Das Alte Reich. Ägypten von den Anfängen zur Hochkultur. von Zabern, Mainz 2009, ISBN 978-3-8053-4073-1.
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