Sayn-Wittgenstein-Sayn

Adelsgeschlecht

Die Familie Sayn-Wittgenstein-Sayn ist eine Linie des rheinischen Adelsgeschlechts Sayn-Wittgenstein mit Stammsitz auf Burg Sayn in Sayn bei Bendorf am Rhein.

Geschichtlicher Überblick

Bearbeiten
 
Schloss Sayn im Landkreis Mayen-Koblenz

Die erste Linie Sayn-Wittgenstein-Sayn war eine der drei Hauptlinien der Grafen zu Sayn-Wittgenstein; sie entstand aus der Verbindung der letzten Tochter der Grafen zu Sayn-Sayn, Anna Elisabeth, mit Wilhelm III. von Sayn-Wittgenstein. Mit dem Tod des siebenjährigen Erbgrafen Ludwig, dem Sohn von Louise Juliane von Sayn und dem schon 1632 verstorbenen Grafen Ernst, starb diese Linie 1636 aus. Die eigentliche Grafschaft war damit für das Haus Sayn(-Wittgenstein) verloren, weil Kurtrier sie als erledigtes Lehen einzog.

Das zweite Haus Sayn-Wittgenstein-Sayn entstand aus den Söhnen zweiter Ehe des Grafen Wilhelm III. mit Gräfin Anna Ottilie von Nassau-Weilburg (1582–1635), Tochter des Grafen Albrecht von Nassau-Weilburg. Diese Linie starb 1846 mit Graf Gustaf zu Sayn-Wittgenstein-Sayn aus.

Eine Teilung des Hauses Sayn-Wittgenstein-Berleburg begründete mit Ludwig Franz II. (1694–1750) die Linie Sayn-Wittgenstein-Berleburg-Ludwigsburg (seit 1834 Fürsten des Königreiches Preußen und seit 1861 Fürsten zu Sayn-Wittgenstein-Sayn).

Die Fürsten zu Sayn-Wittgenstein-Sayn bis 1918

Bearbeiten
 
Ludwig Adolph Peter Graf zu Sayn-Wittgenstein (1769–1843)
 
Leonilla Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn, gemalt 1843 von Franz Xaver Winterhalter
  • Peter Dominikus Ludwig (* 10. Mai 1831; † 20. August 1887), Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg-Ludwigsburg, erbt gemeinsam mit seiner Schwester Marie, verheiratet mit Clodwig Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst, die großen russischen Besitzungen seiner Mutter Stephanie Prinzessin Radziwill.
  • Theodor Friedrich (* Berlin 3. April 1836; † Meran 19. Mai 1909), folgt seinem jüngeren Bruder Ludwig 1876 als 3. Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn. Von 1879 bis 1880 Graf von Altenkirchen und ab 1880 russischer Fürst zu Sayn-Wittgenstein (ohne -Sayn). 1887 folgt er seinem älteren Halbbruder Peter in einigen russischen Titeln und Besitzen. Seine Nachkommen führen den Titel Fürst bzw. Fürstin zu Sayn-Wittgenstein (Durchlaucht).
  • Ludwig (* 15. Juli 1843; † 26. Februar 1876), 1866–1876 2. Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn
  • Alexander (* Paris 14. Juli 1847; † Wissen 12. August 1940), 1879–1883 4. Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn. 1883–1918 Graf von Hachenburg. Seine Nachkommen aus zweiter Ehe führen den Titel Graf bzw. Gräfin von Hachenburg.
  • August Stanislaus Peter Joseph (* Düsseldorf 23. September 1872; † Würzburg 27. März 1958), 1883–1958 5. Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn

Chefs des Hauses Sayn-Wittgenstein-Sayn nach 1918

Bearbeiten

Bekannte Mitglieder des Hauses Sayn-Wittgenstein-Sayn

Bearbeiten

Zu weiteren Trägern des Namens Sayn-Wittgenstein-Sayn siehe Sayn-Wittgenstein#Bekannte Familienmitglieder.

Träger des Namens „Fürst von Sayn-Wittgenstein“

Bearbeiten

Personen, bei denen anstelle des „zu“ ein „von“ im Namen steht, gehören nicht zu den direkten Nachkommen dieses Adelsgeschlechts. Auch Firmen, die den Namensbestandteil „Fürst von Sayn-Wittgenstein“ nutzen, wurden von adoptierten Namensträgern oder deren Ehepartnern gegründet und stehen in keinem Zusammenhang mit den ehemals Fürstlichen Häusern Sayn-Wittgenstein. Sie sind vornehmlich im Immobilien- oder Vermögensverwaltungsbereich tätig, aber auch als Auktionshändler, Weinhändler und Internetdienstleister.[1]

Bearbeiten
  1. Andere Namensträger auf sayn.de