Satz von Halmos-Savage

Lehrsatz der mathematischen Statistik

Der Satz von Halmos-Savage ist ein Lehrsatz der mathematischen Statistik, der bei Vorliegen einer dominierten Verteilungsklasse ein notwendiges und hinreichendes Kriterium für die Suffizienz von σ-Algebren (und damit auch von Statistiken) liefert. Damit ist der Satz von Halmos-Savage ein Hilfsmittel, um zu überprüfen, ob gewisse Funktionen eine Datenkompression ohne Informationsverlust ermöglichen. Aus dem Satz von Halmos-Savage lässt sich das leichter zu handhabende Neyman-Kriterium für Suffizienz ableiten. Ebenso lassen sich aus dem Satz Kriterien für die Existenz von minimalsuffizienten σ-Algebren ableiten.

Der Satz wurde 1949 von Paul Halmos und Leonard J. Savage bewiesen.[1]

Rahmenbedingungen

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Gegeben sei ein statistisches Modell   mit einer dominierten Verteilungsklasse  .

Für eine beliebige Verteilungsklasse   sei   die Menge aller  -Nullmengen. Für eine dominierte Verteilungsklasse existiert nun immer ein dominierendes  , so dass   und   eine abzählbare Konvexkombination mit echt positiven Koeffizienten von Elementen aus   ist. Es gilt also

 .

Sei   eine dominierte Verteilungsklasse und   wie oben angegeben. Dann ist eine Unter-σ-Algebra   von   genau dann suffizient, wenn für alle   eine Funktion   existiert, so dass    -fast sicher die Radon-Nikodým-Ableitung von   bezüglich   ist, also

 .

Beispiel

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Seien   σ-Algebren und sei   suffizient. Außerdem sei   eine dominierte Verteilungsklasse. Dann existiert nach dem Satz von Halmos-Savage ein  , so dass   und

 .

Da aber   ist, gilt  . Da   immer noch die Dichten-Eigenschaft erfüllt, ist mit nochmaliger Anwendung des Satzes auch   suffizient.

Man beachte, dass diese Aussage im Allgemeinen nicht gilt und dies eines der Defizite des Suffizienzbegriffs darstellt.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Halmos, Savage: Application of the Radon-Nikodym Theorem to the Theory of Sufficient Statistics, Annals of Mathematical Statistics, Band 20, 1949, S. 225–241, Project Euclid