Schönhausen-Damm
Der Schönhausen-Damm, landläufig Schönhauser Damm, ist ein Ortsteil der Gemeinde Schönhausen (Elbe) im Osten des Landkreises Stendal in Sachsen-Anhalt.[2]
Schönhausen-Damm Gemeinde Schönhausen (Elbe)
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Koordinaten: | 52° 36′ N, 12° 7′ O | |
Höhe: | 31 m | |
Einwohner: | 66 (31. Dez. 2022)[1] | |
Eingemeindung: | 30. September 1928 | |
Postleitzahl: | 39524 | |
Vorwahl: | 039323 | |
Lage von Schönhausen-Damm in Sachsen-Anhalt
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Altes Forsthaus in Schönhausen-Damm
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Geografie
BearbeitenDie kleine Siedlung liegt 5 ½ Kilometer nordöstlich von Schönhausen am Haidgraben am Rande des Waldgebietes Schönhauser Heide. Östlich des Ortes beginnt das militärische Sperrgebiet des Truppenübungsplatzes Klietz, der sich bis in das benachbarte Land Brandenburg erstreckt.
Südlich liegt Der Trüben, ein Bruchgebiet, entstanden aus einem Altarm der Elbe, der teilweise als Östlicher Trübenbruch unter Schutz steht.[3]
Geschichte
BearbeitenNeuzeit
BearbeitenIm Jahre 1775 wurde eine Meyerey vor dem Damm erwähnt, die zu Schönhausen gehörte.[4] 1790 hieß der Ort Schönhauser Vorwerk.[5] 1801 gab es in Schönhausen vor dem Damm zwei Vorwerke mit 6 Büdnern und einem Teerofen.[6] Auf dem Urmesstischblatt von 1843 heißt die Siedlung Schönhausner Damm.[5]
Der Schönhauser Damm gehörte zu den Schönhausener Gütern des Otto von Bismarck.
1940 machte sich ein Treck aus Brigidau in Galizien auf den Weg in das damalige Deutsche Reich. Durch die Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone wurde es 1946 möglich, diese Familien auf dem ehemaligen Gut anzusiedeln. Für diese 31 Familien wurde ein Gedenkstein aufgestellt.[7] Im Jahre 1955 bildeten sie eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft, die LPG Typ III „Einheit“.[8]
Der Name Damm bezieht sich wahrscheinlich auf den Blockdamm, den die Brüder Jobst und Georg von Bismarck in ihren Trueben östlich von Schönhausen legen ließen. Dazu wurden neun Brücken erbaut und in diese, besonders in Wasserjahren, Fischkörbe gelegt, mit denen jede Nacht eine Anzahl Hechte im Wert von 3 bis 5 Reichstalern gefangen wurde, so ein Bericht aus dem Jahre 1579.[9] Im Jahre 1909 gehörten die Wohnplätze Blockdamm-Schönhausen und Schönausenerdamm zum Gutsbezirk Schönhausen II.[10]
Eingemeindungen
BearbeitenDer Ort gehörte mit Schönhausen bis 1807 zum Tangermündeschen Kreis in der Altmark, dann bis 1813 zur Kurmark. Danach kam er zum Kreis Jerichow II, dem späteren Landkreis Jerichow II.[5] Im 19. Jahrhundert gehörten die beiden Vorwerke zu den zwei Gütern (Gutsbezirken) in Schönhausen. Am 1. Oktober 1910 wurden die Gutsbezirke Schönhausen I und II zu einem Gutsbezirk Schönhausen vereinigt.[11] Am 30. September 1928 wurde der Hauptteil des Gutsbezirks Schönhausen mit der Landgemeinde Schönhausen vereinigt.[12] Damit kam Schönhausen-Damm zur heutigen Gemeinde Schönhausen (Elbe).
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1798 | 1801 | 1818 | 1840 | 1871 | 1885 | 1895 | 1905 |
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1. Gut vor Damm | 48 | |||||||
2. Gut vor Damm | 14 | |||||||
Schönhauser Damm | 56 | 48 | 68 | 86 | 84 | |||
Schönhauser Damm, Rittergut I | 60 | 32 | ||||||
Schönhauser Damm, Rittergut II | 6 | 51 |
Quelle:[5]
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Religion
BearbeitenDie evangelischen Christen aus Schönhausen-Damm gehörten früher zur Pfarrei Schönhausen an der Elbe.[17] Sie werden heute betreut vom Pfarrbereich Schönhausen im Kirchenkreis Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[18]
Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Elisabeth in Tangermünde im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[19]
Verkehr
BearbeitenDie Siedlung ist direkt mit einer Straße mit dem westlich gelegenen Hauptort Schönhausen (Elbe) verbunden. Nordöstlich am Ort vorbei führt die Bundesstraße 188 nach Klietz. Über einen Abzweig ist der Ort mit dieser Straße verbunden.
Südlich vom Ort liegen die Berlin-Lehrter Eisenbahn und die Schnellfahrstrecke Berlin–Hannover. An der Berlin-Lehrter Eisenbahn befindet sich der Bahnhof Schönhauser Damm, dieser wird jedoch seit 1992 nicht mehr von Reisezügen bedient.[20][21]
Außerdem führt ein Radrundweg, der Altmarkrundkurs, durch den Ort.[3]
Literatur
Bearbeiten- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2007–2008, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
Weblinks
Bearbeiten- Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land – Gemeinde Schönhausen (Elbe) – Ortsteil Schönhausen-Damm.
- Schönhausen-Damm im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Yulian Ide: Hurra! Wir wachsen wieder! In: Stendaler Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 21. Januar 2023, DNB 1047269554, S. 19–20.
- ↑ Hauptsatzung der Gemeinde Schonhausen (Elbe). 17. Juli 2019, abgerufen am 21. April 2019.
- ↑ a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- ↑ Anton Friedrich Büsching: Vollständige Topographie der Mark Brandenburg. Berlin 1775, S. 253 (Digitalisat ).
- ↑ a b c d Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2007–2008, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- ↑ Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 282 (Digitalisat ).
- ↑ Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land – Gemeinde Schönhausen (Elbe) – Ortsteil Schönhausen-Damm. Abgerufen am 25. April 2020.
- ↑ Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2004, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- ↑ Lieselott Enders: Die Altmark. Geschichte einer kurmärkischen Landschaft in der Frühneuzeit (Ende des 15. bis Anfang des 19. Jahrhunderts). In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs. Band 56. Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-1504-3, S. 665, doi:10.35998/9783830529965.
- ↑ Königlich Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Sachsen. Aufgrund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905. 1909, S. 54, Nr. 145.
- ↑ Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1910, ZDB-ID 3766-7, S. 354.
- ↑ Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 224.
- ↑ Anke Schleusner-Reinfeldt: Zahl der Einwohner sinkt nur leicht. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Havelberg. 30. Januar 2015 (volksstimme.de [abgerufen am 12. August 2021]).
- ↑ Anke Schleusner-Reinfeldt: 33 Einwohner weniger im Elbe-Havel-Land. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Havelberg. 15. Januar 2019 (volksstimme.de [abgerufen am 12. August 2021]).
- ↑ a b Anke Schleusner-Reinfeldt: Einwohnerzahl sinkt. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Havelberg. 17. Januar 2020 (volksstimme.de [abgerufen am 12. August 2021]).
- ↑ a b Ingo Freihorst: Klietz und Kamern legen 2021 zu. In: Havelberger Volksstimme, Elb-Havel-Echo. 19. Februar 2022, DNB 1047268663, S. 18.
- ↑ Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 104 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Pfarrbereich Schönhausen. Abgerufen am 24. April 2021.
- ↑ Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 24. April 2021.
- ↑ Deutsche Bundesbahn, Deutsche Reichsbahn (Hrsg.): Kursbuch 1991/92 Gesamtausgabe, 2. Juni 1991 bis 30. Mai 1992. Mainz / Berlin 1991.
- ↑ Deutsche Bundesbahn, Deutsche Reichsbahn (Hrsg.): Kursbuch 92/93, 31. Mai 1992 bis 22. Mai 1993. Mainz / Berlin 1992.